Gastkommentar: Social Media – Wer ohne Regeln spielt, verliert

Interaktivität, Tempo, Dialog. Drei Schlagwörter, die die moderne Unternehmenskommunikation ziemlich passend charakterisieren. Gleichzeitig umschreiben sie auch einen der größten Hypes der letzten Jahre: Social Media. Egal wie man es dreht oder wendet, es läuft auf dasselbe hinaus: Wer beim "Mitmach-Web" nicht mitspielt, landet im Abseits. [...]

Wie bei jedem Spiel, gilt es aber auch im Web 2.0 Richtlinien und Regeln aufzustellen, die die Vorgehens- und Verhaltensweisen bestimmen, um sicher ans Ziel zu kommen. Eine Studie des E-Centers der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) zur Social Media-Nutzung belegt, dass zwar 70 Prozent der Führungskräfte in der Social Media-Nutzung Chancen für das Unternehmen sehen, dagegen aber erst 22 Prozent mit ihren Mitarbeitern eine Vereinbarung über die Nutzung getroffen haben.
Die WKÖ bietet hier Hilfestellung an und will zugleich auch die „Angst“ vor sozialen Medien nehmen, denn die Meinungen gehen auseinander. Birgt die Nutzung von Social Media mehr Chancen oder Risiken? Die WKÖ bezieht eine klare Position: Es wäre unklug, komplett auf Social Media zu verzichten. Eine Abstinenz im Social Web kann noch viel weitreichendere Konsequenzen nach sich ziehen, als ein unüberlegter Start. Speziell KMU, die oftmals einfach nicht über ein umfassendes Marketingbudget verfügen, bieten sich in sozialen Medien Möglichkeiten, sich vom Mitbewerb abzuheben und neue Kundengruppen anzusprechen und dennoch den Geldbeutel schonen – vorausgesetzt man weiß was und vor allem wie man’s macht. Die WKÖ unterstützt daher heimische Unternehmen bei der Suche nach einer maßgeschneiderten Social Media-Strategie und hat bereits vor Jahren die ersten Social Media Guidelines veröffentlicht. 
Wie man Social Media einsetzt, ist letztendlich eine strategische Entscheidung, die jedes Unternehmen für sich selbst treffen muss. Die WKÖ-Guidelines stellen dabei eine Orientierungshilfe dar. Doch die Einsatzmöglichkeiten für Social Media sind vielfältig und unterliegen seit Anfang an Veränderungen. Und auch die Netiquette für Twitter, Facebook und Co. erfährt laufend Anpassungen. Daher setzt die WKÖ bei den aktuellen Guidelines 4.0 erstmals auf die Unterstützung aus der Community. Diese ist dazu aufgerufen, ihre Erfahrungen mit der Nutzung sozialer Medien in den Erweiterungsprozess einzubringen. Im geschützten Rahmen einer geschlossenen Community können registrierte User den Text der bestehenden Guidelines in Form von Kommentaren und Ergänzungen bearbeiten, Vorschläge einbringen oder sich nur über den aktuellen Stand der Dinge informieren. Dieses Pilotprojekt läuft bis Ende 2012. Die aktualisierte Version 4.0 der Social Media-Guidelines kommt dann wieder allen Unternehmerinnen und Unternehmern zugute. 
* Gerhard Laga ist Leiter des WKÖ E-Center.

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