Gastkommentar: Wenn Cyberkriminelle das Auto hacken

Via Handy das Auto öffnen? Klar, warum nicht, ist doch bequem und einfach. Doch was, wenn das statt des Besitzers ein anderer macht. Einer, der sich über eine einfache Sicherheitslücke in das ConnectedDrive-System hackt. Ein Autodieb, der es auf das Auto abgesehen hat? [...]

Ein Szenario, das leicht hätte passieren können. Wie der ADAC aufgedeckt hat, hätten technisch versierte Autodiebe bis vor wenigen Wochen bei über zwei Millionen BMW-Fahrzeugen die Türen öffnen können – ganz einfach via Mobilfunk. So seien die Funktionen zum Entriegeln sowie die Steuerungsfunktion der Heizung beim ConnectedDrive-System nicht ausreichend gegen Hackerangriffe geschützt gewesen.

Deshalb gilt für alle Autohersteller: Die Sicherheit in den Vordergrund zu stellen, und zwar an oberste Stelle, noch bevor über das Design oder ähnliches entschieden wird.

Meine Prognose: Autos werden in Zukunft verstärkt in den Fokus von Cyberkriminellen geraten. Denn Digitalisierung und vernetzte Computersysteme revolutionieren es massiv und warten mit innovativen Funktionen auf. Fahrerassistenz, Einparkhilfe, Funkschnittstellen und Internetzugang sind erst der Anfang einer Reihe an innovativen Lösungen im Auto, mit denen wir in Zukunft rechnen können. Diese müssen wir vor Cyberkriminellen schützen, die gezielt Sicherheitslücken im Betriebssystem ausnutzen. Sie manipulieren die Kommunikation und spähen Bildschirme und Tastaturen für die Passworteingabe aus. So hacken sie sich direkt in die Elektroniksysteme und können beispielsweise Bremseinstellungen oder Fahrassistenzsysteme manipulieren. Diese Angriffe stellen dann nicht mehr nur aus kommerzieller Sicht eine Gefahr da – sondern bedrohen Leib und Leben der Verbraucher.

* Tony Anscombe ist Senior Security Evangelist bei AVG Technologies.


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