Im Zeitalter des Bitcoinrauschs zielen kriminelle Hackerangriffe oft nicht auf das illegale Erlangen von Daten und Passwörter ab, sondern auf die Rechenleistung der Server. Ein Kommentar von Karl Altmann, Area Vice President EMEA-DACH bei Imperva. [...]
Wie jetzt bekannt wurde, ist das Landesamt für Besoldung und Versorgung Baden-Württemberg seit Herbst 2017 bis Anfang des Jahres 2018 Opfer einer Hackerattacke geworden. Bei dem Angriff zielten die Kriminellen nicht auf Daten ab, sondern auf die Rechenleistung der Server.
Die bislang unbekannten Angreifer sind mehrmals erfolgreich in das Computersystem eingestiegen, um so Krypto-Währungen wie Monero zu schürfen. Das heimliche Schürfen von Krypto-Währungen auf Computern von Unbeteiligten ist aufgrund explodierender Kurse von Bitcoin & Co. derzeit ein wichtiger Trend in der Malware-Szene.
Diese Entwicklung hat Imperva, Spezialist für den Schutz geschäftskritischer Daten und Anwendungen in der Cloud und in On-Premises-Systemen, in seinem Trendreport 2018 identifiziert und eine Zunahme von Cryptocurrency-Mining-Angriffen prognostiziert. Bei den Angriffen nutzen die Cyberkriminellen Endpunkt-Ressourcen (CPU/GPU), um Cryptocurrency entweder durch Cross-Site-Scripting (XSS) oder durch Malware abzubauen.
Es ist immer wahrscheinlicher, dass ferngesteuerte und leicht zu hackende IoT-Geräte auch als Mining-Force eingesetzt werden. Illegale Mining-Aktivitäten von Insidern, die nur schwer zu erkennen sind, werden immer häufiger von Mitarbeitern mit hochrangigen Netzwerkprivilegien und technischen Fähigkeiten durchgeführt. Sie nutzen die Recheninfrastruktur von Unternehmen für das Mining von Kryptowährungen ohne das Wissen des betroffenen Unternehmens.
Diese Angriffe werden aufgrund ihres lukrativen Charakters schnell an Popularität gewinnen. Solange ein potenzieller Zufall vorliegt, dürften solche Insider-Jobs weiterhin ganz oben auf der Liste der Cybersicherheitsherausforderungen stehen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind.
Obwohl Angriffe, die versuchen, Krypto-Mining-Malware einzubetten, derzeit noch nicht ausgereift sind, erwarten wir, dass die Komplexität der Angriffe zunehmen wird. Wir gehen davon aus, dass diese Angriffe auch auf Webseiten mit höherem Besucheraufkommen abzielen, da das Gewinnpotenzial mit der zunehmenden Anzahl gleichzeitiger Webseiten-Besucher stark zunimmt.
* Karl Altmann ist Area Vice President EMEA-DACH bei Imperva.
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