Logistik und KI: Darum werden Fachkräfte jetzt noch dringender gebraucht

Zum Ende letzten Jahres kam ein neues Programm auf den Markt, welches auf Künstlicher Intelligenz basiert: ChatGPT. Seitdem ist der Hype um diese Technologie größer denn je. Das Programm kann bereits 100 Millionen Nutzer verzeichnen. Für viele Branchen und Berufe sind solche Systeme mit KI-Basis eine Bereicherung. Sie erleichtern schon jetzt den Berufsalltag vieler Menschen. Und zusätzlich findet man die Anwendung von Künstlicher Intelligenz immer häufiger im Alltag. [...]

Viele Beschäftigte befürchten durch die vermehrte Nutzung von KI jedoch jetzt, ihren Job zu verlieren. Dass die Technologie hingegen auch neue Stellen schaffen kann, ist vielen Menschen nicht bewusst. Für viele Branchen ist die Künstliche Intelligent eher ein Segen als ein Fluch, unter anderem auch für die Logistikbranche. Doch inwiefern schafft die KI neue Arbeitsplätze? Wird der Fachkräftemangel dadurch größer oder kleiner? Und was sind die Vorteile von Künstlicher Intelligenz in der Logistik?

KI kann keine Fachkräfte ersetzen

Seit der Coronapandemie ist die Angst des Jobverlusts bei Beschäftigen besonders groß. Die immer weiter zunehmende Verwendung von neuster Technologie wie der Künstlichen Intelligenz (KI) bestärkt diese Sorge lediglich. ChatGPT beispielsweise schreibt eigenständig Texte und könnte so Büroaufgaben und redaktionelle Arbeiten übernehmen. In der Logistik hingegen übernehmen KI-Roboter immer mehr Aufgaben. Doch eins sollte jedem klar sein: Künstliche Intelligenz ist noch lange nicht auf dem Stand des menschlichen Gehirns. Vielleicht wird sie es niemals sein.

Wie die Entwicklung verläuft, kann man nicht konkret sagen. Doch Fakt ist, dass die Technologie in den nächsten Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten, keine Fachkräfte ersetzen kann. Schließlich fehlt es ihr an wichtigen menschlichen Fähigkeiten wie Emotion und Kreativität. Emotionale Intelligenz ist beispielsweise für die Personalplanung in Betrieben enorm wichtig. Würden KI-Roboter die Menschen ersetzen, gäbe es auch keine HR-Abteilung mehr. In diesen Fall bräuchten sie nicht einmal Emotion. Doch trotzdem ist es eine wichtige Eigenschaft, die den Menschen ausmacht und bei vielen Entscheidungen hilfreich ist. Eventuell wird KI nie in der Lage sein, über Emotionen zu verfügen. Doch das wird die Zeit zeigen.

Bisher kann Künstliche Intelligenz allein einfache, routinierte Aufgaben übernehmen. Zum aktuellen Zeitpunkt ist es unmöglich, dass Roboter den Menschen bei der Arbeit vollständig ersetzen. Die Technologie wird von einem Menschen programmiert und muss regelmäßig kontrolliert und gewartet werden. Daher sind auch KI-Roboter stets auf eine echte Person angewiesen. Denn eigenständig arbeiten können sie zumindest noch nicht. Besonders zur Installation, Konfiguration und Wartung der Geräte bedarf es ausgebildeter Fachkräfte. Weiterhin arbeiten KI-Programme ausschließlich mit Informationen und Algorithmen, mit denen sie gefüttert und trainiert werden. Auch hierbei können jederzeit Fehler entstehen, denn Technologie ist nicht makellos und kann jedes Problem lösen. Um das zu vermeiden, ist also die Überwachung durch einen Menschen unabdinglich.

Die Vorteile von KI für die Logistik

Immer mehr Logistikbetriebe nutzen Künstliche Intelligenz zu ihrem Vorteil. Beispielsweise helfen Automatisierungsprozesse bei einer schnellen Routenplanung oder einer einfachen Verwaltung der Lagerbestände. Außerdem kann KI Verkaufszahlen analysieren sowie potenzielle Gefahren schnell erkennen und die Probleme beheben. Die Präferenzen von Kunden lassen sich durch KI-Programme leicht feststellen. So sind sie auch dazu in der Lage, individuelle Angebote und Empfehlungen bereitzustellen. Arbeitgeber können mit der Integration von KI-Programmen nicht nur Zeit sparen, sondern auch den Arbeitsprozess effizienter gestalten sowie die Kundenzufriedenheit steigern. Darüber hinaus haben KI-Systeme den Vorteil, dass Mitarbeiter ihre Routineaufgaben abgeben und sich auf komplexere Aufgaben konzentrieren können. Demnach wird durch den Einsatz von KI Zeit gespart, die für andere wichtigere Dinge aufgebracht werden kann.

Zuletzt kann Künstliche Intelligenz auch neue Arbeitsstellen schaffen. Schließlich benötigt es Fachkräfte, die sich mit dieser Technologie auskennen. Künstliche Intelligenz ist eine komplexe Technologie, die einer Ausbildung bedarf. Beschäftigte müssen hinsichtlich der Programmierung, Wartung und Aktualisierung der Systeme ausgebildet werden. Dafür ist es wichtig, dass Arbeitgeber bereit dazu sind, Weiterbildungschancen anzubieten. Es muss mit anderen Unternehmen mitgezogen werden, damit jeder von den Chancen der Digitalisierung profitieren kann. Trotz des Fachkräftemangels in der Logistikbranche kann KI dazu verhelfen, junge Menschen für die Berufe zu begeistern. Die Technologie macht die Arbeiten noch vielfältiger und interessanter. Insbesondere die jungen Generationen interessieren sich nämlich oftmals für digitalisierte Möglichkeiten und neuste Entwicklungen. So können mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz mehr Menschen für Logistikberufe begeistert und Fachkräfte hinzugewonnen werden.

*Der Autor Marius Kurz ist Geschäftsführer der Kurz und Klein GmbH.