PaaS als digitales Erfolgsmodell

Die Digitalisierung ermöglicht zahlreiche neue Geschäftsmodelle, eines der erfolgreichsten ist „Product as a Service“ (PaaS). Lesen Sie, warum gerade Dienstleistung als Erfolgsfaktor gesehen wird und welche Auswirkungen digitale Geschäftsmodelle auf die Organisation haben. [...]

Typisch für das Erfolgsmodell PaaS ist, dass der Dienstleistungsaspekt mit dem Produkt verschmilzt. (c) istockphoto
Typisch für das Erfolgsmodell PaaS ist, dass der Dienstleistungsaspekt mit dem Produkt verschmilzt. (c) istockphoto

PaaS ist eine langfristige Wachstumsstrategie mit starker Kundenbindung. Typisch für das Erfolgsmodell ist, dass der Dienstleistungsaspekt mit dem Produkt verschmilzt. Statt nur ein Produkt zu verkaufen und den Endkunden mit der Nutzung alleine zu lassen, bietet das Unternehmen ein komplettes Dienstleistungspaket gemeinsam mit dem Produkt an. Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist „Beleuchtung as a Service“, d.h. anstatt nur die entsprechenden Produkte zu verkaufen, liefert das Unternehmen zusätzlich die Dienstleistung „Beleuchtung“. Voraussetzung dafür sind intelligente, vernetzte Leuchten, die selbständig erkennen, wann und wie stark sie leuchten müssen und den Dienstleister laufend über ihren Zustand informieren. Der Endkunde bezahlt nicht mehr die Produkte selbst, sondern regelmäßig eine kleine Pauschale dafür, dass er immer ein gut ausgeleuchtetes Betriebsgebäude hat.

IoT als Basis für PaaS

Damit die PaaS-Strategie erfolgreich sein kann, müssen die neuen Produkte digitalisiert, d.h. datenzentriert und vernetzt sein. Intelligente Softwarelösungen werten die Daten der vernetzten Geräte aus und leiten daraus neues Wissen und Aktionen ab. Die technischen Grundlagen für PaaS sind IoT-fähige Produkte, Big Data sowie Machine-Learning-Lösungen für die Verarbeitung und Aufbereitung der Daten. Auf Basis dieser Technologien kann für jeden Kunden eine optimale, individualisierte Dienstleistung entwickelt und erbracht werden.

Änderungen der Organisation

Bei PaaS-Projekten gilt es aber nicht nur die technischen Herausforderungen zu lösen, sondern auch die Organisation an neue Geschäftsmodelle anzupassen. Die PaaS-Strategie betrifft also alle Unternehmensbereiche. Ein Beispiel dazu: Damit aus einem traditionellen Produkt ein intelligentes Produkt wird, müssen sich die Produktentwickler in die Lage des Kunden versetzen. Dafür ist beispielsweise die Design-Thinking-Methode ein geeignetes Mittel. Außerdem muss der Vertrieb PaaS als langfristige, aber flexible Dienstleistung verkaufen können. Neue Anforderungen werden auch an Service und Wartung gestellt, denn intelligente Produkte müssen über viele Jahre betreut und weiterentwickelt werden.
Fazit: Mit einer PaaS-Strategie betritt das Unternehmen neue Märkte, in denen andere Spielregeln gelten. Wer heute neue Geschäftsmodelle entwickelt, wird zukünftig ein Gewinner der Digitalisierung sein.

*Markus Nöbauer, Research & Development bei InsideAx.

 


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