Digitale Transformation – so lautet das Schlagwort, mit dem Unternehmen auch in Zukunft ihren Erfolg sichern möchten. Das Problem: Es fehlt an geeigneten Fachkräften, die das Vorhaben umsetzen könnten. [...]
Längst kann der Ausbildungsmarkt die Zahl freier Stellen nicht mehr füllen. Dennoch läuft die Arbeit in den IT-Abteilungen natürlich weiter – und muss irgendwie erledigt werden. Vor allem Entwickler und Programmierer sind gefragter denn je. Immer mehr Unternehmen öffnen sich daher auch gegenüber Jobwechslern und Quereinsteigern, um wichtige Stellen schneller besetzen zu können. Warum das eine gute Idee ist und worauf Unternehmen dabei unbedingt achten sollten, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Bootcamps und Fernuniversitäten
Der Fachkräftemangel in der IT-Branche hat viele Unternehmen fest im Griff. Sie wissen nicht, wie die Problematik am besten zu bewältigen ist – und scheuen sich dennoch, Quereinsteiger für wichtige Jobs in Betracht zu ziehen, um wettbewerbsfähig bleiben zu können. Viele Unternehmen denken noch immer, dass man unbedingt Informatik studieren muss, um als Programmierer arbeiten zu können. Dabei ist ein Studium bei Weitem nicht die einzige Möglichkeit, diesen Beruf auszuüben.
Alle fachlichen Kompetenzen können sich Quereinsteiger auch selbst aneignen. Das Allerwichtigste ist dabei die Erfahrung. Um an geeignete Kandidaten zu kommen, arbeiten Unternehmen daher am besten mit Bootcamps, Anbietern von Fernstudiengängen und Fernuniversitäten zusammen, die Quereinsteiger weiterbilden. Aktuell ist die Arbeitgeberkonkurrenz dort noch nicht so groß wie auf dem übrigen Fachkräftemarkt.
Die Praxiserfahrung ist essenziell
In Personalabteilungen spielen Zeugnisse, Noten und Zertifikate nach wie vor eine große Rolle. Ein Fehler, denn sie spiegeln zwar grob den Wissensstand des Bewerbers wider, geben aber keine Auskunft über dessen Praxiserfahrung. Bei der Suche nach geeigneten Kandidaten sollten Unternehmen daher unbedingt ein Auge darauf haben, dass die Bewerber gelernt haben, wie das Wissen sinnvoll angewandt wird – dass sie also wirklich schon selbst programmiert haben. Denn Quereinsteiger, die bereits eigene Projekte umgesetzt haben, können praktisch direkt an die Arbeit gehen.
Power und Motivation
Zuletzt sollten Unternehmen, die in Betracht ziehen, offene Stellen mit Quereinsteigern zu besetzen, unbedingt auch ihre eigene Erwartungshaltung überdenken. Gerade in der Programmierung zeigt sich, dass Quereinsteiger, die wirklich für das Coden brennen, im Vergleich zu Absolventen einige wertvolle Eigenschaften mitbringen. Viele der besten Programmierer waren noch nicht berufstätig.
Was Quereinsteigern an Berufserfahrung fehlt, machen sie durch Power, Motivation und Leidenschaft wett. Sie eignen sich in kurzer Zeit sehr viel Wissen an – teilweise unter großem persönlichem Einsatz. So arbeiten sie zum Beispiel in Vollzeit in ihrem ursprünglichen Job und nutzen die Abende, um programmieren zu lernen. Auch ältere Bewerber sind für Unternehmen nicht zwangsläufig etwas Schlechtes, bringen sie doch vielfältige Profile und spannende Kompetenzen aus anderen Bereichen mit. Dadurch haben sie mitunter ein sehr viel besseres Verständnis für die Kundschaft.
*Der Autor Manuel Thaler ist Co-Gründer der Developer Akademie.
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