Sind Wardrobing und Account-Sharing Betrug?

Sollte das Tragen von Kleidung und die anschließende grundlose Rückgabe gegen Erstattung des Kaufpreises, das sogenannte "Wardrobing", als Straftatbestand angesehen werden? Ein Kommentar zu einer Studie von Forter vom EMEA-Chef des Unternehmens Ulrich Weigel. [...]

Ulrich Weigel, Regional Director EMEA bei Forter (c) Forter
Ulrich Weigel, Regional Director EMEA bei Forter (c) Forter

Fast die Hälfte (46 Prozent) der 2.000 von OnePoll im Auftrag von Forter befragten Verbraucher in den USA bejahen die eingangs gestellte Frage. Dreiundvierzig Prozent der Befragten sind der Meinung, dass auch die Erstellung mehrerer E-Mails zur Generierung von Kundenrabatten und kostenlosen Probeabonnements ernste Straftaten darstellen.

Account-Sharing als Friendly Fraud

Rund ein Viertel der Befragten gab an, dass sie sogenannten Friendly Fraud und Missbrauch von Richtlinien in den letzten zwölf Monaten in Erwägung gezogen haben. Dabei geht es um das sogenannte Account-Sharing, also das Teilen eines Abonnements mit einem Freund, um Gebühren zu vermeiden. Andere haben in Erwägung gezogen, mehrere E-Mail-Konten einzurichten, um von kostenlosen Probeabonnements zu profitieren (25 Prozent), und einen Kauf zu stornieren oder bei ihrer Bank anzufechten, obwohl der Händler die Bestellung erfüllt hat (24 Prozent).

Auf die Frage nach einer drohenden Rezession und ob sich die Befragten unter diesen Umständen vorstellen könnten, Friendly Fraud zu begehen, gaben 39 Prozent an, dass sie dies wahrscheinlich tun würden. 36 Prozent schlossen das kategorisch aus. Ein Viertel wollte sich dazu nicht äußern.

Fazit

Wardrobing und Friendly Fraud schaden sowohl treuen Kunden als auch Einzelhändlern. Wardrobing ist ein Problem, dass den Online-Handel seit Jahren betrifft. Verbraucher haben im Internet weniger Hemmungen Kleidung zu bestellen und diese als Retoure wieder zurückzuschicken. Die scheinbare Anonymität des Netzes wird für Betrug missbraucht und am Ende stehen Händler und deren Kunden vor einem Kostenproblem. Treue, ehrliche Kunden bezahlen am Ende für Betrüger mit und das sollte nicht der Fall sein.

*Ulrich Weigel, Regional Director EMEA bei Forter, einer Firma, das sich darauf spezialisiert hat, Handelsunternehmen und betroffenen Herstellern zu helfen, die Richtlinien und Kundenerfahrungen zu verbessern und gleichzeitig Betrug zu reduzieren.


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