Jede IT-Infrastruktur baut auf Servern auf. Daher erfordern sie eine kompetente Server-Verwaltung und ein professionelles Management. [...]
Auch wenn viele Unternehmen ihre IT auf externe Cloud-Dienste mit Servern in fernen Rechenzentren umgestellt haben, betreibt eine beträchtliche Anzahl an Firmen immer noch interne Server oder nutzt eine hybride IT-Umgebung. Ob zuverlässige Datenspeicherung, Website-Hosting, E-Mails oder Software: IT-Administratoren verantworten die IT und hierzu gehört als Herzstück das Server-Management.
Server-Management
Das Server-Management umfasst die Verwaltung von Hardware und Software: Grundlegende Bestandteile, die eine IT-Umgebung betriebsbereit und effizient gestalten. Dabei zielt das Server-Management auf die Reduzierung von Ausfallzeiten und die Minimierung des Leistungsrückgangs der Server ab. Zudem soll die Zuverlässigkeit der Serverleistung gesteigert werden. Der Schutz und die Sicherung der Umgebung, sowohl physisch als auch virtuell, wie auch die Skalierung des Betriebs und der dazugehörigen Prozesse gehören zum Server-Management.
Im ersten Schritt macht die Verwaltung der Hardware ein effektives Server-Management aus: Hauptprozessoren und CPUs (Central Processing Units) werden im Laufe des IT-Betriebs stark beansprucht und benötigen eine genaue Überwachung, um Überlastungen zu vermeiden. Bei der enormen Rechenleistung erzeugen Server außerdem viel Wärme. Überhitzen Prozessoren, so sind verlangsamte Abläufe bis hin zu kompletten Systemabstürzen die Folge. Server sind aus diesem Grund in den allermeisten Fällen mit Kühlsystemen und Thermometern ausgestattet, die das Server-Management aus der Ferne ermöglichen. Zur Entlastung der Prozessoren ist ein Upgrade die naheliegendste Option. Auch können IT-Verantwortliche mehr CPU-Ressourcen von einem anderen Asset hinzufügen, ressourcenfressende Prozesse stoppen oder die systemweite Leistung feiner justieren, um die CPUs zu entlasten.
Speicher, Betriebsumgebung & Co
Speicher, ob temporär oder dauerhaft, sowie die Umgebung der Server verlangen ebenfalls besondere Aufmerksamkeit. Die Festplatte als dauerhafter Speicher für den Server kann zu Leistungsproblemen neigen, wenn die Kapazität erschöpft ist. Zu einem guten Server-Management gehört daher grundlegend auch eine Überwachung der Auslastung sowie des Zustandes der Festplatten, um kostspielige Ausfälle oder gar Datenverluste abzuwenden. Ähnlich verhält es sich mit dem temporären Speicher, dem Arbeitsspeicher oder RAM eines Servers. Dieser ist für schnelle Operationen und Caching verantwortlich und bestimmt die Systemleistung. Sollte im Normalbetrieb der Arbeitsspeicher nicht mehr ausreichen, können ganze Anwendungen nicht mehr richtig ausgeführt werden.
Letztendlich spielt der Standort der Server in diesem Zusammenhang eine große Rolle: Für die optimale Leistung der Server müssen optimale Umgebungsbedingungen vorhanden sein oder künstlich hervorgerufen werden. Bekanntlich werden große Server-Farmen sogar unter Tage oder unter Wasser gebaut, da dort die Temperatur niedriger und eine ressourcenschonende Kühlung möglich ist. Eine ideale Umgebungstemperatur von etwa 18 bis 21 Grad Celsius und eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 50 Prozent sind die perfekten Bedingungen für einen Serverraum. IT-Fachkräfte sollten sowohl die Feuchtigkeit als auch die Temperatur unter Kontrolle halten. Jeder Serverraum muss zudem über eine Notstromversorgung verfügen und darf aus Sicherheitsgründen nur für befugte Personen zugänglich sein.
Um etwa die CPU- oder Speicherauslastung, das Speicherplatzniveau oder die Betriebsumgebung akurat im Blick zu behalten, können IT-Fachkräfte mit einer Server-Überwachung arbeiten. Meistens sind diese an ein Alarmierungssystem gebunden, das verantwortliche Personen benachrichtigt, falls kritische Ereignisse auftreten oder bestimmte Grenzwerte erreicht wurden.
Server-Überwachung
Entscheidend für ein erfolgreiches externes Überwachungssystem sind die folgenden drei Faktoren: Leistungskennzahlen, die Überwachung sowie die effektive Alarmierung. Unter den Leistungskennzahlen versteht man den Dateninput, der zur Messung und Überwachung der Leistung, des Zustands und der Verfügbarkeit des Servers erforderlich ist.
Die Überwachung ermöglicht den IT-Fachkräften das Lesen und Auswerten der eingehenden Daten bzw. der Leistungskennzahlen, um Erkenntnisse über die Leistung von Anwendungen und Systemen zu gewinnen. Schließlich baut die Alarmierung auf diesen beiden Elementen auf: Immer dann, wenn spezifizierte Leistungskennzahlen Bedingungen in einer definierten Weise erfüllen, sendet das Überwachungselement Benachrichtigungen an vorher definierte Personen, damit diese Probleme ermitteln und beheben können.
IT-Verantwortliche sollten mit den meisten Überwachungslösungen aktuelle und historische Daten, die gespeichert oder archiviert wurden, aggregieren oder analysieren können. Um Trendentwicklungen zu erkennen, ist die Analyse von Informationen, die über einen längeren Zeitraum gesammelt und visualisiert werden, essentiell. Wertvolle Erkenntnisse und ein gutes Verständnis über den Zustand der Server können gute Überwachungslösungen durch eine individuell anpassbare Visualisierung und Berichterstattung für Daten liefern. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, belastbare Graphen und Diagramme automatisch zu erstellen, sodass wichtige Leistungskennzahlen einfacher erfassbar werden. Solche Systeme befähigen Systemadmins außerdem dazu, Daten von verschiedenen Eingaben zu korrelieren sowie das Verhältnis mehrerer Ressourcen in verschiedenen Umgebungen oder Server-Gruppen besser zu überwachen.
Es kann eine anspruchsvolle Herausforderung sein, die Leistung auf allen Ebenen der Bereitstellung zu messen – einschließlich der Komponenten, Anwendungen und Services. Daher ist die Alarmfunktion einer der wichtigsten Vorteile bei der Server-Überwachung.
Interne oder externe Server-Überwachung
Die Relevanz der richtigen Tools zeigt sich besonders deutlich bei Managed Service Providern, die bei einer Vielzahl an Kunden für die Überwachung und Verwaltung der IT-Umgebungen zuständig sind. Denn nicht jedes Unternehmen braucht ein internes Team für die Verwaltung seiner Server und seiner IT-Umgebung. Oft ist es eine Kosten- bzw. Ressourcenfrage, denn IT-Fachkräfte sind rar am Markt. Sollten Personal oder Budget verfügbar sein, bietet eine interne Verwaltung den Vorteil der vollen Kontrolle über die Serverumgebung. Hierbei ist die Wahl der richtigen Werkzeuge für Systemadministratoren das A und O. Funktionen wie eine Automatisierung, Benachrichtigungen und Berichterstellung erleichtern die Arbeit des internen IT-Teams enorm.
Fernwartungs- und -verwaltungswerkzeuge (RMMs) können viele dieser wichtigen Funktionen bieten und geben dem jeweiligen Team gleichzeitig die Möglichkeit, sich mit den Servern zu verbinden und Anpassungen oder Wartungsarbeiten aus der Ferne vorzunehmen. Für große Unternehmen und MSPs ist diese Fähigkeit nahezu unverzichtbar. Die Endpunkt-Verwaltungsplattform von NinjaOne bietet etwa eine Reihe von Remote-Tools, die vollständig im Hintergrund arbeiten und IT-Abteilungen vielfältige Optionen zur Server-Verwaltung bieten.
Fazit
Ob internes oder externes Server-Management: Jedes Unternehmen braucht einen Plan, wer die Verantwortlichkeiten für den optimalen Betrieb der Server übernimmt. Da beim Server-Management enorm viele Faktoren zusammenspielen, müssen IT-Experten diese lückenlos überwachen und analysieren. Hier leisten Fernwartungs- und -verwaltungs-Tools Abhilfe und können im Hintergrund, ob nun intern oder extern verwaltet, für einen reibungslosen IT-Betrieb im Unternehmen sorgen.
*Der Autor André Schindler ist General Manager EMEA bei NinjaOne .
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