Viren mit fatalen Folgen: Wie Cyberangriffe den Gesundheitssektor bedrohen

Commvault hat den Stand der Cybersicherheit im Gesundheitssektor untersucht. Gerhard Raffling, Country Manager Österreich und Schweiz, erläutert die wichtigsten Ergebnisse. [...]

Gerhard Raffling, Country Manager Österreich und Schweiz bei Commvault. (c) Jana Krippel

Es ist etwas mehr als ein Jahr her seit der Ransomware-Angriff namens WannaCry den Globus erfasst und verheerenden Schaden angerichtet hat. Eine Cyberattacke so schwerwiegend, dass sie nicht nur Schäden in Milliardenhöhe verursacht hat, sondern auch die allgegenwärtige Gefahr, die von Cyberkriminellen ausgeht, weltweit ins Bewusstseins rückte.

Das tatsächliche Ausmaß solcher Angriffe ist für viele trotzdem schwer greifbar. So wissen vermutlich nur wenige, dass WannaCry damals den britischen Gesundheitsdienst besonders hart getroffen hat. Denn auch Patienten und Pflegekräfte waren direkt von dem Angriff betroffen – mit teils fatalen Folgen: aufgeschobene Chemotherapie-Behandlungen, verzögerte Medikamentengabe und umgeleitete Notfallpatienten.

In Zusammenarbeit mit HIMSS Analytics hat Commvault den Stand der Cybersicherheit im Gesundheitssektor untersucht: Befragt wurden mehr als 100 IT-Fachleute, die im Gesundheitswesen tätig sind. Die Ergebnisse waren nicht sehr überraschend: Weniger als die Hälfte (48 Prozent) der im Gesundheitswesen beschäftigten IT-Fachkräfte äußerten sich zuversichtlich über das allgemeine Cybersicherheitsniveau ihrer Organisation. Nur 37 Prozent der Befragten gaben an, im Rahmen ihrer Cybersecurity-Strategie sowohl Spitzentechnologie als auch Best Practices zu nutzen. Obwohl es auch positive Indikatoren, wie steigende Cybersecurity-Budgets oder Pläne zur Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen, gab, hat die Branche eindeutig noch einen weiten Weg vor sich.

Und im Rückblick auf das erste Halbjahr 2018 kämpft die Branche nach wie vor: laut dem amerikanischen Gesundheitsministerium blieb die Anzahl der versuchten Hackerangriffe auf Krankenhäuser und ärztliche Institutionen auf einem konstant-hohen Level. Die Zahl der unbefugten Datenzugriffe stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um besorgniserregende 56 Prozent auf 1.6 Millionen.

Cyberattacken können nicht zu 100 Prozent verhindert werden, dafür sind die Angriffsstrategien moderner Hacker zu ausgeklügelt. Wichtig ist aber, dass Datensätze nach einer Attacke rasch wiederhergestellt werden können, vor allem in einem Bereich wie der menschlichen Gesundheit, wo jede Sekunde zählt. Deshalb spielen Datensicherung und -management eine entscheidende Rolle in einer umfassenden Cybersecurity-Strategie.


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Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
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