Virtuelle Maschinen und Container in perfekter Harmonie

Unternehmen, die Virtualisierungsumgebungen einsetzen, haben die Herausforderung, bestehende Anwendungen weiter zu nutzen und parallel neue Technologien einzuführen. Eine Applikationsplattform, die sowohl VMs als auch Container unterstützt, bietet dabei einen gangbaren Weg hinsichtlich Investitionsschutz und Zukunftssicherheit. [...]

Jens Gerlach, EMEA Go-to-Market Specialist Application Innovation & Modernization bei Red Hat (c) Red Hat
Jens Gerlach, EMEA Go-to-Market Specialist Application Innovation & Modernization bei Red Hat (c) Red Hat

Seit mehr als zwei Jahrzehnten setzen Unternehmen auf Virtualisierungstechnologien, um Anwendungen und Services bereitzustellen. Virtuelle Maschinen unterstützen die IT-Teams, Ressourcen effizient zu nutzen, die Flexibilität zu verbessern und die Performance der Infrastruktur zu steigern. Im Zuge des Public-Cloud-Trends entwickelten sich die Virtualisierungsplattformen weiter, um die Vorteile der Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz neuer Cloud-Computing-Modelle zu nutzen.

In letzter Zeit haben aber neue Technologien wie Kubernetes dazu geführt, dass Container und nicht mehr virtuelle Maschinen zum zentralen Baustein der IT-Infrastruktur geworden sind. So wie virtuelle Maschinen isolierte Betriebssysteme auf einem einzigen physischen Server einrichten, schaffen Container isolierte Umgebungen für die Applikationsausführung innerhalb eines einzigen Betriebssystems.

Neuer Ansatz

Mit Containern steht ein neuer Ansatz für die Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen zur Verfügung. Container ermöglichen Entwicklern die Erstellung effizienter Cloud-nativer Anwendungen, die mit neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen integriert werden können. Darüber hinaus wurden mit Container-Orchestrierungsplattformen Tools und Automatisierungen eingeführt, die IT-Teams dabei helfen, das Lifecycle Management dieser modernen Anwendungen in umfangreichen Hybrid-Cloud-Umgebungen zu optimieren.

Container und Cloud-native Anwendungen sind damit auch eine Antwort auf die Herausforderungen und Limitationen von traditionellen VM-Architekturen. Sie bieten zum Beispiel keine effiziente Unterstützung der Applikationsmodernisierung oder der Entwicklung neuer Anwendungen, sodass die Produktivität der Entwickler beeinträchtigt wird. Auch die steigenden Kosten für bestehende Virtualisierungslösungen sind zu berücksichtigen.

Die technologischen Innovationen ändern aber nichts daran, dass viele Unternehmen vor der Herausforderung stehen, einerseits neue Plattformen einzuführen und andererseits auch die bestehende Infrastruktur am Laufen zu halten. Schließlich werden etliche Unternehmen auf absehbare Zeit weiterhin auf virtuelle Umgebungen setzen oder setzen müssen. So geht Gartner davon aus, dass „trotz der Cloud-Migration und Container-Einführung 70 Prozent der x86-Workloads in Rechenzentren bis 2027 weiterhin eine Hypervisor-basierte Virtualisierung nutzen werden“.

Cloud-native Anwendungsplattformen

Es stellt sich nun die Frage, wie die neue und alte Welt am besten in Einklang zu bringen sind. Hier kommen zunehmend neue Cloud-native Anwendungsplattformen ins Spiel, die sowohl virtuelle Maschinen als auch Container in hybriden Cloud-Umgebungen unterstützen, und zwar mit hoher Konsistenz hinsichtlich des Managements und Betriebs. IT-Teams können damit auf der einen Seite alle Workloads – ob virtualisiert oder in Containern – mit einheitlichen Prozessen und Tools bereitstellen und verwalten. Auf der anderen Seite ist es ihnen so auch möglich, von Innovationen in Bereichen wie Monitoring, Entwicklung und Pipelines, GitOps, Service Meshes oder serverlosen Technologien zu profitieren. Das heißt, Unternehmen können weiterhin ihre herkömmlichen virtualisierten Workloads ausführen und sich gleichzeitig auf zukünftige Anwendungsmodernisierungen und Cloud-native Ansätze konzentrieren.

Prinzipiell ist die Einführung neuer Anwendungsumgebungen mit Kosten verbunden. Allerdings sollten Unternehmen dabei auch immer die Chance ergreifen, eine Abwägung vorzunehmen, in welcher Form sie bei der traditionellen Virtualisierung bleiben wollen. Eine zukunftssichere Variante ist dabei die Nutzung einer zentralen, skalierbaren und flexiblen Plattform für virtuelle Maschinen und Container. Damit können Unternehmen die Prinzipien der modernen Anwendungsentwicklung auch bei ihren virtuellen Maschinen umsetzen und alle Applikationen und Workloads konsistent im eigenen Rechenzentrum, in Edge- oder in Hybrid-, Private- und Public-Cloud-Umgebungen ausführen. So besteht eine maximale Flexibilität bei der Bereitstellung von Infrastruktur und Anwendungen im Hinblick auf heutige und künftige Geschäftsanforderungen.

*Der Autor Jens Gerlach ist EMEA Go-to-Market Specialist Application Innovation & Modernization bei Red Hat.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*