Die E-Government Konferenz 2022 der ADV, ein zweitägiges, hochkarätig besetztes Gipfeltreffen in Salzburg, brachte neue Perspektiven zum Digitalisierungsboost. [...]
Die E-Government-Konferenz 2022 der ADV wurde heuer zum 18. Mal am 6. und 7. September in Salzburg ausgetragen. Die Keynote hielt Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation Florian Tursky. In seiner Rede unterstrich Tursky, dass eine hochqualitative Digitalisierung der Verwaltung ein wichtiger Grundpfeiler für gesamtgesellschaftlichen Fortschritt und einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort sei. Dafür werde die Bundesregierung auch stark in den Ausbau der benötigten Infrastruktur investieren, so Digitalisierungsstaatssekretär Tursky. Er verriet auch, dass es sich die österreichische Bundesregierung zum Ziel gesetzt habe, künftig alle Ausweise in Karten- oder Papierform aufs Handy zu bringen: „Jetzt ist die E-ID (ID Austria) gestartet, die Fortführung der Handy-Signatur, und noch in diesem Jahr werden wir es schaffen, den digitalen Führerschein anzubieten. Also jede Person, die einen Scheckkartenführerschein besitzt, kann dann auch den Führerschein am Handy haben und ihn als digitalen Ausweis benützen“, avisierte Florian Tursky bei der Leitkonferenz für Digitalisierung in der Verwaltung.
E-Government: Wissensaustausch und Innovation
Die E-Government-Konferenz hat sich zur größten und bedeutendsten Veranstaltung rund um die Digitalisierung in der österreichischen Verwaltung entwickelt. 300 hochrangige Vertreter und Vertreterinnen aus Ministerien, Ländern, Städten und Gemeinden, dem Gesundheitswesen sowie Entscheidungsträger der Digitalwirtschaft kamen im Salzburg Congress zusammen, um politische, wirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche Rahmenbedingungen zu diskutieren und gemeinsam Ideen zu entwickeln. In seiner Begrüßung appellierte Roland Ledinger, ADV-Präsident und BRZ-Geschäftsführer, an die Anwesenden, Synergien zwischen Verwaltung und Wirtschaft zu schaffen und verstärkt zu nutzen: „Die Digitalisierung bietet uns viele Chancen, die Herausforderungen, die auf uns zukommen, gut zu bewältigen. Doch dafür braucht es das Miteinander aller Player. Mit der E-Government-Konferenz bietet die ADV der Politik, der Verwaltung und der Wirtschaft eine Plattform, um Ideen auszutauschen, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und sich nachhaltig zu vernetzen“, so Ledinger.
E-Health: geteiltes Knowhow, doppeltes Wissen
Das Gesundheitswesen als essenzieller Teil der Daseinsvorsorge konnte bei der im Rahmen der Konferenz abgehaltenen E-Health-Tagung gezielt auf die Herausforderungen und Chancen eingehen, die mit der Digitalisierung verbunden sind. Zugleich ermöglichte der Erfahrungs- und Ideenaustausch den anwesenden Entscheidungsträgern und Entscheindungsträgerinnen aus dem Gesundheitssektor, ihre Bedürfnisse und ihre Vorschläge gezielt an die Vertreter aus IT und Verwaltung heranzutragen.
Auch Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl nutzte die Chance, um sich vor Ort mit Vertretern der IT-Branche und der Verwaltung auszutauschen. Insbesondere in seiner Funktion als Gesundheitsreferent des Landes machte er darauf aufmerksam, dass das Gesundheitssystem im Kampf gegen Krankheiten wie etwa COVID-19 durchaus mehr und bessere Daten benötige, auf die es derzeit aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht zugreifen dürfe, und sieht hier Verbesserungsbedarf.
Als „Role Model“ für die österreichische Gesundheitsverwaltung stand heuer mit dem DESI-„Klassenbesten“ Finnland ein hochkarätiger Gesprächspartner zur Verfügung. Botschafterin Pirkko Hämäläinen und Ambassador of Health and Wellbeing Päivi Sillanaukee waren nicht nur für die Panel-Diskussion „Quo vadis – DESI-Report?“ nach Salzburg gekommen. Sie standen auch für Vorträge und weitere Diskussionsrunden zur Verfügung, um das Knowhow und den Erfahrungsschatz ihres Landes mit Österreich zu teilen.
Fazit und Ausblick
E-Health-Tagungsleiter Hans Burkard, ADV und Executive Advisor IDC, resümiert: „Gesundheitsdatenmanagement und digitalisierte Verknüpfung aller Stakeholder am Gesundheitswesen – von den Bürgern, Patienten und Angehörigen bis hin zu Ärzten, Pflegern und Fachpersonal – sind die nächsten Schritte, die wir gehen müssen. Die hochkarätigen Beiträge Finnlands und Deutschlands als europäische Vorreiter haben dies eindrucksvoll durch den bereits realisierten Secondary Use of Health & Social Data (Finnland) und die Digitalen Gesundheits- und Pflege-Anwendungen (Deutschland) gezeigt.“ Danach richtet er seinen Blick auf Österreich: „Österreichs Chief Medical Officer Katharina Reich, Landesgesundheitsreferentin Martina Rüscher und die hochrangigen Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und Gesundheitswesen waren sich einig, dass auch wir gerüstet sind, diesen Vorreitern nachzufolgen. Es gilt nun, politischen Rückhalt und technologische Exzellenz zu vereinen und gemeinsam Low Hanging Fruits zu ernten. Damit dies gelingt, ist, wie die nordischen Länder betonen, gegenseitiges Vertrauen die Voraussetzung. Und ein vorwärtsgerichteter Blick.“
Auch ADV-Präsident Roland Ledinger zog zufrieden Bilanz und dankte Staatssekretär Tursky, Landeshauptmann-Stellvertreter Stöckl und ihre Exzellenz Botschafterin Pirkko Hämäläinen sowie Ambassador of Health and Wellbeing und Päivi Sillanaukee für ihre Teilnahme: „Ihre Anwesenheit zeigt, dass Digitalisierung als essenzieller Treiber der gesellschaftlichen Entwicklung anerkannt wird. Ebenso dankbar sind wir als ADV aber auch für die vielen hochwertigen Diskussionsbeiträge und das rege Interesse aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Diese beiden intensiven Tage in Salzburg haben gezeigt, wie viel positives Potenzial in der digitalen Transformation für die Verwaltung steckt.“ Die nächste E-Government-Konferenz der ADV wird Juni 2023 stattfinden.
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