Neue Arbeitsweisen sorgen für eine verstärkte Kooperation zwischen Geschäftsführung und IT. 47 Prozent der Technologieinvestitionen waren während der Pandemie Investitionen in Sicherheit und Datenschutz. [...]
15 Milliarden US-Dollar wöchentlich – so viel gaben Unternehmen weltweit während der ersten Corona-Welle zusätzlich für Technologien aus. Die Technologieinvestitionen während der Pandemie stellen damit einen der höchsten Werte der Geschichte dar. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle KPMG CIO-Umfrage, die weltweit größte Umfrage zum Thema IT-Leadership, im Zuge derer über 4.200 CIOs und IT-Führungskräfte in 108 Ländern zu aktuellen Trends und Herausforderungen befragt wurden.
„Die Auswirkungen machen sich als Treiber der digitalen Transformation von Unternehmen bemerkbar. Viele werden durch die aktuelle Situation zu Investitionen in die IT-Infrastruktur gezwungen“, sagt KPMG-Partner Klaus Schatz.
In den vergangenen sechs Monaten hat es stärkere organisatorische Veränderungen gegeben als in den gesamten zehn Jahren zuvor: „Der sprunghafte Anstieg von Investitionen in den Technologiesektor hat zu einem tiefgreifenden Wandel der Arbeitsweise von Unternehmen geführt. Die eigene Wohnung dient Vielen als Arbeitsplatz und über 80 Prozent der IT-Verantwortlichen machen sich über die psychische Gesundheit ihrer Teams Sorgen. Deshalb wird sich der Erfolg von Unternehmen in Zukunft an der Unternehmenskultur und dem Umgang mit den Angestellten entscheiden. Unternehmen müssen sich neue Wege überlegen, um die Mitarbeiter, die sie gewinnen und halten wollen, zu unterstützen“, so Schatz. „Schließlich wird die IT in der neuen Realität durch die Erholung der jeweiligen Wirtschaftszweige geprägt werden, abhängig von Branche, Standort oder Unternehmen. Trotz unterschiedlicher Antworten der CIOs wird die Fähigkeit, schnell und entschieden zu handeln, wesentlich sein“, prognostiziert Schatz.
Digitale Transformation zeigt Wichtigkeit von Cybersecurity
„Die durch Corona verstärkte Digitalisierung fordert von den Verantwortlichen neues Denken, neues Handeln und neue Strategien. Vor allem im Bereich IT-Sicherheit und Datenschutz gilt es die Standards zu erhöhen und verstärkte Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren“, ist Andreas Tomek, KPMG-Partner und Cybersecurity-Experte, überzeugt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch, dass Vorstellung und Realität nach wie vor weit auseinanderklaffen. Vier von zehn Unternehmen weltweit wurden Opfer eines Cyberangriffs, gleichzeitig haben sie große Schwierigkeiten, qualifizierte Cyberexperten zu finden. Auch in Österreich haben die meisten Unternehmen bereits Erfahrungen mit Cyberattacken gemacht: Der KPMG Studie „Cyber Security“ zu Folge war jedes zweite Unternehmen in den letzten zwölf Monaten Opfer eines Cyberangriffs. „Viele österreichische Unternehmen fühlen sich sicherer als sie es tatsächlich sind. Heute sind viele besser auf Cyberkriminalität vorbereitet als in den Jahren zuvor, trotzdem zeigt die Corona-Krise Defizite schonungslos auf“, erklärt Tomek.
Die CIO-Umfrage zeigt: 47 Prozent der während COVID-19 getätigten Technologieinvestitionen waren Investitionen in Sicherheit und Datenschutz. „Die Bereitschaft zur Investition ist da. Diese muss jedoch erhalten bleiben, denn nur so kann langfristige Sicherheit erreicht werden“, ergänzt Tomek.
Einer der großen Gewinner im Vergleich zum Vorjahr ist zudem „Marketplace Software as a Service“: „Großangelegte Einführungen haben sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr mit 23 Prozent mehr als verdreifacht“, so KPMG-Partner Thomas Hohenauer.
Cloud Operation Model macht Transformationsprozess notwendig
Neben Investitionen in Sicherheit und Datenschutz sowie Infrastruktur war laut CIO-Umfrage der Bereich Cloud die drittwichtigste Technologieinvestition während COVID-19. Die Cloud ist der Motor der Digitalisierung in Unternehmen sowie der wichtigste Enabler zur Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten. Vor allem große Unternehmen investieren in Cloud-Lösungen, wobei diese neue Technologie Veränderungen sowie große Anforderungen an die IT-Organisation mit sich bringt.
„Um Cloud-Lösungen umzusetzen, ist ein Transformationsprozess notwendig“, erklärt Hohenauer. „Tatsache ist, dass auch hier die Auswirkungen von Corona die großen Möglichkeiten von Cloud-Lösungen aufzeigen und die Bereitschaft zu investieren deutlich erhöhen.“
Der Weg in die neue Normalität: Neue Arbeitsweisen auf dem Vormarsch
86 Prozent der befragten Unternehmen haben während der letzten Monate zumindest teilweise auf Home Office umgestellt. Die Ergebnisse der CIO-Umfrage zeigen, dass die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und IT-Abteilung zugenommen hat, was als weiterer Treiber der digitalen Transformation in Unternehmen gesehen werden kann. Um langfristig in großen Unternehmen und im internationalen Kontext diese neue Normalität zu erhalten, bedarf es zusätzlicher Investitionen im IT-Bereich.
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