KPMG KI-Award 2020 geht an cogvisAI

Bereits zum dritten Mal vergab KPMG den KI-Award, für den es heuer rund doppelt so viele Einreichungen gab wie im Vorjahr. Mit cogvis setzte sich ein Startup durch, das eine Bewegungsanalyse mittels 3D-Smart-Sensoren ermöglicht. [...]

Der KI-Award wird seit 2018 jährlich von KPMG Österreich vergeben. Zwischen Juni und September wurden insgesamt 40 KI-Projekte von Startups eingereicht und damit doppelt so viele wie 2019. (c) Alexander Limbach - stock.adobe.com

Künstliche Intelligenz (KI) gilt international und auch für die österreichische Wirtschaft als zukunftsweisende Technologie. Für Unternehmen bietet sie wichtige Grundlagen in unterschiedlichen Prozess- und Anwendungsgebieten. Als Wegbereiter von Digitalisierungsinitiativen vergibt das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG jährlich den KI-Award. Ziel dieser Auszeichnung ist es, heimische KI-Projekte von Startups vorzustellen und deren Vernetzung mit namhaften Unternehmen zu unterstützen.

Unter zahlreichen Einreichungen wurden die besten Startups ausgewählt, die vor einer unabhängigen Jury, bestehend aus Führungskräften österreichischer Unternehmen, ihre Projekte vorstellen konnten. Das Startup cogvis, das Bewegungsanalyse mittels 3D-Smart-Sensoren entwickelt, belegte dabei den ersten Platz, gefolgt von Senzoro und MOSTLY AI. Der Award wurde am 13. Oktober im Rahmen der 16. Predictive Analytics Konferenz übergeben.

Gefahr erkennen, bevor etwas passiert

cogvis hat einen Sensor entwickelt, der mit Hilfe von künstlicher Intelligenz nicht nur erkennt, wenn eine Person stürzt, sondern hier auch präventive Unterstützung ermöglicht. Darüber hinaus erhöhen weitere Funktionen die Sicherheit von Patienten und Bewohnern oder helfen bei demenzerkrankten Personen. „Die Funktionen des Sensors können passend zu den individuellen Bedürfnissen der Person eingestellt werden“, erklärt Rainer Planinc, CEO von cogvis. Für Pflegekräfte ist dies eine große Unterstützung, da unter anderem Routinetätigkeiten verringert werden. Dadurch steigt für Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser oder Rehabilitationskliniken die Effizienz: „Wenn man bedenkt, dass bis 2030 75.000 Pflegekräfte zusätzlich benötigt werden, leisten Lösungen wie cogvisAI einen wertvollen Beitrag, um die Zeit des Pflegepersonals bestmöglich – nämlich bei den zu Pflegenden – einzusetzen“, so Planinc.

Rainer Planinc, CEO des Startups cogvis, das beim KI-Award 2020 den ersten Platz erreichte, und KPMG-Partner Werner Girth bei der Preisverleihung.
(c) KPMG

Senzoro & MOSTLY AI: Die Plätze zwei und drei

Auf dem zweiten Platz folgte mit Senzoro ein Unternehmen, welches einen neuartigen Ansatz für Predictive Maintenance entwickelt hat. Dabei werden Ultraschallmessungen mit künstlicher Intelligenz kombiniert, um die Kosten in der Instandhaltung zu senken. Ultraschall wird seit vielen Jahren auch von der NASA eingesetzt. Durch den Einsatz von mobilen Messgeräten entfällt der Verbau von fixen Sensoren, wodurch für die Kunden von Senzoro keine Investitionskosten entstehen. Das System ist selbstlernend und die künstliche Intelligenz lernt mit jeder Messung dazu.

Den dritten Platz erreichte MOSTLY AI, das sich auf KI-basierte synthetische Daten spezialisiert hat. Dieses neuartige Anonymisierungsverfahren ermöglicht Unternehmen, ihre Kundendatenbestände trotz DSGVO frei zu nutzen und gleichzeitig die Privatsphäre ihrer Kunden zu wahren. Innovativ an MOSTLY AI’s Plattform ist dabei, dass sie mit höchster Genauigkeit selbst die statistischen Zusammenhänge in komplexen Verhaltensdaten erhalten kann. Dadurch gelingt es den Kunden, das Potenzial ihrer Daten zu heben und diese uneingeschränkt für KI-Training, Kundenanalysen, Produktentwicklung und Tests zu nutzen – oder aber mit externen Partnern zu teilen.

KI mit hohem Stellenwert in der österreichischen Startup-Szene

„KI wird zukünftig vielen Unternehmen die Möglichkeit bieten, neue Geschäftsmodelle zu verwirklichen. Wir wollen sehr früh dabei sein und österreichische Unternehmen unterstützen und Startups helfen, in der KI-Szene Fuß zu fassen“, erklärt KPMG-Partner Werner Girth. „Die österreichische Startup-Branche halte ich für sehr kreativ. Ich glaube, dass wir in bestimmten Bereichen sehr gut aufgestellt sind. Wir verwirklichen Ideen, nach denen der Markt sucht. Unsere Jury haben wir mit sehr vielen Experten aus österreichischen Unternehmen besetzt, was den Startups auch die Möglichkeit bietet, sich besser und schneller bekannt zu machen.“

Einer dieser Experten ist Michael Hirschbrich, KI-Experte und Apollo.ai-Gründer. „KI findet den Absatz in der Wirtschaft. Viele Startups kommen mit spezifischen Use Cases und implementieren dazu die notwendige Technologie. cogvis ist dieser Strategie gefolgt, was ihnen dann auch zum Gewinn verholfen hat“, so Hirschbrich zum diesjährigen KI-Award 2020.

Der KPMG KI Award

Der KI-Award wird seit 2018 jährlich von KPMG Österreich vergeben. Zwischen Juni und September wurden insgesamt 40 KI-Projekte von Start-ups eingereicht und damit doppelt so viele wie 2019. Unter allen Einreichungen werden drei innovative Projekte von einer unabhängigen Jury ausgewählt. Die Jury setzt sich aus Führungskräften unterschiedlichster Branchen zusammen und bewertete alle Projekte hinsichtlich Innovationskraft und Kundennutzen. Die drei Besten erhalten die Möglichkeit, ihre Technologie bei der Predictive Analytics Konferenz vorzustellen und neue Kontakte in die Wirtschaft zu knüpfen.


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