Der Telekomkonzern KPN will einem Medienbericht zufolge seine Tochter E-Plus an den Konkurrenten Telefonica verkaufen. Die Unternehmen befänden sich in fortgeschrittenen Gesprächen, so der TV-Sender Nos. KPN wollte dies nicht kommentieren. Der Konzern bekräftigte aber, für E-Plus alle strategischen Optionen zu prüfen. [...]
KPN führt zurzeit einen Abwehrkampf gegen den mexikanischen Top-Unternehmer Carlos Slim und dessen Mobilfunkkonzern America Movil. Slim will seinen Anteil an KPN auf bis zu 27,7 Prozent ausbauen. KPN wies am Freitag erneut das Angebot von acht Euro je Aktie oder insgesamt 3,25 Mrd. Dollar (2,62 Mrd. Euro) als zu niedrig zurück und empfahl seinen Aktionären, es auszuschlagen. KPN prüfe „strategische Optionen“ für E-Plus, um für all seine Aktionäre einen „höheren Wert“ herauszuschlagen. „Wir sind davon überzeugt, dass America Movil keine faire Prämie dafür zahlt, dass es deutlich mehr Einfluss auf KPN gewinnt“, sagte KPN-Chef Eelco Blok.
Einige Experten sehen in dem angekündigten möglichen IPO der deutschen Telefonica-Gesellschaft mit dem Mobilfunkunternehmen o2 eine Chance für KPN, seine deutsche Tochter an Telefonica zu verkaufen, weil die Spanier durch einen Börsengang genügend Geld für eine Übernahme des Konkurrenten hätten. In der Vergangenheit hatten die Rivalen bereits Chancen für ein Zusammengehen ausgelotet, zu konkreten Vorhaben kam es aber bisher nicht. Einige Experten gehen jedoch davon aus, dass mit einem möglichen Börsengang von o2 Telefonica einzig und allein seine Schulden zurückführen wolle und Rating-Agenturen ein Offert an E-Plus nicht gerne sehen würden.
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