Kriminelle nutzen Bitcoins für Menschenhandel

Sex-Werbung und Bitcoin-Konten hängen zusammen, wie Rebecca Portnoff von der University of California Berkeley herausgefunden hat. [...]

Mittels statistischer Spracherkennung, sogenannter Stilometrie, und den Zeitstempeln von Bitcoin-Zahlungen konnten Menschenhändler identifiziert werden, die ihre Online-Sex-Werbung über Bitcoin bezahlen. Für ihre Studie hat Portnoff die Website „Backpage“ unter die Lupe genommen.
Zwei Algorithmen kombiniert
„Die Technologie, die wir gebaut haben, findet eine Verbindung zwischen anstößigen Werbungen“, so Portnoff. Dafür verwendet die Doktorandin zwei Algorithmen. Der erste wurzelt in der Stilometrie. Das ist eine Technik, durch die der Autor eines Textes anhand seines individuellen Schreibstils erkannt werden kann. Nachdem die Forscherin unterschiedliche Reklame auf denselben Autor zurückführen konnte, setzte sie den zweiten Algorithmus ein. Dieser analysiert, wann Zahlungen über Bitcoin getätigt werden – bei Backpack im selben Moment, in dem die Werbung aufscheint.
Die Methode verbindet Werbung und Zahlungsmechanismen mit der in der Werbung verwendeten Sprache selbst, erklärt Portnoff. Die Studie sei ein erster Schritt, die Polizei über Bitcoin-Daten zu unterstützen. Derzeitige Ermittlungen scheitern oft an der Anonymität der Kriminellen. Zuhälter verwenden oft unterschiedliche Telefonnummern, E-Mail-Adressen sowie anonymisierte Computer. Besonders die Unterscheidung zwischen professionellen und missbrauchten Prostituierten falle schwer.
10.000 Reklamen überprüft
„Da werden hunderttausende solcher Werbungen jedes Jahr platziert und jede Technologie, die Gemeinsamkeiten zwischen Werbung aufdeckt und Licht auf die Besitzer wirft, ist ein großer Fortschritt für diejenigen, die Ausbeutung eindämmen wollen“, so Damon McCoy, Ko-Autor der Studie. Die Forscher haben ihre Methode auf 10.000 unterschiedliche Werbungen angewendet. Bei 89 Prozent ließ sich ein gemeinsamer Autor feststellen. Gleichzeitig konnte das Team großen Erfolg bei der Verbindung zu Bitcoin-Konten vorweisen. In einem nächsten Schritt soll das Verfahren noch genauer werden.

Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*