Wie ein Sprachmodell die Kommunikation in Unternehmen verändert. Alles über die Stärken und auch Schwäschen von ChatGPT. [...]
Fazit & Ausblick
Der Hype um den Chatbot ChatGPT ist weniger seiner Leistungsfähigkeit und mehr seiner allgemeinen und kostenlosen Verfügbarkeit und einfachen Nutzung geschuldet. Das Vorgängermodell GPT-3 und auch Googles LaMDA liefern ähnliche Ergebnisse – aber eben nur gegen Bezahlung und für Eingeweihte.
„ChatGPT stellt in der KI-Forschung keinen Durchbruch dar“, sagt Oliver Brock, Professor am Robotics and Biology Laboratory und Sprecher des Clusters „Science of Intelligence“ an der Technischen Universität Berlin.
„Aus meiner Sicht gibt es noch wirklich kategorische Herausforderungen, für die wir noch keine Lösung haben und die auch nicht durch tiefes Lernen oder Sprachmodelle gelöst werden können.“
Dennoch sieht Brock in der Initiative von Open AI, seine Ressourcen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, einen wichtigen Fortschritt: „ChatGPT macht diese riesigen Datenmengen, die im Internet verfügbar sind, auf eine intuitive und natürlichsprachliche Weise zugänglich.“
Mit der breiten Nutzung von ChatGPT werden viele Fragen öffentlich, die bisher meist nur in kleineren Kreisen diskutiert wurden:
Wie wollen wir künftig mit maschinell generierten Texten umgehen und wem gehören die produzierten Werke? Wie lassen sich in den generierten Textmengen Fakten von Fake News unterscheiden? Was für einen Wert haben schriftliche Leistungsnachweise noch, wenn man sie per Knopfdruck erstellen lassen kann? Welchen Einfluss haben Sprachmodelle und ChatGPT auf den Arbeitsmarkt? Kommt nun der von McKinsey bereits 2018 prophezeite massenhafte Verlust von Arbeitsplätzen durch KI?
Der Erfolg von ChatGPT und die potenziellen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft machen die Dringlichkeit einer Regulierung von KI-Systemen immer deutlicher, allerdings kommt das von der Europäischen Kommission im April 2021 vorgeschlagene „Gesetz über Künstliche Intelligenz“ nicht so recht voran.
Einmal mehr besteht die Gefahr, dass mächtige Konzerne wie Google, Meta und Microsoft vollendete Tatsachen schaffen, bevor die Gesellschaft einen Rahmen vorgeben kann.
Erweiterungen für ChatGPT
Mit den folgenden Extensions lässt sich ChatGPT in andere Applikationen integrieren und funktionell erweitern:
- AIPRM for ChatGPT
- SEO-Tool, mit dem sich ChatGPT für die Generierung suchmaschinenoptimierter Texte nutzen lässt. (Quelle: https://chrome.google.com/webstore/detail/aiprm-for-chatgpt/ojnbohmppadfgpejeebfnmnknjdlckgj)
- ChatGPT Chrome Extension
- Ermöglicht es, ChatGPT von einem Textfeld in einer Webseite oder aus einer E-Mail heraus aufzurufen und so automatisiert Nachrichten, Social-Media-Beiträge oder Kommentare zu erstellen. (Quelle: https://github.com/gragland/chatgpt-chrome-extension)
- ChatGPT Export and Share
- Erlaubt es, Konversationen mit ChatGPT als Bild oder PDF zu exportieren. (Quelle: https://github.com/liady/ChatGPT-pdf)
- ChatGPT for Google
- Integriert den Chatbot in Suchmaschinen und stellt dessen Antworten neben den Suchergebnissen dar. (Quelle: https://chatgpt4google.com)
- Ghostwriter
- Integriert ChatGPT in Microsoft-Produkte wie Word oder Outlook. (Quelle: https://appsource.microsoft.com/de-de/product/office/WA200005107 (Word), https://appsource.microsoft.com/de-de/product/office/wa200005160 (Outlook))
- Promptheus
- Erweitert die Interaktionsmöglichkeiten mit ChatGPT um die Spracheingabe. (Quelle: https://chrome.google.com/webstore/detail/promptheus-converse-with/eipjdkbchadnamipponehljdnflolfki)
- TwitterGPT
- Lässt ChatGPT Antworten auf Tweets schreiben. (Quelle: https://chrome.google.com/webstore/detail/twittergpt-respond-to-twe/nafdjcnfmdcdnebjhehhohfaaffdlkon)
- WebChatGPT
- Browser-Add-on, mit dem sich ChatGPT in Chrome integrieren lässt. (Quelle: https://chrome.google.com/webstore/detail/webchatgpt-chatgpt-with-i/lpfemeioodjbpieminkklglpmhlngfcn)
*Dr. Thomas Hafen ist freier IT-Journalist und schreibt, unter anderem, für com!professional.
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