Der Cybersecurity-Wettbewerb DEFCON Capture the Flag Contest (DEFCON CTF) gilt als inoffizielle Hacking-WM. Diese fand heuer vom 07. bis 10. August in Las Vegas statt. Erstmals seit 2012 konnte sich mit der KuK Hofhackerei wieder ein Team aus Österreich für eine DEFCON CTF-Finalrunde qualifizieren. [...]
„Schon die Qualifikation geschafft zu haben, war Wahnsinn. Der neunte Platz im Finale im August in Las Vegas ist einfach nur fantastisch!“ So fasst Sebastian Felix, IT-Student in Graz und Mitglied der 30-köpfigen KuK Hofhackerei, die Freude des Teams über die Erfolge beim Cybersecurity-Wettbewerb DEFCON Capture the Flag Contest (DEFCON CTF) im Gespräch mit Dynatrace-Gründer und -CTO Bernd Greifeneder zusammen. Als Team-Sponsor hatte Dynatrace die KuK Hofhackerei am Mittwoch (10.09.2025) ins Linzer Engineering Headquarter eingeladen, um dem gesamten Team zu gratulieren. Dabei betonte Bernd Greifeneder, dass Österreich über einen enormen Schatz an IT-Talenten verfüge und Teamgeist in der IT immer der Schlüssel zum Erfolg sei. Sebastian Felix hat unterdessen bereits die inoffizielle Hacking WM DEFCON CTF 2026 im Auge.
Die Finalrunde der DEFCON CTF hat von 07. bis 10. August in Las Vegas stattgefunden. Dafür konnte sich seit 2012 erstmals wieder ein Team aus Österreich qualifizieren. Die KuK Hofhackerei besteht aus rund 40 Mitgliedern, von denen die meisten Studenten und Forscher der TU Wien, TU Graz, JKU Linz, Universität Wien und FH. St. Pölten sind. Ergänzt wird das Team durch einige Schüler sowie IT-Sicherheitsprofis aus der Praxis. Nach Las Vegas reisten davon 30 Teammitglieder. Neben der KuK Hofhackerei hatten sich weitere 11 Teams, bestehend aus den weltbesten Hackern, für das dreitägige Finale qualifiziert.
Im Laufe dieses Wettbewerbs bekommen alle Finalteams jeweils eine autonome Version von insgesamt 13 gleichartigen Apps mit jeweils zwei Aufgabenstellungen ins IT-System gespielt: Die eigenen Websites zu verteidigen und die der Mitbewerber zu attackieren. Für das österreichische Team hat der erste Wettbewerbstag allerdings gleich mit einer ordentlichen Ernüchterung begonnen. „Wir waren in den ersten Stunden vor allem damit beschäftigt, unser Team zu organisieren, Aufgaben zu verteilen und uns aufeinander abzustimmen“, erinnert sich Sebastian Felix. „Am zweiten Tag hatten wir dann eine perfekte Teamharmonie und alles lief wie am Schnürchen. Da konnten wir auch die Basis für unseren Erfolg legen.“
Schlaflos in Las Vegas…
Beeindruckt von diesem besonderen Teamgeist zeigt sich auch Bernd Greifeneder. „Die KuK Hofhackerei hat zwei Herausforderungen bravourös gelöst, denen sich die anderen Teams gar nicht stellen mussten: Sie waren Newcomer und hatten keinerlei Erfahrung mit diesem speziellen Wettbewerb. Außerdem waren die meisten anderen Teams zwei bis dreimal so groß. Das erhöht die Schlagkraft der Mitbewerber enorm.“ Wie wichtig Mannschaftsstärke tatsächlich ist, zeigt sich vor allem nach Ende der achtstündigen Wettbewerbstage. Obwohl dann alle Wettbewerbsaufgaben offline sind, arbeiten die Teams auf Hochtouren weiter. „In dieser Zeit macht man die eigenen Systeme fit, stärkt die Abwehr und entwickelt Programme für den Angriff“, erklärt Sebastian Felix. Schlaf wird so zum Luxus. Wir mussten mindestens 3 Stunden Schlaf pro Tag sicherstellen, um über 3 Tage hinweg leistungsfähig zu bleiben. Größere Teams sind alleine dadurch schon klar im Vorteil.
…mit Dopaminausstoß
Wie sehr es auf diese gemeinschaftlichen Nachtschichten ankommt, zeigte sich am dritten Wettbewerbstag. In der zweiten Nacht hatte die KuK Hofhackerei fieberhaft und unermüdlich an einem Angriff auf eine Website gebastelt, die bis dahin noch von keinem Team erfolgreich attackiert werden konnte. „Wir sind zwei Minuten bevor der Wettbewerb in der Früh wieder online ging, fertig geworden. Wie wir gesehen haben, dass unser kleines Angriffs-Programm funktioniert, hat das beim ganzen Team der KuK Hofhackerei einen Dopaminausstoß ausgelöst“, erinnert sich Felix.
Gesteigert hat sich die Freude noch als klar wurde, dass es niemandem sonst gelungen war, diese Schwachstelle erfolgreich auszunutzen. Im Ranking des Finaltags schaffte es die KuK Hofhackerei so auch zwischenzeitlich auf den siebten Platz. „Deshalb halte ich diesen Rang im nächsten Jahr – bei erfolgreicher Qualifikation – für realistisch. Unser Ziel ist es, uns jedes Jahr zu verbessern und unser Team als eines der besten weltweit zu etablieren“, gibt Felix schon jetzt ein Ziel vor. „Alle Cybersecurity-Expertinnen und -Experten aus Österreich, die bei der KuK Hofhackerei mitmachen möchten, sind herzlich eingeladen, sich bei lokalen CTF Teams oder direkt bei uns zu melden.“
Professionelle Übung für den Ernstfall
Obwohl das gesamte DEFCON CTF in einer extra dafür eingerichteten IT-Infrastruktur ausgerichtet wurde, ist der praktische Nutzen derartiger Wettbewerbe enorm. „Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer profitieren enorm davon. Die Lernkurve ist extrem steil“, betont Felix. Sowohl Verteidigungs- als auch Angriffsstrategien zu entwickeln und auch zu lernen, sich davor zu schützen, schafft einen enormen Wissensvorsprung für den Einsatz bei realen Cyberangriffen. Dass der KuK Hofhackerei bei der DEFCON CTF mit der Dynatrace-Plattform eine hochprofessionelle KI-basierte IT-Observability und -Security zur Verfügung stand, habe die Effizienz und Geschwindigkeit aller Prozesse wesentlich verbessert. Umso größer war das Interesse der KuK Hofhacker, im persönlichen Gespräch mit Dynatrace-Gründer und -CTO Bernd Greifeneder zu erfahren, wie es gelungen ist, das in Linz gegründete Unternehmen zum Weltmarktführer zu machen und an die New Yorker Börse zu bringen.

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