Mitarbeiter des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Scienze Marine haben eine innovative Methode zur Kartierung des Lagunengrundes von Venedig entwickelt. [...]
Mithilfe hochauflösender geophysischer Aufnahmen lassen sich nun alle durch natürliche Einflüsse und menschliche Aktivitäten hervorgerufenen Veränderungen wissenschaftlich dokumentieren.
Problematischer Schiffsverkehr
„Dank der von uns eingesetzten Technologie konnten erstmals die bei Niedrigwasser entstehenden Schäden durch Baggerarbeiten, Bootsmotoren und Schiffsschrauben dokumentiert werden“, erklärt Projektleiterin Fantina Madricardo vom Istituto di Scienze Marine. Noch wichtiger seien die durch die Meeresströmungen und den Schiffsverkehr hervorgerufenen Erosionserscheinungen an künstlichen Molen und Schutzwällen, wie sie bereits wenige Jahre nach der Fertigstellung dieser Bauwerke eintreten.
Mit dem neuen Monitoringverfahren könne laut Madricardo in jeder Art von Flachgewässern überraschenden Ereignissen wie Dammbrüchen zuvorgekommen werden. „Außerdem haben wir im Zuge der Kartierungsarbeiten neben der durch menschliche Aktivitäten hervorgerufenen Meeresverschmutzung auch durch natürliche Einwirkungen entstandene und wegen ihrer geringen Sichtbarkeit noch gefährlichere Schäden festgestellt.“
Viele Experten für Datenanalyse
Zur Auswertung des sehr umfangreichen, hochauflösenden Datenmaterials war ein gut ausgebildetes Team an Fachleuten erforderlich. Die wissenschaftliche Untersuchung ist aus Mitteln des Forschungsprojekts „Ritmare“ vom italienischen Bildungsministerium finanziert worden. Einzelnheiten können in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ nachgelesen werden.
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