Laura Nenzi erhält Hedy Lamarr Preis 2020

Sie freute sich sichtlich: Den Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien bekam heuer die seit 2019 an der TU Wien tätige italienische Forscherin und Schauspielerin Laura Nenzi, die im Bereich KI und Machine Learning forscht. [...]

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Laura Nenzi erhielt gestern den Hedy-Lamarr-Preis 2020. (c) Martin Votava

Der Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien wird seit 2018 an eine österreichische Forscherin für ihre herausragende Leistung im Bereich neuer Informationstechnologien vergeben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert, Stifterin des Preisgeldes ist Urban Innovation Vienna. Die Wahl der Preisträgerin bestimmt eine unabhängige Fachjury. Der Preis wurde im Beisein von Lamarrs Sohn Anthony Loder erstmalig an die Salzburger Forscherin Verena Fuchsberger-Staufer überreicht. Letztes Jahr wurde mit Martina Lindorfer eine IT-Security-Forscherin, ebenfalls von der TU Wien wie Nenzi, ausgezeichnet.

„Wir leben in einer von Software gesteuerten Gesellschaft. Der zunehmende Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) erleichtert unseren Alltag, allerdings stellen sich auch besorgniserregende Fragen“, betonte Univ-Prof. Laura Kovacs, Mitglied der Jury. „Die Arbeit von Laura Nenzi schafft die Ausgangsbasis dafür, gültige Antworten auf diese dringlichen Fragen zu finden“, begründete Kovacs die Jurybegründung. „Um Modelle des Machine Learning zu erklären und das Verhalten von cyber-physischen Systemen vorherzusagen, kombiniert Nenzi den streng logischen Zugang der Informatik mit Deep Mathematics. Die Resultate dieser Methodik lassen uns in Folge das ultimative Ziel erreichen, nämlich die vermeintlich „schwarze Magie“ der KI in einen erklärbaren und zugänglichen Ansatz für Experten und Endbenutzer zu übersetzen.“ Nenzi leistet damit auch einen wichtigen Beitrag im großen Forschungsfeld der Explainable AI.

Nenzi: Forscherin und Schauspielerin

„Es ist mir eine große Ehre, diesen Preis zu erhalten. Erstens, weil ich in einem in einem Informatikbereich arbeite, der weniger bekannt ist. Ich bin stolz, dieser speziellen „Community“ mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Zweitens, weil Hedy Lamarr auch Schauspielerin war“, betonte Nenzi sichtlich bewegt bei der Preisverleihung. Die Italienerin spielt seit ihrer Schulzeit selbst Theater und hat in den letzten zwei Jahren begonnen, unter dem Begriff „wissenschaftliches Theater“ fachübergreifende Projekte zu erarbeiten. „Ich hätte nie gedacht, eine Auszeichnung zu erhalten, die meine beiden Leidenschaften zusammenfasst“, so Nenzi, die anmerkte: „Der Weg zur Gleichstellung der Geschlechter ist noch weit. Österreich ist ein hervorragendes Beispiel für ein Land, das die Initiative ergreift, dieses Ziel zu erreichen. Ich bin froh, Teil des Wandels zu sein und vielleicht eine junge weibliche Generation zu einer wissenschaftlichen Karriere inspirieren zu können.“

Laura Nenzi hat 2012 an der Universität Triest ein Mathematikstudium sowie 2017 an der IMT Lucca Computer Science abgeschlossen. Ihr Forschungsprojekt „High-dimensional statistical learning: New methods to advance economic and sustainability policies” an der TU Wien wird mit zwei Mio. Euro vom FWF (Österreichischer Wissenschaftsfonds) gefördert.

„Der Hedy Lamarr Preis zeichnet innovative Frauen in der IT aus und macht ihre Leistung damit sichtbar“, so Frauenstadträtin Kathrin Gaál bei der Überreichung der Urkunde und der Statuette bei den Digital Days am Erste Campus. „Vorbilder sind ein wichtiges Thema und machen Mut. Mädchen und junge Frauen sollen wissen, dass ihnen alle Chancen offen stehen. Eine Botschaft des Hedy Lamarr Preises ist: Traut euch alles zu!“, so die Frauenstadträtin.


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