LCD-TV-Panels: Nachfrage aus China sinkt stark

Hersteller von LCD-TV-Panels müssen sich im vierten Quartal 2015 auf einen deutlichen Absatzrückgang einstellen, so das Analystenhaus IHS. Denn die sechs größten chinesischen TV-Hersteller werden mit 14,8 Mio. Panels um 16 Prozent weniger ordern als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das trifft LG Display, Samsung Display, BOE, ChinaStar, AU Optronics (AUO) und Innolux hart. AUO wird daher einem DigiTimes-Bericht zufolge im Schlussquartal wohl einen Verlust schreiben. [...]

China ist der größte Markt für TV-Geräte, die Hersteller Hisense, TCL, Skyworth, Haier, Changhong und Konka sind entsprechend wichtige Kunden für Panel-Hersteller. Doch nach einem starken ersten Halbjahr steht hier ein massiver Einbruch bei der Nachfrage bevor. Die chinesischen TV-Hersteller werden angesichts stagnierender Durchverkäufe im Einkauf konservativer.

„Dieser Konservativismus ist eine große Verschiebung gegenüber dem aggressiven Markt 2014, was dazu führt, dass Display-Hersteller vor einem Überangebot stehen und bis Jahresende einen weiteren Verfall der Panel-Preise bewirken könnte“, meint Nick Jiang, Senior Display Analyst bei IHS. „Die Käufe der sechs größten TV-Hersteller Chinas im zweiten Quartal 2015 haben unsere Erwartungen übertroffen“, betont Jiang.

Im ersten Halbjahr haben 29,4 Mio. ausgelieferte TV-Panels noch ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausgemacht. Doch nun kaufen die chinesischen Hersteller weniger aggressiv ein, nachdem sie mit August einen Inventarstand von im Schnitt 6,5 Wochen erreicht haben. Daher müssen Panel-Hersteller jetzt mit einem massiven Absatz-Minus rechnen.

„Sie werden ihre Kapazitäten und Produktionsstrategie anpassen müssen, was den Markteinbruch bis Jahresende verschärfen wird“, so der IHS-Analyst. Das trifft südkoreanische Anbieter ebenso wie taiwanesische. Im dritten Quartal waren LG Display mit 22 Prozent und ChinaStar mit 20 Prozent Marktanteil die wichtigsten Panel-Liferaten für Chinas TV-Produzenten. AUO hielt bei 13 Prozent.

AUO rechnet mit einer schwachen Performance im vierten Quartal. Dem Bericht zufolge ist es wahrscheinlich, dass AUO für das Quartal einen Verlust ausweisen muss. Das Unternehmen hatte Ende der Vorwoche Rochaden im Management angekündigt. Unter anderem wird Paul Peng als AUO-Präsident zurücktreten und sich auf die Rolle des CEOs konzentrieren. (pte)


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