„Lendor“: Sharing-Trend in Singapur

Neue App soll minimalistischen Lebensstil in Asien ermöglichen. [...]

Die Ehepartner Chuan Wei Zhang und Pauline Lim haben mit „Lendor“ Singapurs erste Sharing-App entwickelt. Ziel des Unternehmens, das sich selbst als Airbnb für Nutzungsgegenstände bezeichnet, ist es, der Massenkonsumation entgegenzuwirken. Die beiden Erfinder wollen demnach den minimalistischen Lebensstil wieder möglich machen, aber den Menschen qualitative Produkte nicht vorenthalten. Und für von Besitzern ungenützte Gegenstände soll die Möglichkeit bestehen, diese sinnvoll unter die Leute zu bringen.

Wichtiger, aber kurzfristiger Nutzen

Seit der Veröffentlichung der App im Mai 2017 werden jeden Monat mehrere hundert Transaktionen durchgeführt und mittlerweile sind 2.700 Gegenstände zur Vermietung oder Verleihung auf der Plattform zu finden. Die Anmeldung ist gratis und die Preise für Vermietungen werden vom Besitzer bestimmt. Viele entscheiden sich dafür, ihre Sachen unentgeltlich zu verleihen. Theoretisch kann aber zusätzlich zum Mietpreis eine Kaution verlangt werden. Den Zeitraum für die Vermietung kann man über einen Kalender einfach auswählen.

Am beliebtesten sind Gegenstände, die einen wichtigen aber eher kurzfristigen Nutzen haben, wie Krücken, Kinderwägen oder Fotografie-Ausrüstung. Pauline Lim war vor Lendor in der Modebranche tätig und hatte ihr eigenes Mode-Label. Das war für sie der Ansporn, der extremen Verschwendung von Gütern entgegenzuwirken. „Ich habe bemerkt, wie viel Müll ich bei meiner Tätigkeit erzeuge. Je mehr es wurde, umso unwohler fühlte ich mich. Deshalb habe ich beschlossen, es bis zu dem Zeitpunkt sein zu lassen, an dem die Modebranche beginnt, nachhaltig zu denken“, erläutert Lim.

Teil- und Kreislaufwirtschaft
Inspiriert vom Minimalismus-Hype in Japan, bei dem aber nach wie vor zu viele neue Konsumgüter genutzt werden, erkannten die beiden ihr Ziel – die Teil- und Kreislaufwirtschaft. Das gesamte Team von Lendor hofft, dass ihr Unternehmen eines Tages eine starke Kraft für soziale Güter wird. Im Moment wird auch mit bestimmten Regierungsbehörden über die kostenlose Verleihung von ungenütztem Bestand diskutiert.

Teilen ist laut den Gründern nicht gerade der Trend in Singapur, aber Lim und Chuan hoffen darauf, dass schlussendlich die meisten Artikel gratis oder zu einem sehr geringen Preis vermietet werden. Einer Profit-Mentalität will die Firma gänzlich entgegensteuern. Die App soll auch international etabliert werden, vor allem im asiatischen Raum. Die nächsten geplanten Ziel-Destinationen sind Hongkong, Taiwan und Südkorea.


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