Die Solarkrise spielt dem koreanischen Elektronikhersteller LG in die Hände. Das Unternehmen gewinne derzeit viele neue Käufer, sagt der Europa-Chef der Solarsparte, Michael Harre. [...]
Die Solarkrise spielt dem koreanischen Elektronikhersteller LG in die Hände. Das Unternehmen gewinne derzeit viele neue Käufer, sagt der Europa-Chef der Solarsparte, Michael Harre. „Die Kunden machen sich Gedanken um Garantien, sie wollen sicher sein, dass ihr Geschäftspartner noch lange genug existiert“, sagte der Manager. Und weiter: „LG kann auch mal eine Durststrecke überstehen, der Konzern hat genug finanzielle Stärke. Großhändler, deren Lieferanten in Insolvenz oder von Insolvenz bedroht seien, würden sich um eine Zusammenarbeit mit LG bemühen. „Uns werden die Module aus den Händen gerissen. Die Krise bringt uns mehr Vorteile als Nachteile.“
LG ist einer der in der Solarbranche weitgehend unbekannten Rivalen, die den Marktführern aus China und Deutschland gefährlich werden könnten – vor allem wegen der Finanzmittel durch Gewinne aus Sparten wie dem Bau von Fernsehern oder Waschmaschinen. Der Konzern kann daher, ebenso wie andere koreanische und japanische Anbieter wie Hyundai oder Sharp von dem Kampf zwischen chinesischen und deutschen Herstellern profitieren. Umsatz- oder Gewinnzahlen für das Solargeschäft veröffentlicht LG nicht. „Die nächsten ein bis zwei Jahre werden schmerzhaft“, sagt Harre mit Blick auf die gesamte Branche. „Es wird mittelfristig nur noch zehn große Anbieter geben und daneben nur Nischenhersteller.“
Überleben werden seiner Meinung nach vor allem die Modulbauer, die zu größeren Unternehmenskonglomeraten gehören und über Schwesterfirmen mehr anbieten können als ein bloßes Solarmodul – etwa eine Kombilösung mit einer Batterie für den Keller und steuerbaren Hausgeräten. Dies trifft auf die Koreaner ebenso zu wie auf den Technologiekonzern Bosch und Panasonic aus Japan.
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