Living Keyboard: Nuance rüstet Swype auf

Nuance hat die Touchscreen-Tastatur Swype erweitert. Diese wurde nun mit dem bekannten Spracherkennungs- und Diktationssystem "Dragon" verbunden und mit Lernfähigkeit ausgestattet. [...]

Dies ermöglicht durch die laufende Anpassung an den User die kontextuale Vorhersage und Ergänzung von Wörtern und Textbausteinen und lässt die App ein individuelles Wörterbuch anlegen.
In der Praxis soll dies dazu führen, dass Swype Wörter anhand des restlichen Satzes wählt und ausbessert. Das Tool, das einst vom Start-up Tegic entwickelt wurde, ist ursprünglich für die Texteingabe über Wischbewegungen bekannt. Jedoch liegen etwa die englischen Begriffe „pot“ (Kessel) und „put“ (stellen) auf dem gleichen „Zeichenpfad“. Anhand des Kontexts kann die Software nun erkennen, welcher dieser Begriffe gemeint war und ergänzt somit „put“ zu „that away“ (stell‘ das weg) und „pot“ zu „tea“ (Teekessel).
Das „Living Keyboard“ für Android lernt auch aus der Häufigkeit vorkommender Begriffe. Schreibt der User etwa oft „Opa Meier“, so kann es nach einiger Zeit „Meier“ automatisch ergänzen, sobald das Wort „Opa“ eingetippt wurde. Außerdem kann es auf dem Telefon gespeicherte Textnachrichten, E-Mails sowie Facebook-Postings und Twittereinträge des Users durchforsten und analysieren – ähnlich wie es das Konkurrenzprodukt „SwiftKey“ tut.
Zwar hat Swype bereits in früheren Versionen Spracheingabe unterstützt. Über die Anbindung zu den Vokabelservern von Dragon wird dabei eine höhere Genauigkeit in der Erkennung erzielt. Mit der neuen Version kann das Programm nun auch individuelle, gesprochene Wörter erlernen.
Wird ein aufgenommener Begriff in der Datenbank nicht gefunden, so kann der User ihn eintippen – was etwa für diverse Namen wichtig ist. Durch die Verbindung zwischen dem Textinput und dem Audio-Sample entstehen neue Begriffe, die mit dem Telefon in Form eines persönlichen Wörterbuchs synchronisiert werden. Das neue Feature bringt Support für 55 Sprachen mit.
Darüber hinaus beherrscht Swype auch weiterhin Zeichenerkennung und die klassische Input-Methode des Eintippens. Das Tool ist in der Regel vorinstalliert, jedoch bietet Nuance die Beta-Version der neuen Ausgabe auf seiner Homepage zum Download an. Diese soll problemlos neben bestehenden Swype-Installationen arbeiten.
Das Trendbarometer bei Onscreen-Tastaturen weist weiter in Richtung automatischer Anpassung an den User, wobei kontext-orientiertes Lernen einer von mehreren Zugängen ist. So arbeiten Forscher etwa an einem Keyboard, das sein Layout gemäß der Tippgewohnheiten des Users optimiert. Große Hoffnungen ruhen auch in haptischen Touchscreen-Oberflächen, die die Umsetzung plastischer Tasten erlauben. Eine flüssigkeitsbasierte Technologie namens „Tactus“ könnte bereits 2013 in ersten Geräten Anwendung finden. (pte)

Mehr Artikel

Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien. (c) WeinwurmFotografie
Interview

IT-Berufe im Fokus: Innovative Lösungen gegen den Fachkräftemangel

Angesichts des anhaltenden IT-Fachkräftemangels ist schnelles Handeln gefordert. Die Fachgruppe IT der UBIT Wien setzt in einer Kampagne genau hier an: Mit einem breiten Ansatz soll das vielfältige Berufsbild attraktiver gemacht und innovative Ausbildungswege aufgezeigt werden. IT WELT.at hat dazu mit Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien, ein Interview geführt. […]

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*