Low-Code 2020: Eine Vision zur Lösung der Software-Krise

Mendix, Siemens-Tochter und Anbieter für Low-Code- und No-Code-Anwendungsentwicklung für Unternehmen, prognostiziert, dass Low-Code im kommenden Jahr der entscheidende Faktor für neue Einnahmequellen und die Integration von zukunftsweisenden Technologien sein wird. [...]

Laut Prognosen des Analystenhauses Gartner werden im Jahr 2024 mehr als 65 Prozent aller Unternehmensanwendungen mit Hilfe von Low-Code erstellt. Jetzt hat Mendix seine Einschätzungen bezüglich des Low-Code-Markts für 2020 bekannt gegeben.
Laut Prognosen des Analystenhauses Gartner werden im Jahr 2024 mehr als 65 Prozent aller Unternehmensanwendungen mit Hilfe von Low-Code erstellt. Jetzt hat Mendix seine Einschätzungen bezüglich des Low-Code-Markts für 2020 bekannt gegeben. (c) Mendix

Mit dem Beginn des neuen Jahrzehnts hat Low-Code angesichts der sich abzeichnenden Softwarekrise einen entscheidenden Wendepunkt erreicht: Die Nachfrage nach neuer Software ist im Vergleich zu der Anzahl an verfügbaren Programmierern stark gestiegen. Diese Krise in der Softwareentwicklung trägt dazu bei, dass Low-Code in fast jedem Unternehmen und in fast allen vertikalen Branchen verstärkt akzeptiert und eingesetzt wird, denn die Nutzer erwarten nahtlose, personalisierte Anwendungen und das über alle digitalen Bereiche hinweg. Deshalb benötigen Unternehmen mehr denn je wiederverwendbare und skalierbare App-Bausteine mit Business-Funktionalitäten. Beschäftigte müssen auf Unternehmensdaten zugreifen können, um verwertbare Geschäftsinformationen zu gewinnen und dadurch neue Einnahmequellen zu erschließen. Hier kommt Low-Code ins Spiel, da damit innovative Lösungen mit hoher Geschwindigkeit entwickelt und implementiert werden können, die all diese Anforderungen erfüllen und gleichzeitig die Autonomie der Teams ermöglichen. Das macht nach Einschätzung von Mendix Low-Code zur Grundlage dafür, wie Unternehmen im Jahr 2020 Erfolge bei digitalen Innovationsprojekten erzielen werden. Konkret prognostiziert Mendix:

1. Multi-Experience steht im Jahr 2020 im Mittelpunkt

Die Nachfrage der Endanwender nach maßgeschneiderten, intuitiven digitalen Interaktionsmöglichkeiten über mehrere Touchpoints hinweg, einschließlich mobiler Geräte, Webbrowser und Augmented Reality, hat bereits branchenübergreifend zu nachhaltigen Veränderungen im Bereich Kundenservice und -support geführt. Im kommenden Jahr wird sich die Nachfrage nach umfangreichen digitalen Lösungen weiter erhöhen, da Führungskräfte bevorzugt Multi-Experience-Lösungen einsetzen werden, um neue Einnahmequellen zu erschließen.

„Die neue Generation an Kunden und Mitarbeitern, die in die Arbeitswelt eintreten, wollen keine Anwendungen, die einfach nur Zeit sparen. Sie wollen digitale Erlebnisse, die es ihnen ermöglichen, ihre Zeit sinnvoll zu nutzen“, sagt Johan den Haan, Chief Technology Officer bei Mendix. „Unternehmen werden sich darauf konzentrieren, umfassende Erlebnisse für eine Vielzahl von neuen Anwendungsfällen zu schaffen. Sie werden die Möglichkeiten der Low-Code-Entwicklung nutzen, um den Grad an Feinschliff, Finesse und Genauigkeit zu liefern, welche die Verbraucher heute über alle Geräte hinweg erwarten.

2. Verbindliche Unterstützung für flexible Cloud-Implementierungen

Globale Investitionen in Cloud-Infrastruktur und -Services werden 2020 eine der wichtigsten Prioritäten für CIOs sein (vergleiche „CIO investment in multi-cloud infrastructure in 2020″ von Gartner: www.gartner.com/en/newsroom/press-releases/2019-11-13-gartner-forecasts-worldwide-public-cloud-revenue-to-grow-17-percent-in-2020). Da Cloud Computing inzwischen als Mainstream für die Bereitstellung von Unternehmenssoftware anerkannt ist, müssen Anwendungsentwicklungs-Plattformen dem Kunden zusätzliche Dienste mit echtem Mehrwert zur gewählten oder gewünschten Cloud bereitstellen. Unabhängig davon, ob die Geschäftsanforderungen eines Kunden die Nutzung einer öffentlichen, privaten oder hybriden Cloud-Infrastruktur vorschreiben, werden die erfolgreichen Softwareentwicklungsplattformen diejenigen sein, die den nahtlosen Austausch, die Bereitstellung und den Einsatz von Anwendungen in der vom Kunden bevorzugten Cloud ermöglichen. „Die richtige Architektur zur Unterstützung von Multi-Cloud-Implementierungsoptionen über On-Premises, Virtual Private, Multi-Cloud– oder Multi-Tenant-Installationen in der öffentlichen Cloud wird darüber entscheiden, ob ein Softwareanbieter ein Unternehmen dabei unterstützen kann, seine digitale Transformation im Jahr 2020 erfolgreich durchzuführen“, sagt Hans de Visser, Vice President of Product Management bei Mendix.

3. Low-Code zur Kundenbindung und Umsatzgenerierung

Im Jahr 2020 werden neue Profit-Center in Unternehmen entstehen, da Organisationen Low-Code-Plattformen einsetzen werden, um zentrale Systeme zu erweitern und so maßgeschneiderte, datengesteuerte und verbraucherfreundliche Erlebnisse zu schaffen, die neue Marktchancen eröffnen. Analysten schätzen den aktuellen Anteil von Low-Code-Entwicklungsprojekten auf 10 bis 20 Prozent der Geschäftsaktivitäten – ein Wert, der laut Gartner innerhalb von vier Jahren auf bis zu 65 Prozent ansteigen dürfte.

Was treibt dieses explosive Wachstum an? Die Antwort weiß Nick Ford, Bereichsleiter Product Marketing bei Mendix. „In der Vergangenheit wurden größtenteils einfache Low-Code-Anwendungen entwickelt, die sich auf operative Exzellenz und Kosteneinsparungen konzentrierten. Jetzt sehen wir, dass Low-Code für groß angelegte Kundenbindungs- und B2B-Programme genutzt wird, die zu höheren Umsätzen führen.“

4. Die Forschung im Bereich der KI-getriebenen Entwicklungstools wird beschleunigt

„Die Erweiterung von Entwicklungstools mit künstlicher Intelligenz ist der bedeutendste Fortschritt in der Softwareentwicklung“, sagt Gordon Van Huizen, Bereichsleiter Platform Strategy bei Mendix. „In diesem Jahr definieren und prototypisieren die Forschungs- und Entwicklungsteams führender Softwarehersteller neue Einsatzbereiche für KI über den gesamten Anwendungslebenszyklus hinweg.“

Van Huizen prognostiziert, dass R&D-Teams KI nutzen werden, um erfahrenen Entwicklern Unterstützung für agile Paarprogrammierung zu bieten und die Validierung von neuem Code sowie die Korrelation und Integration von Datensätzen zu vereinfachen. Gleichzeitig können Anomalien angezeigt werden und die technische Komplexität der Plattform reduziert werden, um eine größere Beteiligung von nicht technikaffinen Geschäftsexperten und Anwendungsadministratoren zu ermöglichen. Van Huizen ergänzt: „Jeder Softwareanbieter ist bestrebt, innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre neue, kreative KI-Anwendungsfälle auf den Markt zu bringen.“

5. Das neue Traumpaar 2020: Citizen Integrator + Entwickler

Im Jahr 2020 werden nicht-technikaffine Unternehmensexperten in die Lage versetzt, unternehmensweite Herausforderungen im Bereich der Datenerkennung und -exploration zu lösen. Diese Tools werden es Menschen, die außerhalb der zentralen IT-Integrationsteams arbeiten, ermöglichen, zu „Citizen Integrators“ zu werden. Geschäftsanalysten, Fachexperten und Entwickler können so Daten direkt finden und in ihren täglichen Arbeitsablauf integrieren. Dieser Wandel wird vorangetrieben, ohne das globale Management oder die Governance zu beeinträchtigen.

„Unternehmen, die eine Denkweise fördern, die eine echte demokratische Integration vorantreibt, werden die Etablierung dessen anführen, was Gartner-Analysten als ‚Composable Enterprise‘ bezeichnet haben“, sagt Sheryl Koenigsberg, Director of Product Marketing bei Mendix. „Die neuen Citizen Integrators werden in der Lage sein, Geschäftsfunktionen zu identifizieren und wiederzuverwenden, die die Erfahrungen der Mitarbeiter und Kunden verbessern und einen messbaren Wert für das Unternehmen schaffen.“

Die 2020-Prognosen von Mendix finden Interessierte auf Englisch hier, Informationen zu Mendix gibt es unter www.mendix.com/de.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*