Die Ausgangsbedingungen der für Herbst geplanten LTE-Auktion werden von T-Mobile Austria in Frage gestellt. Wie T-Mobile-Anwalt Ewald Lichtenberger sagte, geht es konkret um den Beginn der Lizenzlaufzeiten für die vierte Mobilfunkgeneration. [...]
Die österreichische Regulierungsbehörde RTR will im Rahmen der Versteigerung auch bestehende GSM-Frequenzen verkaufen und diese ab 2016 bzw. 2018 neu verfügbar machen. Nach Ansicht von T-Mobile gehören diese Frequenzen aber noch bis Ende 2019 dem Unternehmen.
„Die Frequenzen können nur dann wirksam neu vergeben werden, wenn die alte Laufzeit zu Ende ist“, sagte T-Mobile-Anwalt Lichtenberger. „Das ist so, als würde ein neuer Mieter einziehen und der alte ist noch drinnen. Ich kann nur neu vermieten, wenn der alte Mieter draußen ist, sonst gibt es Ärger.“ T-Mobile, Telekom Austria und Vorgängerfirmen von Hutchison hatten die Konzessionen für die zweite Mobilfunkgeneration GSM ab den 90er-Jahren erworben.
Um diesen Konflikt noch vor dem Start der Auktion zu klären, hat T-Mobile von der RTR eine Klärung der Lizenzlaufzeiten gefordert. Ein Sprecher der Deutsche-Telekom-Tochter bestätigte einen entsprechenden Antrag. Für T-Mobile gehe es dabei um mehrere Millionen Euro: Das sei der Wert, mit dem die GSM-Frequenzen noch in der Bilanz stehen.
„KEIN KOMMENTAR“
Die RTR hat sechs Monate Zeit, um zu dem Antrag von T-Mobile Stellung zu beziehen – also bis weit nach der Auktion. Am Freitag wollte sich die Behörde nicht dazu äußern und verwies auf das laufende Ausschreibungsverfahren vor der Versteigerung. Auch Marktführer Telekom Austria (A1) und „Drei“ lehnten einen Kommentar ab.
Die RTR erhofft sich aus der Auktion der LTE-Frequenzen Einnahmen von mindestens 526 Millionen Euro. Insgesamt stehen 28 Blöcke in den Frequenzbereichen 800, 900 und 1800 MHz zur Disposition. Mit dem Spektrum wollen die Betreiber ein neues LTE-Netz aufbauen.
Es ist nicht das erste Mal, dass T-Mobile die Verteilung der Frequenzen in Österreich sauer aufstößt: Nach der Fusion der kleineren Konkurrenten Hutchison und Orange zum Jahreswechsel hatte das Unternehmen Beschwerde beim österreichischen Verwaltungsgerichtshof gegen damit verbundene Neuaufteilung des Spektrums eingelegt – die mittlerweile vom Europäischen Gerichtshof geprüft wird. (apa)
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