M2M-Lösung für intelligente Straßenbahn

In einem gemeinsamen Pilotprojekt haben Kapsch CarrierCom, Bombardier und LINZ AG LINIEN gezeigt, wie M2M-Kommunikation zu einer Optimierung im Personennahverkehr beitragen kann. [...]

Die von Kapsch entwickelte M2M-Lösung wurde in Kooperation mit dem Hersteller Bombardier in mehreren Straßenbahngarnituren der LINZ AG LINIEN eingebaut. Seit September des Vorjahres liefern die intelligenten Straßenbahnen laufend rund 50 Systemparameter an die Betriebszentrale. Auf dieser Basis lassen sich sowohl kurz- als auch langfristige Maßnahmen realisieren, die zum effizienteren Energieeinsatz, zur Senkung der Betriebskosten und zu höherem Komfort für die Fahrgäste beitragen. Die Lösung ist modular aufgebaut und kann jederzeit von Verkehrsbetrieben in anderen Städten und Regionen bzw. auch in anderen Verkehrsmitteln wie Bussen oder Stadtbahnen eingesetzt werden.

Im Jahr 2050 werden etwa 70 Prozent der Weltbevölkerung in urbanen Ballungsräumen leben. Bis dahin wird sich der Mobilitätsbedarf um 260 Prozent erhöhen. „Wir brauchen innovative Verkehrskonzepte und intelligente Lösungen, um Städte zu echten Smart Cities zu gestalten“, erklärt Kari Kapsch, CEO Kapsch CarrierCom AG. „Das klare Ziel unserer Lösungen ist es, für den Betreiber die Betriebsabläufe und die Energienutzung zu verbessern, um signifikante Kosteneinsparungen zu ermöglichen und gleichzeitig Kundenservice und Leistungsfähigkeit der Verkehrssysteme zu erhöhen“, so Kapsch weiter.

WENIGER CO2
„Mit dieser Lösung können wir im laufenden Betrieb – vor allem durch effizientere Nutzung bei Beschleunigungs- und Bremsvorgängen und der Heizsysteme – den Energiebedarf bei den 23 Cityrunnern der 2. Generation um 10,2 Prozent reduzieren. Wir produzieren damit 85 Tonnen weniger CO2. Das Einsparpotenzial für die gesamte Fahrzeugflotte der LINZ AG LINIEN entspricht etwa dem Jahresstromverbrauch von 300 Haushalten“, betont Erich Haider, Vorstandsdirektor LINZ AG. Neben der Senkung der Energiekosten bringt die M2M-Lösung wesentliche Verbesserungen bei der Wartung der Verkehrsmittel. „Wir haben nun deutlich bessere Informationen über den Zustand der Fahrzeuge und können Wartungsarbeiten viel gezielter durchführen“, so LINZ AG-Vorstandsdirektor Haider.

Die Straßenbahnen sind mit zahlreichen Sensoren ausgerüstet. Die damit gemessenen Parameter werden in einer Black Box gesammelt und in Echtzeit an die Betriebszentrale übermittelt. Dort werden die Daten laufend ausgewertet. „Der Betriebsleiter fährt in der intelligenten Straßenbahn mit“, unterstreicht Wolfgang Leindecker, Vice President Public Transport & M2M Kapsch CarrierCom AG. „Wir haben eine Gesamtlösung entwickelt, die sehr rasch und einfach eingesetzt werden kann. Eine aufwändige Integration in bestehende IT-Systeme oder gar eine Adaption der IT-Infrastruktur ist nicht nötig. Damit rechnet sich der Einsatz schon nach weniger als einem Jahr“, so Leindecker. Die Asset-Management-Plattform funktioniert als sogenannte Software-as-a-Service (SaaS). Neben einer Fülle an individuell gestaltbaren Auswertungsmöglichkeiten bietet sie auch höchste Sicherheit bei der Datenhaltung.

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Die jüngste Generation der weltweit mehr als 1.280 Mal verkauften 100-Prozent-Niederflur-Straßenbahnen des Typs FLEXITY erfassen bereits serienmäßig den zum Fahren benötigten Energieverbrauch. Dazu messen sie die beim Bremsen erzeugte und in das Netz zurückgespeiste Energie. Zudem ermöglicht die Leittechnik nicht nur die Datenausgabe an externe Systeme, sondern auch die Integration weiterer Sensoren. Solche Sensoren in den Straßenbahnen können unter anderem auch die Position sowie die Belegung von einzelnen Wagen (leer, halbvoll, voll) erfassen. Somit ist es denkbar, diese Informationen künftig über Apps dem Fahrgast zur Verfügung zu stellen.

„Straßenbahnen sind Elektromobilität pur und damit das nachhaltige und kostengünstige Verkehrsmittel im öffentlichen Personennahverkehr. Mit LINZ AG LINIEN verbindet uns eine langjährige Partnerschaft – 60 im Einsatz befindliche Straßenbahnen zeugen von dieser Tradition. Die Stadt Linz nimmt hier eine Vorreiterrolle ein und zeigt, dass es weiteres Potenzial für Optimierung im Straßenbahnbetrieb gibt. Bald wird es rund um den Globus viele derartige Smart Cities mit M2M-Lösungen für den Personennahverkehr geben“, unterstreicht Germar Wacker, Geschäftsführer Bombardier Transportation Austria GmbH. (pi/rnf)


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