Mac-Tipp: Fotos-Mediathek retten

Was ist zu tun, wenn die kostbare «Fotos»-Mediathek beschädigt ist? Ein Leitfaden. [...]

Fotos ist für viele Anwender die wichtigste Anwendung überhaupt (Quelle: PCtipp.ch)

Die Mediathek von Fotos ist für viele Mac-Anwender die Drehscheibe schlechthin, wenn es um die Verwaltung und das Teilen der kostbaren Erinnerungen geht. Und doch: Was lässt sich noch in Sicherheit bringen, wenn es zum Schlimmsten kommt und die Mediathek nicht mehr zugänglich ist?

Perfekt: Ein aktuelles Backup

Es versteht sich von selbst und soll doch hier erwähnt werden: Erstellen Sie von der Fotos-Mediathek im Ordner Bilder regelmäßig ein Backup. Schließlich ist der Vorgang ein Kinderspiel, weil nur gerade ein Objekt gesichert werden muss. (Wenn auch ein ziemlich großes.) Machen Sie es sich zur Gewohnheit, die Mediathek in regelmäßigen Abständen komplett auf einen NAS oder USB-Stick zu kopieren.

Als einzelnes Objekt ist die Mediathek einfach zu sichern
Quelle: PCtipp.ch

Und so sehr ich Apples Time Machine auch schätze: Sie sollte nur zur Unterstützung in einem größeren Backup-Konzept dienen. Wenn Sie sich einzig auf Time Machine verlassen, bewegen Sie sich auf dünnem Eis, sobald es brenzlig wird.

iCloud

Die Synchronisierung mit Apples iCloud ist kein Backup im eigentlichen Sinn. Allerdings sorgt der Abgleich für eine zusätzliche Sicherheitskopie. Sie werden mehr Speicher brauchen, aber der ist günstig: Sinnvolle 200 GB kosten pro Monat gerade einmal drei Euro.

Damit werden alle Bilder und Videos auf sämtlichen Macs, iPhone, iPads und natürlich in der iCloud synchron gehalten. Der Verlust eines Gerätes führt also nicht automatisch zum Verlust aller Fotos. Und das ist unbezahlbar.

Um den Speicher aufzurüsten, öffnen Sie am Mac die Systemeinstellung Apple-ID. Klicken Sie in der linken Spalte auf den Bereich iCloud und dann auf die Schaltfläche Speicher hinzufügen.

Das iCloud-Kontingent ist schnell erhöht
Quelle: PCtipp.ch

Wenn Sie bei der Übersicht angekommen sind, klicken Sie rechts oben auf die Schaltfläche Speicherplan ändern und wählen eine Größe, die zu Ihren Anforderungen passt:

Eine Erhöhung des Speicherkontingents kostet nicht die Welt, bringt aber viele Vorteile
Quelle: PCtipp.ch

Nachdem Sie den iCloud-Speicher aufgerüstet haben, starten Sie Fotos am Mac und öffnen die Einstellungen. Markieren Sie im Bereich iCloud die Optionen iCloud-Fotos und – ganz wichtig! – Originale auf diesen Mac laden. Nur so werden alle Fotos auf dem Mac gespeichert und im Rahmen eines Backups komplett gesichert.

Wichtig: Wenn der Platz auf dem Rechner ausreicht, sollten immer die Originale in der vollen Auflösung geladen werden
Quelle: PCtipp.ch

Da ist was faul …

Vielleicht ist die Mediathek zugänglich, aber etwas stimmt nicht – etwa bei der Benennung der Bilder oder den Miniatur-Abbildungen. Vielleicht bricht Fotos den Start sogar ab, begleitet vom lapidaren Hinweis, dass die Mediathek beschädigt ist. In diesem Fall sollten Sie Fotos beenden und die ganze Bibliothek wegsichern; so kann es nicht mehr schlimmer werden. Starten Sie anschließend Fotos, während Sie die Tasten Command+Option gedrückt halten. Wenn diese Abfrage erscheint, klicken Sie auf Reparieren:

Vielleicht sind die Probleme mit diesem Handgriff keine mehr
Quelle: PCtipp.ch

Tipp: 
Je nachdem, wie viele Fotos gespeichert sind und was im Argen liegt, dauert die Reparatur nur wenige Minuten oder einige Stunden. Am besten starten Sie den Vorgang am Abend und lassen den Mac die Nacht durcharbeiten.

Retten, was zu retten ist

Und wenn alles schiefgegangen ist? Wenn sich eine irreparable Mediathek nicht mehr öffnen lässt und wider besseres Wissen kein Backup vorhanden ist? Selbst dann ist nicht alles verloren. Denn die Fotos-Mediathek wird zwar wie eine einzelne Datei angezeigt; tatsächlich handelt sich jedoch um ein Paket, das sich wie ein Ordner öffnen und der Inhalt durchstöbern lässt.

Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die Fotos-Mediathek und wählen Sie im Kontextmenü den Befehl Paketinhalt zeigen. Ein Ordner öffnet sich. Die Originale der Bilder finden Sie im Verzeichnis originals. Doch obwohl sie unangetastet blieben, sind sie von Fotos auf eine kryptische Weise umbenannt worden.

Alle Dateinamen und Optimierungen sind futsch – aber die Bilder und Videos existieren immer noch in der Original-Qualität mit intakten Exif-Daten
Quelle: PCtipp.ch

Das lässt sich leider nicht mehr ändern. Hingegen sind die Exif-Daten der Digitalfotos immer noch intakt. Mit einer fähigen Software zum Umbenennen von Bildern kann wenigstens das Aufnahmedatum extrahiert und in den Dateinamen eingesetzt werden.

Das erledigt zum Beispiel die kostenlose Software ExifRenamer: Die Software ist sogar an die M1-Prozessoren angepasst, auch wenn das Webdesign in den späten 90ern steckengeblieben ist. Dessen ungeachtet freut sich der Autor Stefan Robl über eine Spende für diesen Lebensretter.

Verloren sind hingegen die Live-Fotos, weil Bild und Video getrennt sind. Auch alle Änderungen und Optimierungen sind weg, sodass tatsächlich nur noch die Originale übrigbleiben.

*Klaus Zellweger ist Autor bei PCtipp.ch.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*