Am 30. Oktober kündigte Apple an, dass das MacBook Air im kommenden Monat ein Re-Design erhalten soll. Damit wird der schmale, günstige Laptop endlich den aktuellen Standards angepasst. [...]
Nach Jahren der schmerzlichen Vernachlässigung bekam das MacBook Air während des Brooklyn-Events am 30. Oktober endlich sein längst überfälliges Update zugesprochen. Der ultradünne Laptop wird mithilfe einer kompletten Design-Überarbeitung und eines frischen Retina–Displays nach Apple-Standard modernisiert.
Das bisherige MacBook Air fühlte sich im aktuellen Line-Up von Apple fehl am Platz: Immerhin war es der einzige noch verbleibende Mac ohne ein Retina-Display und nutzte noch immer die alte Tastatur statt der neuen, aktuelleren „Butterfly“-Tastatur. Zudem brauchte es zum Laden noch den alten MagSafe-Anschluss und kam mit längst veralteten USB-A-Anschlüsse. Zu allem Überfluss nutzte es einen alten Intel Core Prozessor der fünften Generation. All diese Dinge sind im Laufe der Jahre bei allen anderen Apple Laptops ausgemerzt worden, nur das MacBook Air hielt daran fest und wartete bis heute auf sein großes Redesign.
Und da ist es endlich! Am Dienstag, den 30. Oktober, kündigte Apple nun endlich sein brandneues MacBook Air an (1349 Euro auf Apple.at). Dabei handelt es sich um einen völlig neuen Laptop. Apple selbst gab an, jeden Teil des Produkts neugestaltet und überarbeitet zu haben. Hier sind die wichtigsten neuen Funktionen und Änderungen an Apples Thin-and-Light-Einsteiger-Laptop.
Das Retina-Display-Upgrade
Apple hat die Display-Auflösung seines neuen MacBook Air vervierfacht und erzielt damit inzwischen 2560 x 1600 Pixel bzw. 227 Pixel pro Zoll. Dabei ist der Bildschirm immer noch 13,3 Zoll groß, hat jetzt allerdings schwarze Ränder, die um 50 Prozent schmaler sind als bisher. Des Weiteren kann der Display 48 Prozent mehr Farbe produzieren. Mit anderen Worten: Das MacBook Air verfügt jetzt über ein Retina-Display, das dem Rest der modernen Mac-Reihe entspricht. Endlich!
Berührungs-ID und T2-Coprozessor, jedoch keine Touch-Leiste
Im oberen rechten Bereich der Tastatur befindet sich jetzt ein Touch-ID-Sensor. Diesen können Sie dazu verwenden, um sich online einzuloggen sowie Online-Einkäufe und Apps von Drittanbietern zu autorisieren.
Zur Steuerung des Touch-ID-Sensors und zum Halten Ihrer biometrischen Daten verfügt das MacBook Air über einen T2-Coprozessor, genau wie der iMac Pro und das neue MacBook Pro. Es bietet einen sicheren Start, verschlüsselt Ihren Speicher, steuert Ihre Musik, verarbeitet FaceTime-Kameradaten und verfügt über eine sichere Enklave für Ihre Touch-ID-Daten. Auch „Hey Siri“ ist ein gängiger Befehl..
Apples neue Butterfly-Tastatur
Wenn Sie die alte Tastatur Ihres MacBook Air lieben, muss ich Sie leider darauf vorbereiten, dass der neue Air über dieselbe Tastatur der dritten Generation verfügen wird wie das aktuelle MacBook Pro. Das bedeutet ein ultraflaches Profil und einen „Schmetterlings“-Mechanismus sowie hinter jeder Taste eine LED-Hintergrundbeleuchtung. Apple hat nicht erwähnt, ob die neue Tastatur über eine Silikonmembran verfügen wird, um das Eindringen von Staub zu verhindern. Diese wurde jedoch bereits beim MacBook Pro 2018 im Hinblick auf einen der gröbsten Fehler seiner Vorgängermodelle hin eingeführt.
Das neue MacBook Air funktioniert auch mit Apples neuem Force Touch Trackpad. Dieses ist 20 Prozent größer als das des vorherigen MacBook Air und besitzt eine exzellente Haptik.
Verbessertes Audio-Erlebnis
Laut Apple sind die neuen Lautsprecher des MacBook Air um 25 Prozent lauter als die seines Vorgängers, kommen mit doppeltem Bass und einem Breitband-Stereo-Ausgang. Es wird auch neue, verbesserte Mikrofone geben.
Dual-Core-Prozessoren der 8. Generation
Apple gab nicht so genau an, welches Intel-Modell für das neue MacBook Air verwendet worden ist. Es wurde jedoch bekannt gegeben, dass es sich um Dual-Core-Prozessoren der 8. Generation von Intel handeln soll. Beim Kauf gibt es nur eine einzige CPU-Option: einen Dual-Core Core i5, der mit 1,6 GHz – und auf Hochtouren sogar auf über 3,6 GHz – läuft. Dabei handelt es sich um recht merkwürdige Angabe, die nicht so recht mit den aufgeführten Intel-Teilen übereinstimmt. Es ist, als ob Apple einen benutzerdefinierten „8250Y“-Prozessor mit höherer Basisgeschwindigkeit und niedrigerer Boost-Geschwindigkeit entwickelt hat. Die GPU, von der Apple sagt, es handle sich um eine UHD Graphics 617, erscheint auch nicht in einem aktuellen Intel-Teil. Es ist jedoch nicht schwer vorzustellen, dass es sich um eine clock-geboostete 615er handelt .
Zusätzlich können sie bis zu 16 GB RAM enthalten, bei SSDs sind es sogar bis zu 1,5 Terabyte. Laut Apple ist die enthaltene SSD-Karte 60 Prozent schneller als je zuvor.
MagSafe und USB-A sind weg
Die einzigen E/A-Möglichkeiten des neuen MacBook Air sind die beiden Thunderbolt 3-Anschlüsse an der linken Seite. Damit können Sie den Laptop entweder aufladen oder USB-C-Geräte anschließen, einschließlich externer Laufwerke oder sogar eGPUs. Es wird kein USB-A und kein MagSafe mehr geben.
Kleiner und leichter
Während das Display die gleiche Größe hat wie bisher, bedeuten die schmaleren Blenden, dass der aktualisierte Laptop weniger Platz hat als das alte MacBook Air. Apple gibt an, dass es um 17 Prozent weniger Volumen haben wird, einschließlich einer Tiefe von nur 15,6 mm (10 Prozent weniger als der alte Air). Das sind nur 2,75 Pfund, ein Viertel-Pfund weniger als zuvor.
Kein Bluetooth 5.0
Das Datenblatt von Apple listet 802.11ac-Netzwerke auf, genau wie beim vorherigen MacBook Air, dafür aber nur Bluetooth 4.2. Dies ist zwar ein Upgrade von Bluetooth 4.0 des vorherigen MacBook Air, es ist aber trotzdem bedauerlich, dass Bluetooth 5.0 nicht unterstützt wird.
Einstellungsmöglichkeiten
Das Basis-MacBook Air bietet folgende Spezifikationen:
- Dual-Core Core i5 (1,6 GHz, 3,6 GHz Verstärkung)
- 1,6 GHz Dual‑Core Intel Core i5 Prozessor der 8. Generation (Turbo Boost bis zu 3,6 GHz)
- Retina Display
- 8 GB 2133 MHz LPDDR3 Arbeitsspeicher
- 128 GB SSD Speicher
- Intel UHD Graphics 617
- Touch ID
- Force Touch Trackpad
- Zwei Thunderbolt 3 Anschlüsse
Folgende Upgrades stehen zur Verfügung:
- LPDDR3-Speicher mit 16 GB und 2133 MHz (+ 240 Euro)
- SSD-Speicher mit 256 GB (+ 250 Euro)
- SSD-Speicher mit 515 GB (+ 500 Euro)
- 1,5 TB SSD-Speicher (+ 1500 Euro)
Das ist alles. Es gibt keine 1-TB-Speicheroption und keine Möglichkeit, sich für einen leistungsfähigeren Prozessor zu entscheiden.
Längere Akkulaufzeit
Auf der Spezifikationsseite von Apple werden bis zu 12 Stunden kabelloses Web-Browsing, 13 Stunden iTunes-Filmwiedergabe und 30 Tage Standby-Zeit mit dem 50,3-Watt-Stunden-Akku aufgeführt.
Das ist eine wesentlich bessere Akkulaufzeit als bei anderen MacBooks. In den 12-Zoll-MacBook-Spezifikationen sind 10 Stunden Wireless-Web als 12-Stunden-Filmwiedergabe aufgeführt, und sowohl das 13-Zoll– als auch das 15-Zoll–MacBook Pro listet für beide bis zu 10 Stunden auf.
Wir haben diese Behauptungen nicht getestet, aber es ist sowieso besser, wenn Apple es mit der Akkulaufzeit nicht übermäßig übertreibt wie die meisten anderenUnternehmen.
Drei Farben
Treffen Sie Ihre Wahl: Silber, Space Grey oder Gold. Space Gray scheint dabei sehr ähnlich zu anderen MacBooks zu sein, aber anders als das Darker Space Gray des iMac Pro.
Hergestellt aus 100% recyceltem Aluminium
Apple hat einen Prozess erfunden, mit dem es die beim Fräsen erzeugten Späne von wieder eingefangenem Aluminium für Mac-Unibody-Fälle wiederverwenden kann. Es heißt, der Prozess sei „auf atomarer Ebene angepasst worden“, wobei es sich natürlich um einen absolut absurden Marketinganspruch handelt.
Dennoch ist das MacBook Air der erste Mac, der zu 100 Prozent aus recyceltem Aluminium hergestellt wird – und das ist eine große Sache. Laut Apple verhindert das neue Verfahren nicht nur den Abbau von Aluminium, sondern verursacht dadurch auch einen um 47 Prozent geringeren CO2-Ausstoß.
Preis und Veröffentlichungsdatum
All diese Dinge sind natürlich nicht kostenlos. Noch während Apple feststellte, dass dies das preisgünstigste Retina-fähige MacBook aller Zeiten werden würde, legten sie den Einstiegspreis auf etwa 1349 Euro fest. Das sind etwa 200 Euro mehr als beim alten MacBook Air. So viel zum Thema günstiger!
Die Vorbestellungen für das neue MacBook Air beginnen am 30. Oktober, das anschließend am 7. November in den Handel kommen wird.
*Jason Cross ist Redakteur bei Macworld.com.
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