"Werden wir durch das Internet dümmer?" lautet die überspitzte Frage, mit der sich die diesjährige Social Impact Studie von A1 beschäftigte. [...]
Macht das Internet also dümmer? Das Ergebnis der Studie gleich vorweg: Au contraire, mon frère. Nicht nur, dass das Internet nicht dümmer macht, wird es doch vielmehr zur Weiterbildung genützt, so die Kernergebnisse der Studie.
82 Prozent der befragten österreichischen Internet-User nutzen (Do-it-yourself-)Anleitungen und Weiterbildungsmöglichkeiten im Internet sowie Online-Lebenshilfe-Rategeben, sogenannte „Lifehacks“. Dabei wird die Information nicht nur konsumiert, zwei Drittel jener User, die diese Informationsquellen nutzen, haben das vermittelte Wissen bereits in die Praxis umgesetzt. Dabei geht es meist um akute Probleme: Für vier von fünf der befragten Nutzer dienen die Tipps vor allem dazu, gerade anliegende Probleme zu lösen. Sich neues Wissen anzueignen bzw. etwas langfristig zu erlernen wollen 40 Prozent der jungen Menschen, aber nur rund 25 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Das Internet als Ratgeber für einfach alles
„Egal ob Kochrezept, Handyreparatur oder Fitness-Tutorial: Wie die A1 Social Impact Studie 2016 zeigt, hat sich das Internet in den unterschiedlichsten Bereichen zur ersten Anlaufstelle für Rat und Wissen entwickelt,“ erklärt A1-Geschäftsführerin Dr. Magarete Schramböck. Da es dauernd verfügbar und leicht zugänglich sei, so Schramböck weiter, ersetze das Web in vielen Bereichen sogar Freunde und Familie als wichtigste Ratgeber.
Austriakische Besonderheit: Ein Fünftel der Österreicher informiert sich online am häufigsten rund ums Thema kulinarische Genüsse. Danach Folgen die Themen Verkehr und Navigation und der Bereich „Gesundheit, Körper und Sexualität“. Das letztgenannte Thema sowie Fitness und Sport ist besonders bei jungen Menschen bis 24 Jahre gerne nachgefragt.
Schauen statt lesen: Die Jugend liebt YouTube-Videos
Bei Jugendlichen ist das Internet zur wichtigsten Wissens- und Informationsquelle avanciert. Bereits 95% der bis 19-Jährigen nutzen „Lifehacks“ und dergleichen zur Weiterbildung im Web.
„Dabei lässt sich festhalten, dass die so genannte Generation Z ihr Wissen vor allem über Videos erweitern will, nicht über geschriebene Informationen,“ erklärt Marktforscher Prof. Dr. Rudolf Breischneider von der GfK Austria. Rund zwei Drittel der bis 19-Jährigen nützten Lifehacks via YouTube mehrmals pro Woche, denn, so der Marktforscher weiter, für manche Dinge sei dies die bessere Art, Dinge selbst auszuprobieren und zu erlernen.
Doch auch drei Viertel der Senioren ab 70 Jahren nutzen das Internet zur Informationsbeschaffung. Hier sind v.a. online Koch-Tipps nachgefragt.Insgesamt sind mehr als acht von zehn Österreichern davon überzeugt, dass Wissensvermittlung im Internet das tägliche Leben erleichtert und in einer modernen Gesellschaft unverzichtbar ist.
Wissen oder Halbwissen?
Doch was ist Wissen? Vor allem Millenials (25 bis 39 Jahren) und Akademiker sehen die Informationsbeschaffung über das Internet auch kritisch und befürchten eine Verbreitung von mitunter gefährlichem Halbwissen.
Weitere Ergebnisse der Studie
Kommunikationsdienste sind weiter auf dem Vormarsch und konnten im Vergleich zum Vorjahr nochmals an Usern zulegen. So nutzen mittlerweile bereits sieben von zehn Österreichern WhatsApp. Damit hat der Kommunikationsdienst sogar Facebook (mit rund sechs von zehn) überholt.
Snapchat und Instagram werden bereits von mindestens einem Drittel der Altersgruppe bis 24 genutzt. Rund die Hälfte dieser User nutzt diese Plattformen mehrmals täglich.
Einerseits ist das Smartphone mittlerweile integraler Bestandteil im Leben vieler Österreicher, andererseits zeigt sich seit einigen Jahren aber auch der Trend zur bewussten Abstinenz. Vor allem bei den über 40-Jährigen nimmt das Abschalten von Handys auf über vier Stunden pro Werktag zu.
Auch die Lautlos-Funktion des Mobiltelefons wird v.a. beim Arzt, im Restaurant, im Konzert, in der Schule etc.stärker genützt. Die 25- bis 39-Jährigen schalten ihr Handy bereits acht Stunden pro Werktag auf lautlos. Bei den bis 24-Jährigen sind es sogar 13 klingelfreie Stunden.
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