Mails verringern Produktivität von Managern

Der Versuch, dem E-Mail-Verkehr Herr zu werden, lenkt Führungskräfte zu sehr von wichtigen Tätigkeiten ab, reduziert ihre Produktivität und hat negative Folgen auf ihre Führungskompetenz. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Michigan State University (MSU). Demnach brauchen Manager pro Arbeitstag rund 90 Minuten, um sich von E-Mail-Unterbrechungen zu erholen. [...]

Unnötige Unterbrechungen durch zunehmenden E-Mail-Verkehr schädigen die Führungskompetenz. (c) pixabay
Unnötige Unterbrechungen durch zunehmenden E-Mail-Verkehr schädigen die Führungskompetenz. (c) pixabay

„Wie viele andere Werkzeuge können auch E-Mails nützlich, aber gleichzeitig auch ungemein störend und sogar schädlich sein, wenn sie zu exzessiv und unsachgemäß verwendet werden“, so Studienleiter Russell Johnson. „Wenn Manager sich von E-Mail-Unterbrechungen erholen müssen, schaffen sie es nicht mehr, ihre eigentlichen Ziele zu erreichen und vernachlässigen ihre Verantwortlichkeiten als Führungskraft“, fasst Johnson seine Forschungsergebnisse zusammen.

Dazu gehöre es auch, dass Betreffende nicht mehr in der Lage sind, die ihnen zugeordneten Mitarbeiter zu motivieren und zu inspirieren. „Es wurde schon öfter gezeigt, dass eine Reduktion der Führungsstärke sehr gravierende Folgen auf Untergebene haben kann und sich negativ auf deren Leistungen beim Lösen von Aufgaben, die Zufriedenheit mit ihrer Arbeit und dem Engagement und der Hingabe hinsichtlich ihres Arbeitgebers auswirkt. Gleichzeitig kommt es zu einem erhöhten Stressempfinden und zur allgemeinen Verstärkung negativer Emotionen.“

Manager 14 Tage lang begleitet

Um herauszufinden, wie sich das Abwickeln von oft eher lästigem E-Mail-Verkehr auf die praktische Arbeit von Führungskräften auswirkt, haben Johnson und sein Team eine Gruppe von US-Managern zwei Wochen lang begleitet und ihr Verhalten genau analysiert. Die Studienteilnehmer mussten dabei zweimal pro Tag sowohl über das Ausmaß und die Frequenz ihrer E-Mail-Bearbeitung berichten als auch ihre Fortschritte bei wichtigen Arbeitstätigkeiten vorweisen. Auch die Interaktion mit untergebenen Mitarbeitern wurde im Detail unter die Lupe genommen.

„Die Ergebnisse zeigen, dass der durchschnittliche Angestellte mehr als 90 Minuten pro Arbeitstag oder siebeneinhalb Stunden pro Arbeitswoche braucht, um sich von E-Mail-Unterbrechungen zu erholen. Bei Führungskräften ist das genauso. Hier haben solche Störfaktoren aber weitreichendere Konsequenzen“, verdeutlicht MSU-Experte Johnson.


Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*