Innerhalb von zwei Jahren wollen drei von vier Industrie- und Telekom-Unternehmen auf den neuen Mobilfunk-Standard 5G umsteigen, wenn er zur Verfügung steht. Das zeigt eine Umfrage des Unternehmensberaters Capgemini unter 950 Geschäftsführern und Vorstandsvorsitzenden in zwölf Ländern. [...]
Gefragt wurde nach den wichtigsten Technologien für Digitalisierung innerhalb der kommenden fünf Jahre. Auf Platz eins landete mit 84 Prozent Cloud Computing, gefolgt von 5G.
Eigene 5G-Lizenzen attraktiv
Die Unternehmen glauben, dass die vielfältige Nutzbarkeit, die Flexibilität und die Zuverlässigkeit von 5G entscheidende Faktoren zur Verbesserung der Kommunikation sind. Jeder dritte Unternehmenschefs wollen sogar eine eigene 5G-Lizenz erwerben. Damit wollen sie mehr Autonomie und Sicherheit erreichen. Sie klagen jedoch darüber, dass die Installation der öffentlichen Netze eher schleppend vorangeht.
Gunther May, Technologiechef bei Bosch Rexroth in Stuttgart: „Wir beobachten die 5G-Landschaft sehr sorgfältig und sind der Meinung, dass private Lizenzen viele Vorteile bringen. Sie geben uns die Möglichkeit, unsere 5G-Strategie vollkommen zu kontrollieren und das Netz allein zu betreiben oder einen Provider einzubeziehen.“
Höhere Preise kein Problem
Auch wenn es noch Unsicherheiten über den Fortschritt von 5G gibt: Eines ist für die meisten Manager aus dem industriellen Bereich sicher. 72 Prozent sind bereit, für die höhere Übertragungsgeschwindigkeit, die der neue Standard bietet, auch mehr zu bezahlen. Die Telekom-Chefs sehen das ganz anders. Sie glauben, dass nur 54 Prozent bereit sind, für 5G tiefer in die Tasche zu greifen.
„Unsere Umfrage macht deutlich, dass Industrieunternehmen von den Vorteilen von 5G überzeugt sind, noch bevor das Netz zur Verfügung steht“, so Capgemini–Manager Pierre Fortier. Er sieht in 5G eine Zukunftstechnologie und begrüßt die generelle Bereitschaft der Industrie, mit den Telekom-Firmen zusammenzuarbeiten. Das schaffe eine Win-win-Situation.
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