Laut einem Zeitungsbericht muss der unter Druck geratene Smartphone-Anbieter Blackberry bis zu 40 Prozent seiner Stellen streichen. Wie das "Wall Street Journal" am Mittwoch unter Berufung auf informierte Personen berichtet, sollen alle Unternehmensbereiche betroffen sein. Dies würde Tausende Menschen betreffen. [...]
Blackberry hatte nach jüngsten verfügbaren Angaben Ende März 12.700 Mitarbeiter. Einige Beschäftigte seien bereits unterrichtet worden, schrieb das Blatt. Ein Blackberry-Sprecher habe die Zahl nicht kommentieren wollen.Der Bericht kam nur wenige Stunden, nachdem Blackberry ein neues Smartphone-Modell mit großem Bildschirm vorstellte, das Kunden anlocken soll. Außerdem kündigte Blackberry am Mittwoch an, dass sein Messaging-Dienst BBM, der bisher nur auf Geräten des Konzerns lief, ab diesem Wochenende auch für Android-Telefone und Apples iPhones verfügbar sein wird. BBM hat 60 Millionen aktive Nutzer.
MARKTANTEIL SINKT WEITER
Blackberry-Chef Thorsten Heins hatte im vergangenen Jahr bereits 5.000 Arbeitsplätze abgebaut – damals rund jeden dritten Job. Das sei nötig gewesen, um das Unternehmen über Wasser zu halten, sagte er später. Der Smartphone-Pionier setzt große Hoffnungen auf sein neues Betriebssystem Blackberry 10. Geräte damit verkauften sich jedoch bisher mäßig. Nach Zahlen des Marktforschers IDC sank der Blackberry-Anteil am Gesamtmarkt im zweiten Quartal von rund 5 auf 3 Prozent.
Die offizielle Ankündigung eines Stellenabbaus könnte kommende Woche erfolgen, wenn Blackberry neue Quartalszahlen vorlegt. Die größte Blackberry-Sparte ist die Produktentwicklung mit rund 5.500 Mitarbeitern. Rund 1.100 weitere Menschen arbeiten in Verkauf und Marketing, 800 in der Kundenbetreuung, 1.400 in der Produktion und die restlichen 3.900 sind in Verwaltung, IT und Netzwerk-Diensten beschäftigt. (apa)
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