Die Zeiten, in denen für eine Überweisung oder einen kurzen Blick auf den Kontostand der Gang zur Bankfiliale vor Ort notwendig war, sind längst vorbei. Immerhin sorgt die Nutzung moderner Technik für eine enorme Entlastung und Zeitersparnis. [...]
Die starke Verbreitung wird auch von den aktuellen Zahlen bestätigt. Immerhin nutzten im Jahr 2022 49 Prozent aller deutschen Internetnutzer auch das Online-Banking, um zahlreiche Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.
Doch neben allen attraktiven Vorteilen sollten auch die potenziellen Nachteile nicht aus dem Blick gelassen werden. Immerhin geht es um wichtige Daten und um die finanzielle Lage. Angriffe und Versuche, die Log-in-Daten und somit die Kontrolle über das Online-Banking zu erhalten, treten häufig auf.
Dies gilt zunehmend, seitdem das Online-Banking immer mehr auf mobilen Endgeräten stattfindet. Bei den 16- bis 29-jährigen Nutzern greifen bereits heute knapp 70 Prozent der Anwender über ein mobiles Endgerät auf die Dienste zurück. Mit den nachfolgenden Tipps können Gefahren effektiv minimiert werden.
Online-Banking bietet Vorteile und Risiken
Über das Online-Banking lassen sich alle Funktionen problemlos nutzen. Dies gilt für das Einrichten von Daueraufträgen ebenso wie das Überweisen großer Beträge. Zudem ist es möglich online die Kontoauszüge einzusehen. Die Funktionalität wurde immer wieder erweitert, etwa durch SMS- oder Push-Benachrichtigungen bei einer Buchung oder einer Abbuchung.
Allerdings birgt die Nutzung des Online-Bankings große Risiken. Wenn Zugangsdaten erbeutet werden, können Kriminelle schnell an Geld erlangen. In den vergangenen Jahren nahmen die Versuche, über das Online-Banking an das Geld der Nutzer zu gelangen, immer weiter zu. Mit vielfältigen Verfahren gelangen die Kriminellen immer wieder an die Zugangsdaten der Anwender.
Dies funktioniert etwa über sogenannte Phishing-Mails. In gefälschten Nachrichten, die als Absender und mit Blick auf das Layout eine bekannte Bank und dementsprechend Seriosität signalisieren, werden die Anwender zur Eingabe der Daten aufgefordert. Ansonsten drohe eine Sperrung des Kontos. Um bei den Nutzern keine Sicherheitsbedenken aufkommen zu lassen, werden auch die Internetseiten bzw. Log-In-Bereiche der Banken imitiert.
So dauert es in vielen Fällen leider nicht lange, bis die Anwender die Daten unbemerkt an die Kriminellen übertragen. Die böse Überraschung kommt anschließend, wenn Geld vom Konto verschwindet. Allerdings haben die Banken verschiedene Maßnahmen für mehr Sicherheit implementiert. Hierzu gehören unterschiedliche TAN-Verfahren, Ratgeber mit wichtigen Tipps und eine 24-Stunden-Hotline, um im Fall der Fälle schnell reagieren zu können.
VPN nutzen – effektive Verschlüsselung für mehr Sicherheit
Mit spezieller Technik lässt sich das Sicherheitsniveau beim Online-Banking deutlich erhöhen. Eine gute Wahl stellt die Nutzung eines VPN dar. Die Abkürzung steht für Virtual Private Network, es handelt sich also um ein privates virtuelles Netzwerk. Hierbei erfolgt die Datenübertragung beim Surfen im Internet ausschließlich anonymisiert und verschlüsselt. Dementsprechend wird eine sichere Verbindung zwischen einem Endgerät und einem VPN-Server aufgebaut, bevor dann die Anfrage an den eigentlichen Server weitergeleitet wird.
Die Nutzung eines VPN verhindert unter anderem das Tracking, da die Nutzung des Anwenders inklusive der IP-Adresse nicht mehr ohne Weiteres nachverfolgt werden kann. So ermöglicht ein VPN etwa im Ausland Zugriff auf gesperrte Internetseiten und kann dabei helfen, die Zensur zu umgehen.
Aber auch im privaten Umfeld kann ein VPN Vorteile vorweisen, etwa beim sicheren Zugriff auf das Online-Banking. Dabei eignet sich ein VPN vor allem für die Verwendung unterwegs, beispielsweise in öffentlichen Netzwerken oder auch beim Surfen auf mobilen Endgeräten.
Wer im Urlaub das Online-Banking im Hotel-WLAN nutzen muss, kann hier mit einem VPN für ein hohes Sicherheitsniveau sorgen. In den eigenen vier Wänden ist ein VPN aufgrund zahlreicher Sicherheitsvorkehrungen im Heimnetzwerk nicht unbedingt notwendig, stellt aber natürlich dennoch eine zusätzliche Sicherheitsebene dar und kann sich somit definitiv lohnen.
Wenn eine Bank eine Anmeldung aus dem Ausland registriert, kann es dazu führen, dass ein Zugang aus Sicherheitsgründen gesperrt wird. Schaltet der Kunde ein VPN ein, kann man dies Problem umgehen.
Tipps für mehr Sicherheit beim Online-Banking
Bereits bei der Vergabe der Zugangsdaten passieren häufige Fehler. Nutzer entscheiden sich für ein einfaches und kurzes Kennwort, um das Einloggen zu vereinfachen. Die entsprechenden Konstruktionen werden allerdings durch Kriminelle schnell geknackt. Zudem sollte das Online-Banking nach Möglichkeit nur auf den eigenen Geräten genutzt werden, um das Sicherheitsrisiko zu minimieren.
Um im Falle einer Kontrollübernahme durch die Kriminellen die Folgen möglichst klein zu halten, können beim Online-Banking in der Regel spezielle Limits für Transaktionen festgelegt werden. Phishing-Mails sollten direkt gelöscht und nicht beachtet werden. Mit einem regelmäßigen Blick auf die Kontobewegungen lassen sich verdächtige Transaktionen sofort erkennen und entsprechend schnelle Maßnahmen ergreifen.
In diesem Fall sollte der Zugang zum Online-Banking sofort gesperrt werden. Hierfür halten die Banken 24-Stunden-Hotlines bereit. So ist auch mit den richtigen Zugangsdaten kein Log-In mehr im Online-Banking möglich, bis die Funktion wieder durch die Bank entsperrt wird.
Sicherheitssoftware der aktuellen Generation erkennt zudem die Versuche der Kriminellen, eine gefälschte Seite oder eine Phishing-Nachricht zu verwenden und blockieren diese sofort.
Foto: (@envatoelements, By DragonImages)
Be the first to comment