Zum Auftakt der Mendix World 2021 hat die Low-Code-Tochter von Siemens die "Industry Clouds" präsentiert. Dabei handelt es sich um paketierte Angebote für Industrieunternehmen und die Finanzwirtschaft. [...]
Vom 7. bis zum 9. September 2021 läuft die virtuelle Mendix World, auf der sich alles um die Low-Code-Plattform der Münchner dreht. Derek Roos, CEO und Mitgründer von Mendix, zeigte sich in seiner Keynote-Rede überzeugt davon, dass die Grenzen zwischen Entwicklern und Konsumenten weiter verschwimmen werden. „Die enge Zusammenarbeit zwischen Low-Code-Machern und Low-Code-Konsumenten eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten und ermöglicht die Kommerzialisierung neuer digitaler Fähigkeiten und der entsprechenden Daten“, sagte Roos.
Er kündigte die Erweiterung der Low-Code-Plattform um sogenannte Industry Clouds an: „Mendix für Manufacturing“ und „Mendix for Financial Services“ bieten demnach diverse Bausteine und Komponenten, die auf die Herausforderungen dieser Branchen zugeschnitten sind. Dazu gehören etwa Konnektoren zu Datenquellen und Datensystemen, APIs, AppServices, Workflows, Vorlagen und adaptive Lösungen. Es gebe keinen Sinn, dass jedes Unternehmen einer Branche seine Lösungen isoliert voneinander baue, sagte Peter Hughes, Chefentwickler von Corant Global Insurance. Mit den Industry Clouds könnten sich die verschiedenen Entwicklerteams Communities anschließen und gemeinsame Templates und Standards nutzen.
Von diesen Templates stellte Roos einige vor, in Bezug auf die Finanzbranche etwa für Kreditwürdigkeitsprüfung, Forderungsmanagement und Portfoliomanagement. Für die Fertigungsindustrie präsentierte der Mendix-Chef Lösungs-Templates für Smart Warehousing, Predictive Maintenance und Smart Workforce Planning. Weitere Industry Clouds sollen 2022 für den öffentlichen Sektor, das Bildungs- und das Gesundheitswesen auf den Markt kommen.
Mendix World 2021: Weitere Neuankündigungen
Zu den Neuankündigungen auf der Mendix World gehört auch eine Erweiterung des Marketplace um das „AppServices Framework“ und die „Solutions Platform“. AppServices dienen im Mendix-Universum dazu, Softwarelösungen mithilfe von Komponenten schneller fertigstellen zu können. Die Siemens-Tochter kündigte nun Funktionen für die automatisierte Dokumentenverarbeitung und für Messaging an, außerdem kognitive und KI-Services. Das AppServices Framework soll es den Marktplatzpartnern ermöglichen, ihre Angebote einfacher und sicherer bereitstellen und abrechnen zu können.
Für Softwareanbieter im Mendix-Ökosystem gibt es nun außerdem die Solutions Platform, die integrierte Messungen und Abrechnungen erlauben soll. Außerdem soll sie den Softwareanbietern helfen, ihr geistiges Eigentum zu schützen und Angebote einfacher zu pflegen und zu erweitern. Die Lösungen, die über diese Plattform angeboten werden, können laut Mendix vom Partner genauso wie vom Kunden, der sie erwirbt, angepasst werden, ohne dass das zugrunde liegende geistige Eigentum gefährdet werde.
Die Euphorie rund um die Low-Code-Entwicklung sei bei den rund 250.000 Mendix-Entwicklern groß, so der Vorstand. Man habe die Softwarebereitstellung bereits „um den Faktor Zehn oder höher“ beschleunigen können, wobei sich die Zusammenarbeit zwischen Fachexperten und ITlern sowie die Cloud-Bereitstellung fruchtbar auswirkten. Laut Roos ist die Low-Code-Entwicklung zusammen mit Best-of-Breed-Bausteinen der richtige Weg in die digitale Zukunft. Aus wiederverwendbaren Komponenten ließen sich schnell skalierbare, adaptive Lösungen erstellen, weshalb „starre, präskriptive SaaS-Anwendungen“ der Vergangenheit angehörten. Unternehmen könnten ihren Innovationsprozess beschleunigen, indem sie das Ökosystem aus vielen geprüften und kompetenten „Low-Code-Machern“ für sich nutzten.
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