Fahrgäste in einer dichtgedrängten U-Bahn neigen doppelt so häufig dazu, einen Online-Kauf zu tätigen als Personen, die sich in einem weniger vollen Waggon befinden. [...]
Zu diesem Schluss sind Forscher der Emory University in Kooperation mit der Temple University, Sichuan University und der New York University gekommen. Dabei handelt es sich um eine Art von mentaler Flucht, so das Fazit.
Den Wissenschaftlern zufolge repräsentieren eingequetschte U-Bahn-Fahrgäste die perfekte Zielgruppe für mobile Werbung. Das Forschungsteam hat mit Mobilfunkbetreibern zusammengearbeitet, um das Verhalten der Fahrgäste zu analysieren. Insgesamt wurden 15.000 User unter die Lupe genommen, deren Nutzung mit der Zahl der anderen U-Bahn-Fahrgäste zunahm.
Bei weniger als zwei Personen pro Quadratmeter lag die Kaufrate bei 2,1 Prozent. Dieser Wert verdoppelte sich bei wachsender Anzahl der Fahrgäste. Fünf Personen pro Quadratmeter führten zu einem Ansteigen der Rate auf 4,3 Prozent. „Heutzutage ist das Smartphone eine gute Möglichkeit, um geistig aus einer überfüllten Umgebung zu flüchten. Aus diesem Grund schenken Menschen mobiler Werbung in beengten Bereichen erhöhte Aufmerksamkeit“, schildert Xueming Luo von der Temple University.
Die Autoren betonen in ihrer Untersuchung jedoch, dass nicht alle belebten Orte einen derartigen Effekt auf das Kaufverhalten von Menschen ausüben. Laut Anindya Ghose von der New York University sind Personen in vollen Restaurants oder Stadien beispielsweise eher auf das Essen, die Begleitung oder das Spiel fokussiert. (pte)
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