Mercedes-Benz: Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt

Auf dem Mobile World Congress in Barcelona präsentiert Mercedes-Benz im Rahmen seiner übergreifenden Digitalisierungsstrategie Innovationen und Initiativen aus den verschiedensten Bereichen. [...]

"Ask Mercedes" ist ein virtueller Assistent von Mercedes-Benz. Der neue Service nutzt Künstliche Intelligenz und kombiniert einen Chatbot mit Augmented-Reality-Funktionen. (c) Aleksei Demitsev - Fotolia
"Ask Mercedes" ist ein virtueller Assistent von Mercedes-Benz. Der neue Service nutzt Künstliche Intelligenz und kombiniert einen Chatbot mit Augmented-Reality-Funktionen. (c) Aleksei Demitsev - Fotolia

„Daimler hat die digitale Transformation seit langem zum Kernbestandteil seiner Unternehmensstrategie gemacht. Mit der Initiative DigitalLife@Daimler setzen wir nicht nur Projekte zur Digitalisierung um. Im Fokus der Initiative steht vor allem der von den Mitarbeitern getriebene kulturelle Wandel. Aus meiner Sicht ist das der entscheidende Erfolgsfaktor für die Digitalisierung, durch die wir unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken können“, betont Wilko Stark, Leiter Daimler & Mercedes-Benz Cars Strategie sowie Leiter CASE. „Künstliche Intelligenz ist für den Konzern, sei es in der Entwicklung, der Produktion oder bei der Nutzung von Fahrzeugen und bei Mobilitätsservices, dabei ein zentrales Zukunftsthema.“

Mercedes-Benz ist im Rahmen von CASE mit neuen Geschäftsmodellen und digitalen Produkten auf dem Weg, digitaler Vorreiter der Automobilindustrie zu werden. CASE umfasst die vier Zukunftsfelder Connected, Autonomous, Shared & Services und Electric Drive.

Zum strategischen Ansatz des Unternehmens gehört auch, sich an relevanten Start-ups zu beteiligen und diese so in ihrem Wachstum zu unterstützen. Jüngste Beispiele dafür sind die rund zehnprozentige Beteiligung an what3words, Entwickler des Dreiwort-Adresssystems, und eine elfprozentige Beteiligung am israelischen Start-up Anagog. Das Unternehmen mit Sitz in Tel Aviv wurde 2010 gegründet und nützt Künstliche Intelligenz, um das Bewegungsverhalten von Nutzern mit Hilfe verschiedener Sensoren in Smartphones zu analysieren.

Ein wesentlicher Vorteil der Anagog-Software JedAI SDK ist dabei der hohe Datenschutz, der dem Anwender die volle Kontrolle über seine Daten lässt. Erstmals eingesetzt hat Mercedes-Benz diesen Software Development Kit bei der EQ Ready App: Sie analysiert auf Wunsch des Nutzers sein alltägliches Mobilitätsverhalten und gleicht dieses mit zahlreichen Parametern von Elektro- und Hybridfahrzeugen ab. Zugleich gibt die App eine Empfehlung, welches alternativ angetriebene Modell von smart oder Mercedes-Benz am besten zum individuellen Nutzerverhalten passt.

Im Rahmen der konzernweiten Digitalisierungsstrategie werden folgende Innovationen und Tech-Themen mit besonderem Fokus auf KI präsentiert:

MBUX – Mercedes-Benz User Experience kommt in der gesamten neuen Kompaktwagen-Generation von Mercedes-Benz zum Einsatz und geht im Frühjahr 2018 in der neuen A‑Klasse in Serie. Einzigartig bei diesem System ist seine Lernfähigkeit dank Künstlicher Intelligenz. MBUX ist individualisierbar und stellt sich auf den Nutzer ein. Ein neues Feature im Bereich Navigation ist die von Augmented Reality ergänzte Kartendarstellung. Ein mit Hilfe der Frontkamera aufgenommenes Videobild der Umgebung wird dabei um hilfreiche Navigationsinformationen angereichert: Straßennamen, Hausnummern und Richtungspfeile können automatisch ins Bild auf dem Touchscreen eingeblendet werden.

Die neue A-Klasse ist für privates Car Sharing schon vorbereitet: Über die Mercedes me App Car Sharing kann ein Fahrer sein Fahrzeug für eine festgelegte Nutzergruppe freigeben. Freunde, Familienmitglieder oder Kollegen können die A‑Klasse dann unkompliziert für einen bestimmten Zeitraum buchen. Der Berechtigte öffnet das Fahrzeug per App und mit Hilfe des im Fahrzeug verbauten Mercedes me Kommunikationsmoduls. Gestartet wird die A‑Klasse mit einem im Fahrzeug hinterlegten Schlüssel, dessen temporäre Nutzung ebenfalls „over the air“ von Mercedes me freigeschaltet wird. Bei Rückgabe lässt der Fahrer den Schlüssel im Fahrzeug zurück, schließt dieses per App und beendet damit die Ausleihe. Der im Fahrzeug befindliche Schlüssel kann nur während des Sharing-Zeitraums verwendet werden.

Mit Near Field Communication (NFC) setzt der Digitale Fahrzeugschlüssel im Smartphone auf eine andere Technik. Allerdings besitzt nicht jedes Mobiltelefon eine NFC-Schnittstelle, die den Sicherheitsanforderungen von Mercedes-Benz genügt. Für die neue A‑Klasse gibt es darum jetzt in Deutschland einen speziellen Digitalen Fahrzeugschlüssel-Sticker, in den ein Mikrocontroller integriert ist. Angebracht auf dem Handy, lässt sich mit dem Sticker das Fahrzeug berührungslos öffnen, schließen und starten. Um den Motor zu starten, braucht der Fahrer sein Smartphone mit dem Digitalen Fahrzeugschlüssel-Sticker nur im Ablagefach der Mittelkonsole zu deponieren. Verfügbar ist der Digitale Fahrzeugschlüssel-Sticker auch für eine Reihe weiterer Baureihen, die über die Ausstattung „Vorrüstung für digitalen Fahrzeugschlüssel für Smartphone“ verfügen.

Der smart vision EQ fortwo zeigt eine neue Lösung für einen individualisierten, hochflexiblen und hoch effizienten öffentlichen Nahverkehr. Die autonom und elektrisch fahrende Studie präsentiert ein konsequentes Konzept für zukünftige urbane Mobilität und das Carsharing der Zukunft. Vision: Es holt seine Passagiere direkt am gewünschten Ort ab und verzichtet auf Lenkrad und Pedale.

smart „ready to” steht für viele innovative Services von smart, die das Leben in der Stadt erleichtern. Dazu zählen bereits das private Carsharing smart „ready to share”, das Vermietkonzept smart „ready to rent”, die In-Car-Delivery-Services smart „ready to drop” und smart „ready to drop+” sowie der Parkplatz-Service smart „ready to park+“. Weitere Services werden folgen.

„Ask Mercedes“ ist ein virtueller Assistent von Mercedes-Benz. Der neue Service nutzt Künstliche Intelligenz und kombiniert einen Chatbot mit Augmented-Reality-Funktionen: Fragen zu Anzeigen, Funktionen und zur Bedienung des Fahrzeugs können auf dem Bildschirm des Smartphones eingetippt oder per Spracherkennung gestellt werden. In der neuen S-, E- und A‑Klasse können darüber hinaus mit der Kamera des Smartphones Bedienelemente und Anzeigen erkundet werden. Bei der Erklärung werden neben Texten auch Bilder, Videos oder Links auf Webseiten oder Dokumente eingesetzt. „Ask Mercedes“ kann über die Smartphone-App sowie weitere Kommunikationskanäle wie Facebook Messenger oder Amazon Alexa genutzt werden.

In Zusammenarbeit mit dem Berliner Start-up Nyris hat Fleetboard die App Fleetboard Vehicle Lens entwickelt. Ziel ist es, Lkw-Fahrern die Übernahme eines Fahrzeugs zu erleichtern und den nötigen Zeitaufwand zu reduzieren. Alle dafür notwendigen Informationen werden übersichtlich auf dem Smartphone angezeigt: Über die Kamera erkennt die App das Nummernschild des Lkw automatisch. Relevante Informationen für die Übernahme und die Abfahrtskontrolle wie zum Beispiel Reifendaten, Laufleistung des Motors, nächster geplanter Werkstattaufenthalt oder vorheriger Fahrer werden aus dem Fleetboard-System entnommen.

Daimler Financial Services (DFS) zeigt in Barcelona mit dem Digital Human „Sarah“, wie Kundenbeziehungen in Zukunft personalisiert und interaktiv ablaufen könnten. Sarah nutzt emotionale Intelligenz und hat ein persönliches Gesicht. Als virtueller Ansprechpartner steht sie Kunden rund um die Uhr zur Verfügung.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*