Lori MacVittie, Principal Technical Evangelist bei F5, erklärt, wie aus Daten ein tatsächlicher Mehrwert wird. [...]
Manche Unternehmen messen ihre Produktivität, Gewinne und Effizienz. Andere messen die Leistung, wieder andere das Risiko. Dabei ermittelt jede Abteilung eines Unternehmens – vom Marketing über Finanzen bis zur IT – diese Werte auf unterschiedliche Weise. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie nutzen Daten, um Kennzahlen zu vergleichen und Verbesserungen oder Verschlechterungen aufzuzeigen. Doch kann man aus den vorhandenen Daten tatsächlich einen Mehrwert gewinnen, der die Geschäftsprozesse verbessert, oder werden daraus nur schöne Schaubilder für Präsentationen?
Die Masse an Daten – der Mangel an Erkenntnissen
Im Falle der IT befinden sich diese Daten in großem Umfang im gesamten Spektrum der Applikationen sowie der Bereitstellungs- und Sicherheitsinfrastruktur. Das Problem ist hier definitiv nicht ein Mangel an Daten. Ganz im Gegenteil, die IT geht oft unter vor lauter Informationen. Da ist es oft nahezu unmöglich, diese effektiv zu nutzen.
Daten, die von Agenten zur Überwachung der App Performance gemeldet oder aus den sich ständig verändernden Protokollen von Webservern und Firewalls gesammelt werden, versprechen oft einen Mehrwert. Doch nur selten halten sie dieses Versprechen auch. Die Bandbreite an Fachwissen, die erforderlich wäre, um sich in diesen riesigen Datenmeeren zurechtzufinden – ganz zu schweigen, daraus echte Erkenntnisse zu gewinnen – ist überwältigend.
Eine mangelnde Konformität (Standardisierung) der Formate bildet dabei nur die Spitze des Eisbergs, der einer wirklich effizienten Nutzung im Wege steht. Ein Mangel an Kontext, in Verbindung mit der Unmöglichkeit, Transaktionen mit Geschäftsprozessen zu verknüpfen, stellt für die meisten Unternehmen eine zu große Hürde dar. So geht das Potenzial wertvoller Einsichten verloren, begraben unter einem Gebirge aus Millionen von unzusammenhängenden Datenpunkten.
Die Herausforderungen der Datenauswertung
Die ohnehin schon schwierige Aufgabe, aus den gesammelten Daten einen Mehrwert zu gewinnen, wird durch den schnellen Wandel der Wirtschaft von der Konzentration auf digitale Fähigkeiten (Anwendungen) hin zu digitalen Arbeitsabläufen (Geschäftsprozessen) noch komplizierter. Es ist noch vergleichsweise einfach, die Performance einer einzelnen Applikation zu verstehen. da man hier einem – wenn auch komplexen – Pfad durch die Anwendung und die Umgebung folgen muss.
Wenn die Optimierung und Sicherung einer App aber schon eine Herkulesaufgabe darstellt, dann ist die Optimierung und Sicherung eines digitalen Workflows eine Sisyphus-Arbeit. Das eigentliche Problem bildet hier die Visibilität. Denn die Daten sind viel zu umfangreich und die vorhandenen Fähigkeiten meist zu gering, Erkenntnisse daraus zu gewinnen.
So werden aus Daten geschäftsentscheidende Erkenntnisse
Daher müssen Unternehmen das messen, was wirklich zählt, nämlich die Geschäftsergebnisse. Es reicht nicht aus, ein Dashboard mit individuellen Metriken zur App-Performance zu nutzen. Was Unternehmen brauchen, ist ein Dashboard, das die Leistung eines Geschäftsablaufs aufzeigt. Anstelle der technischen Metrik „App A antwortet in weniger als 3 Sekunden“ ist die wertvollere Geschäftsmetrik „Kunden sind in der Lage, ein Konto in weniger als 10 Sekunden zu erstellen“. Das sind die Informationen, die wirklich wichtig sind.
Zur Bewältigung dieser gewaltigen Aufgabe bedarf es einer Anwendungsanalyse-Plattform. Sie muss in der Lage sein, Daten über Anwendungen, Endgeräte, Bereitstellungs- und Sicherheitsinfrastrukturen und sogar Cloud-Anbieter hinweg aufzunehmen. Das erfordert die Fähigkeit, die Telemetrie auf standardisierte Weise zu strukturieren. Somit lässt sie sich mit Kontext anreichern, bevor sie durch KI-unterstützte Analysen analysiert wird. Diese können Erkenntnisse gewinnen, die für die IT und das Unternehmen gleichermaßen wertvoll sind.
Telemetrie: der Grundstein der digitalen Transformation
Daher ist eine entscheidende Komponente der digitalen Transformation eines jeden Unternehmens die Entwicklung vom Performance Monitoring von Anwendungen hin zur Kontrolle der User Experience. Da heute jedes Unternehmen durch Technologie mit Kunden, Mitarbeitern und Partnern in Kontakt tritt, muss es das messen können, worauf es ankommt: die Geschäftsergebnisse. Dazu sind die gesammelten Daten als Geschäftsdaten zu nutzen.
Das bedeutet: Telemetrie sammeln, digitale Arbeitsabläufe analysieren und umsetzbare Erkenntnisse daraus gewinnen, die wirklich geschäftsrelevant sind. Dann können Unternehmen außergewöhnliche digitale Nutzererlebnisse bieten, die Kunden heute erwarten.
Lori MacVittie ist Principal Technical Evangelist bei F5.
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