Satya Nadella präsentierte heute in Berlin die Erweiterung des Microsoft Cloud Service Portfolios um die "Microsoft Cloud Deutschland". Kunden aus den EU- und EFTA-Ländern können künftig ihre Daten auch ausschließlich in Deutschland speichern. [...]
Das Safe-Harbor-Urteil zeigt erste Auswirkungen. So werden etwa nun mit dem deutschen Microsoft Cloud Service die Microsoft-Dienste Azure, Office 365 und Dynamics CRM Online künftig auch über zwei deutsche Rechenzentren für Kunden aus Österreich und den restlichen EU- und EFTA-Ländern zur Verfügung gestellt. Die Kundendaten würden ausschließlich in Deutschland gespeichert und ein unabhängiges deutsches Unternehmen, der sogenannte Datentreuhänder, kontrolliere den Zugriff auf diese Daten, beteuert Microsoft. Die Datenzentren in Magdeburg und Frankfurt sind über ein eigenständiges deutsches Netzwerk miteinander verbunden. „Microsoft bietet seinen Kunden in Österreich bzw. Europa ein völlig neues und innovatives Konzept. Nun haben Kunden, die eine lokale Kontrolle ihrer Daten mit dem Einsatz von Microsoft Cloud Services kombinieren wollen, eine neue Alternative“, erklärt Dorothee Ritz, Generalmanagerin Microsoft Österreich und zeigt sich überzeugt, dass „dieses neue Cloud Angebot die europäische und österreichische Innovationsfähigkeit zusätzlich vorantreiben wird.“Die über die deutschen Rechenzentren angebotenen Cloud Services bieten den Angaben zufolge die gleichen Service-Level und Sicherheitsstandards wie die globalen Microsoft-Cloud-Angebote. Dazu gehören Multi-Faktor-Authentifizierungen, biometrische Scans, Smartcards, Datenverschlüsselungen nach SSL/TLS-Protokollen, physische Sicherheitsmaßnahmen, Sicherungen gegen Naturkatastrophen und Stromausfälle. Ergänzt wird das bestehende Angebot nun um das Modell des unabhängigen Datentreuhänders. T-Systems, ein Tochterunternehmen der Deutschen Telekom, wird die Treuhandschaft der Daten übernehmen. „Der Treuhänder oder der Kunde muss für sämtliche Zugriffe seine Zustimmung erteilen, sogar für ein Software-Update und hat somit die hundertprozentige Kontrolle über die Daten. Ohne Zustimmung und Aufsicht hat Microsoft keinen Zugriff“, betont Ritz.
NEUE PREISLISTE
Da die Daten ausschließlich in Deutschland liegen, soll auch die Interaktion mit der österreichischen Datenschutzbehörde vereinfacht werden. Außerdem sollen Kunden künftig die Cloud Services aus Deutschland mit anderen Microsoft Services kombinieren und z.B. personenbezogene Daten über das deutschen Rechenzentrum verwalten aber einen Webshop mit einem der bestehenden Cloud-Services betreiben.
Das Rollout soll aufgrund der notwendigen Lokalisierungen für Deutschland in mehreren Phasen ab der zweiten Jahreshälfte 2016 erfolgen. Da durch das Service des Datentreuhänders laut Microsoft „ein Premium-Produkt mit deutlichem Mehrwert“ entstünde, werden sich die Cloud Services aus Deutschland „in einem neuen Preismodell wiederspiegeln“, so das Unternehmen in einer Aussendung. Man darf also auf die Änderungen in der Preisliste gespannt sein.
„Die Welt ist nicht Schwarz-Weiß und die Cloud ist nicht privat oder öffentlich. Mit dem neuen Ansatz und der daraus entstandenen Alternative kann Microsoft als einziger Anbieter ein derart breites Angebot über ein sehr ausdifferenziertes Cloud Szenario darstellen. Der Kunde hat nun mehr Wahlmöglichkeiten und kann selbst über unterschiedlichste Sicherheitsarchitekturen entscheiden“, so Ritz abschließend.
Bereits am Dienstag hatte Microsoft ein eigenes, lokales Cloud-Angebot für Großbritannien angekündigt. Außerdem hat das Unternehmen gerade den Ausbau seiner Rechenzentren in Irland und den Niederlanden abgeschlossen. (pi/rnf)
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