Microsoft-Sicherheitslücke: Weiterhin Gefahr

Trend Micro analysierte einen Schädling für nicht geschlossene Microsoft-Sicherheitslücke: Unternehmen sollten virtuell patchen, Privatanwender den Microsoft-Hotfix einspielen und ihre Sicherheitssoftware aktualisieren. [...]

Unabhängig davon, ob Microsoft den Hotfix für die Sicherheitslücke CVE-2012-1889 durch eine Sicherheitsaktualisierung ersetzt, besteht weiterhin Gefahr. Denn der Schadcode, der diese Lücke ausnutzt, ist im Umlauf und zumindest die Unternehmen haben Schwierigkeiten, Patches sofort nach deren Erscheinen einzuspielen. Trend Micro hat den Schädling mit der Bezeichnung „HTML_EXPLOYT.AE“ nun analysiert.

Der Schädling weist als wesentliche Faktoren den Missbrauch der „Microsoft XML Core Services“, „Heap Spraying“ sowie das Fehlen einer „Return-Oriented-Programming-Funktion“ (ROP) auf. Er kann sich über verschiedene Wege in ein System einschleusen, sei es etwa über E-Mail oder eine bösartige Webseite. Die Schadsoftware versucht, die Lücke CVE-2012-1889 via Internet Explorer auszunutzen. Es fällt auf, dass der Schädling keine Funktion besitzt, um DEP (Data Execution Prevention) zu umgehen. Falls er in einem Internet Explorer läuft, in dem die DEP aktiv ist, so erkennt diese, dass ein Fehler vorliegt, und beendet sicherheitshalber den Microsoft-Browser. Sollten Anwender also vermehrt mit Abstürzen ihres Internet Explorers zu kämpfen haben, sollten sie ihren Rechner umgehend von ihrer Sicherheitssoftware nach Schadcode untersuchen lassen – natürlich nachdem sie ihre Sicherheitslösung auf den aktuellen Stand gebracht haben.
Die kritische Sicherheitslücke in den Microsoft XML Core Services ermöglicht das Ausführen von Code durch Dritte über den Zugriff auf ein nicht initialisiertes COM-Objekt im Arbeitsspeicher. Dadurch kann ein Angreifer beliebigen Code im Rahmen der jeweiligen Berechtigungen des angemeldeten Users ausführen.
Die Microsoft XML Core Services stellen ein Set an Programmierschnittstellen (APIs) für den Zugriff auf bestimmte COM-Objekte bereit, eigentlich dazu gedacht, um Document-Object Model-Aufgaben wie die Verwaltung von Namensräumen zu vereinfachen. Ein Angreifer kann aber damit Websites so präparieren, dass sie eine bösartige Webseite beherbergen, die besagte Microsoft XML APIs aufruft. Dies wiederum ermöglicht den Zugriff auf ein COM-Objekt im Arbeitsspeicher, das zuvor noch nicht gestartet wurde. Die Sicherheitslücke wird ausgenutzt, wenn ein Anwender diese präparierten Webseiten mit dem Internet Explorer öffnet. Anwender dürften über anklickbare Links in einer speziell präparierten E-Mail-Nachrichten oder Instant Messages in die Falle gelockt werden.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*