Microsoft verkauft Handy-Sparte an Foxconn

Microsoft verkauft seine Handy-Sparte an den Apple-Zulieferer Foxconn. Allerdings nur die Feature Phones alias Nokia-Handys. Windows Mobile und die Lumia-Smartphones sind von dem Deal nicht betroffen. [...]

Microsoft verkauft seine Handy-Sparte an Foxconn. Dabei handelt es sich um den Bereich „Feature Phones“, also um einfache Tasten-Handys ohne umfangreiche Internetfunktionen (ausgenommen vielleicht Browser und ein Messenger), ohne Touchscreen, App Store und mit deutlich geringerer Rechenleistung, als man es von Smartphones gewohnt ist. Dafür besitzen diese einfachen Handys aber oft zwei SIM-Kartenslots, sie bieten eine lange Akku-Laufzeit und sind preiswert.

Microsoft verkauft den Bereich „Feature Phone“ an das chinesische Unternehmen FIH Mobile Ltd. Dabei handelt es sich um ein Tochterunternehmen der Foxconn Technology Group. Foxconn dürfte den meisten Technik-Interessierten als Hersteller von iPhone und iPad im Auftrag von Apple sowie als Auftragsfertiger für Hewlett-Packard, Dell, Nintendo, Sony und Microsoft bekannt sein.

Die Chinesen bezahlen für die Handy-Sparte 350 Millionen Dollar (rund 310 Millionen Euro) an Microsoft. FIH Mobile Ltd. übernimmt im Rahmen dieses Vertrags zudem Microsoft Mobile Vietnam. In der Fabrik in Hanoi werden Smartphones produziert. Durch den Verkauf bekommen rund 4.500 Menschen rund um den Globus einen neuen Arbeitgeber.

Microsoft überträgt den gesamten Besitz der Handysparte, alle Markennamen, die gesamte Software und alle Dienste, Kundenverträge und Support-Zusagen an den Käufer. Microsoft rechnet damit, dass der Verkauf in der zweiten Hälfte 2016 abgeschlossen sein wird. Vorausgesetzt alle zuständigen Behörden stimmen zu.

WINDOWS MOBILE UND LUMIAS NICHT BETROFFEN

Microsoft hat diese Gerätgruppe zusammen mit den Lumia-Smartphones im Jahr 2014 von Nokia gekauft und eine Zeitlang noch unter dem Markennamen Nokia vermarktet. Kurz nach der Übernahme begann Microsoft aber bereits mit einem massiven Stellenabbau im Bereich der von Nokia übernommenen Handy-Sparte. Im Jahr 2015 folgte eine weitere Entlassungswelle, die erneut besonders die Handy-Sparte traf.

Der geringe Marktanteil von Windows-Phones führte dazu, dass bereits über das Ende von Windows Mobile spekuliert wird. Doch der jetzt bekannte gegebene Verkauf betrifft nicht die hochpreisigen Lumia-Smartphones mit Windows 10 Mobile, sondern eben nur die einfachen Feature Phones. Microsoft wolle die Lumias speziell mit dem Fokus auf Unternehmenskunden weiter entwickeln. Microsoft betont bei der Bekanntgabe des Verkaufs der Handy-Sparte, dass es weiterhin Windows 10 Mobile entwickeln und Lumias unterstützen wolle. Ebenso wie Windows-Phones von Hardware-Partnern wie Acer, Alcatel, HP, Trinity und Vaio.

NOKIA SETZT AUF ANDROID

Das finnische Unternehmen Nokia wiederum will seine Markenrechte an ein neues Unternehmen namens HMD global verkaufen. Dieses will unter dem Namen Nokia Android-Smartphones und -Tablets verkaufen, wie The Verge berichtet. HMD global hat seinen Firmensitz in Finnland und wird von dem ehemaligen Nokia-Manager Arto Nummela geführt. Die neue Firma darf den Markennamen Nokia für Feature Phones verwenden und auch einige Designdetails der Nokia-Handys benutzen.

Zwischen HMD global und FIH Mobile soll es bereits eine Vereinbarung für den Aufbau eines Geschäfts mit Nokia-Smartphones und -Tablets geben. Vielleicht wird es ja tatsächlich einmal Android-Smartphones und -Tablets unter dem Markennamen Nokia geben.

* Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*