Microsoft warnt Eltern vor Werbung auf Google

Microsoft attackiert Google mit einer neuen Kampagne. Unter dem Motto "Don't get scroogled!" warnt sie Eltern vor dem Einfluss, den Google-Werbeanzeigen auf ihre Kinder haben. [...]

Satirische Speerspitze des Angriffs von Microsoft ist ein TV-Spot, der auf originelle Weise den Einsatz von Google in Schulen aufs Korn nimmt und zugleich subtil vor den Auswirkungen warnt. In dem Video fragen Eltern ihre Tochter, was sie heute in der Schule gelernt habe. Diese kann aber nicht von mathematischen Formeln, historischen Ereignissen oder chemischen Verbindungen erzählen. Vielmehr schildert sie, dass sie nun weiß, wie man eine Hypothek aufnimmt oder wie man an Vitamine in Form von Nahrungsergänzungsmitteln gelangt. Gelernt hat sie das aufgrund von Werbeanzeigen, die ihr im Zuge der Nutzung von Google im Schulunterricht untergekommen sind.

Mit dieser Breitseite gegen Google will Microsoft gleichzeitig die auf den Schulbetrieb ausgerichtete Version seiner eigenen Suchmaschine promoten. „Bing for Schools“ heißt das Angebot, dass vollkommen werbefrei sein und sichere Datenschutz-Einstellungen haben soll, berichtet das Portal t3n. Microsoft untermauert die Sinnhaftigkeit dieses Schritts mit Zahlen. So sind laut einer Umfrage 79 Prozent der Eltern von Kindern bis zur zwölften Schulstufe dafür, dass ihre Kinder in den Klassenräumen die Möglichkeit haben sollen, werbefrei nach Inhalten zu suchen.

Es ist nicht das erste Mal, dass der von Bill Gates gegründete Konzern gegen den Suchgiganten scharf schießt. Erst unlängst hat man die Datenschutzrichtlinien im Google Play Store an den Pranger gestellt. Googles zunehmende Marktmacht ist Microsoft ein Dorn im Auge. Das Software-Unternehmen aus Redmond versucht mit seiner Scroogled-Kampagne die Suchmaschine in ein schiefes Licht zu rücken und legt den Finger auf die Privatsphäre der User, die mit der Benutzung von Google zunehmend verloren gehe.

Die führenden IT-Konzerne aus den USA haben seit den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden ein großes Glaubwürdigkeitsproblem. Nachdem bekannt wurde, dass der US-Militärgeheimdienst NSA den weltweit gesamten Internetverkehr systematisch überwacht, gerieten auch Google, Yahoo, Facebook, Microsoft und einige mehr ins Kreuzfeuer der Kritik. Sie haben mit der mächtigen Behörde kooperiert. Laut dem britischen Guardian hat der Geheimdienst Millionenbeiträge an sie überwiesen. Als Reaktion auf die Vorreiterrolle des Guardian bei der Aufdeckung des Spionage-Skandals hat die US-Armee die Website des Mediums in all ihren Einrichtungen gesperrt. (pte)


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