In der neuen Windows 10 Preview Build 10568 versucht Microsoft, Anwendern den Wechsel von Edge zu Chrome oder Firefox auszureden. [...]
Am Wochenende sind erste Infos zu Windows 10 Build 10568 geleakt. Laut diesen hat Microsoft eine kleine neue Funktion eingebaut, die Windows-10-Nutzern den Wechsel von Edge, dem Standard-Browser von Windows 10, zu Google Chrome oder Mozilla Firefox vermiesen soll. Der diesbezügliche Hinweis lauert in den Systemeinstellungen von Windows 10, wie die US-amerikanische Technik-Webseite The Verge berichtet.
Wer nämlich dort unter den Standard-Apps den als Standard-Browser vorausgewählten Edge durch den heruntergeladenen und installierten Google Chrome oder durch Firefox ersetzen will, bekommt den Hinweis angezeigt, Edge doch eine Chance zu geben. In dem Fenster versucht Microsoft die Vorteile von Edge dem Nutzer schmackhaft zu machen: Man könne mit Edge beispielsweise Notizen zu Webseiten anlegen und Antworten von der Sprachassistentin Cortana direkt in Edge angezeigt bekommen. Darunter blendet Microsoft dann zwei Schaltflächen ein: Mit einem Klick auf die obere behält man Edge als Standard-Browser bei. Und mit der unteren Schaltfläche wechselt man doch noch den Standard-Browser.
Einen ähnlichen Hinweis blendet Microsoft nach Nutzerberichten auch bei den vorausgewählten Standard-Apps für Photos und Musik ein.
Bis jetzt gibt es diese wenig dezenten Hinweise nur in der jetzt veröffentlichten Preview. Ob Microsoft sie auch noch in der neuen Build belassen wird, wenn diese an alle Windows-10-Nutzer ausgeliefert wird, ist noch nicht klar.
Dies ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie Microsoft versucht Windows-10-Anwender von einem Wechsel zu Nicht-Microsoft-Anwendungen abzuhalten. So berichteten US-Anwender von Windows 10, dass Edge-Nutzer, die in der Bing-Suche nach Chrome oder Firefox suchten, Edge empfohlen bekamen.
Der Chef von Mozilla kritisierte Microsoft außerdem dafür, dass Windows-Anwender als Standard-Browser automatisch Edge installiert bekommen, wenn sie eine ältere Windows-Version aktualisieren würden. Das passierte auch bei Anwendern, die unter ihren alten Windowsversionen einen anderen Browser, beispielsweise Firefox oder Chrome, als Standard-Browser eingerichtet hatten. Diese Anwender müssten dann erst in das Einstellungsmenü von Windows 10 gehen und dort einen anderen Default-Browser auswählen.
* Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Be the first to comment