Microsofts neues Surface Pro im Test

Mit dem Convertible Surface Pro schickt Hersteller Microsoft sein brandneues 2-in-1-Gerät ins Rennen. [...]

Gemäss dem Motto „Man muss das Rad nicht immer neu erfinden“ schickt Hersteller Microsoft den Nachfolger des Surface Pro 4 mit (fast identischem) Namen Surface Pro ins Rennen. Äusserlich erinnert vieles an den Vorgänger, innen drin setzt der Hersteller aber neue und leistungsfähige Komponenten beim Convertible ein, mit denen das Gerät im PCtipp-Testcenter überzeugen kann. Zuerst zum Gehäuse: Es ist aus Magnesium gefertigt und 8,5 Millimeter dünn. Das Tablet alleine wiegt 791 Gramm, mit Tastatur (später mehr dazu) kommt das Gespann auf gewogene 1093 Gramm.

Leider verfügt das Modell nicht über einen USB-Typ-C-Anschluss, sondern lediglich über eine schwächere 3.0-Variante. Aufladen lässt es sich wie bisher über einen magnetischen Port-Anschluss, der unterhalb des USB-Anschlusses beim Tablet zu finden ist. Zudem ist noch ein Mini-Display-Port vorhanden. Die Verarbeitung des neuen Modells ist auf dem hervorragenden Niveau des Vorgängers. Die Ecken sind einen Touch stärker abgerundet.

Das Modell liegt aber auch so prima in der Hand. Apropos Touch: Der 12,3 Zoll (Diagonale: 31,2 cm) grosse berührungsempfindliche Bildschirm löst mit 2736 x 1824 Bildpunkten sehr scharf auf. Die Blickwinkelunabhängigkeit liegt bei hervorragenden 160°/ 165° Grad (horizontal/vertikal). Auf der Vorderseite ist eine 5-Mpx-Kamera verbaut, auf der Rückseite hat Microsoft dem Modell eine 8 Mpx grosse Kamera (1920 x 1080) spendiert. Die hintere ist zusätzlich mit einem Autofokus ausgestattet.

Ausstattung und Zubehör
Neuer Studio-Modus: Zwar lässt sich das Surface Pro wie bisher mit Hilfe seines auf der Rückseite angebrachten Ständers stabil aufstellen. Neu dazugekommen ist allerdings der sogenannte Studio-Modus, mit dem sich das Tablet sehr stark neigen lässt und dadurch fast plan auf dem Untergrund aufliegt. Für unseren Test stand uns das Windows-10-Pro-Modell mit einem 512 GB grossen SSD-Datenträger von Samsung zur Verfügung. Daneben verfügt das Modell über 16 GB (!) an Arbeitsspeicher und ist mit einem neuen Core–i7-7660U-Prozessor (Takt: 2,5 GHz) ausgestattet. Auf eine separate Grafikkarte verzichtet dagegen das Surface Pro. Stattdessen vertraut Microsoft auf die in der CPU integrierte 3D-Einheit, Intel Iris Plus Graphics 640.
Mit in unserem von Microsoft zur Verfügung gestellten Surface-Päckli sind die neue Type-Cover-Tastatur und der schlicht «Pen» genannte Stift. Zuerst zur neuen Alcantara-Tastatur: Diese dockt, wie bisher, über eine magnetische Arretierung auf der Unterseite des Tablets automatisch an diesem an, und verleiht dem Tablet so etwas wie einen „Laptop-Status“. Die Tastatur ist recht dünn, aber dafür erstaunlicherweise sehr stabil. Sie verfügt über einen exzellenten Anschlagpunkt – oder anders ausgedrückt: Geschrieben wird nur, was auch wirklich gedrückt wurde.  
Zum Digitizer: Der magnetische Stift findet seitlich einen sehr robusten Halt am Tablet. Er erkennt auf dem Display über 4096 Druckpunkte zur präzisen Eingabe. Neu besitzt der Stift eine Neigewinkelerkennung, was etwa beim Zeichnen von schrägen Flächen hilfreich sein kann, um diese zu schattieren. Er ist allerdings nur optional, und gehört nicht zum Standardlieferumfang.

Die Frage, was das Gerät mit solch einer selbst für ein Tablet geballten Ladung an performanten Komponenten ausrichten kann, beantwortet unser Tempotest sehr eindrücklich. Im Cinebench R15 schafft das Modell 375-cb-Punkte, im entsprechenden Grafiktest, der die OpenGL-Leistung des Grafikchips untersucht, stehen am Schluss der Messung 55,77 fps (Bilder pro Sekunde) als Ergebnis fest. Beim PCMark 8 erreicht das Modell im Conventional-Test starke 2772 Punkte. Damit liegt das Modell bezüglich seiner gesamten Leistung auf dem Niveau eines guten Mittelklasse-Tower-PCs.
Und: Obwohl ein aktiver Lüfter in dem Modell verbaut ist, blieb das Surface Pro während des gesamten Tests nahezu lautlos. In unserem abschliessenden Powermarktest erreichte das Surface Pro eine Akkulaufzeit von 3:30 Stunden. Das mag auf den ersten Blick etwas enttäuschend sein, auf den zweiten, genaueren geht dieses Powermark-Resultat aber noch in Ordnung. Denn der Laufzeittest nimmt sehr stark die Multimediafähigkeiten der Komponenten in Anspruch, was massiv an der Akkulaufzeit nagt. In unserem Praxistest hielt das Modell mit eingeschaltetem WLAN-ac hingegen 8:43 Stunden durch. Ein guter Wert, der rund 2 Stunden – damit recht deutlich – über dem des Vorgängers liegt.

Fazit
Mit dem Surface Pro gelingt Microsoft eine gute Convertible-Vorsetzung zum direkten Vorgänger. Es bietet unterm Strich mehr Leistung, vor allem aber eine deutlich bessere Akkulaufzeit. Auf gewohnt hohem Niveau ist die Verarbeitung und Haptik. Leider ebenso gewohnt tief muss der Anwender beim Kauf in die Tasche greifen. Mit einem Strassenpreis von rund 2.200 Euro ist das von uns getestete Modell teuer. Dabei sind nicht einmal der Pen (ca. 90 Euro) und die Tastatur knap 160 Euro) in diesem Preis inbegriffen.
*Der Autor Daniel Bader ist Redakteur von PCTIPP.


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