„MiDOT“: Neue App soll Opioidentzug erleichtern

Das US-Gesundheitsinstitut Emocha will die Behandlung von Süchtigen mit der App "MiDOT" revolutionieren. [...]

In Zusammenarbeit mit der University of Washington und dem Boston Medical Center wurde die Software entwickelt. Das Nationale Institut für Drogenmissbrauch  hat die Opioidentzugs-App durch seine Finanzierung möglich gemacht.

„Sucht hat sehr viel mit zu wenig positiver Beziehungserfahrung und einem kleinen sozialen Umfeld zu tun. Durch eine App besteht die Gefahr, dass diese Menschen gar nicht mehr aus dem Haus gehen und das ist kein Behandlungsansatz“, erklärt der klinische Psychologe und Psychotherapeut Human-Friedrich Unterrainer.

Durch die App wird der Patient in Echtzeit via Video bei der Präparateinnahme beobachtet. „Dieses Projekt mit Emocha wird uns Medizinern und Forschern dabei helfen, eine Plattform zu prüfen, die unseren Arztkoffer um ein technisches Hilfsmittel erweitert“, so Jeffrey Samet, der Abteilungsleiter für Innere Medizin am Boston Medical Center.

Rückfall unbedingt verhindern
Der Fokus von MiDOT liegt auf Einhaltung der Medikation und Verzicht gegenüber der Suchtsubstanz, damit der Patient nicht wieder in die Abhängigkeit verfällt. „Diese App ist als Teil eines größeren Behandlungsrahmesn mit persönlichem Kontakt in vielen Fällen ein sinnvolles System, vor allem bei Patienten, die mobil eingeschränkt sind“, ergänzt Unterrainer.

Gerade bei dieser Art von Therapie ist die Einhaltung der Medikation enorm wichtig, um nicht rückfällig zu werden. Eine Studie der John Hopkins University belegt: Wenn 92 Prozent der Abhängigen ihre Medikamentenverordnung einhalten, spart das pro Patient in sechs Monaten 1.400 Dollar Betreuungskosten. „Die 100-prozentige Sicherheit, dass die Medikation eingehalten wird, hat man auch mit persönlicher Betreuung nicht. Denn auch hier gibt es immer wieder Fälle von Zusatzkonsum zum Surrogat“, so Unterrainer abschließend.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*