Millennials finden im Job keine Freunde mehr

Die meisten Millennials haben Probleme dabei, Freundschaften am Arbeitsplatz zu schließen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung des Absolventen-Jobportals Milkround.com, an der 2.016 Personen teilgenommen haben. [...]

25- bis 34-Jährige tun sich laut einer neuen Studie von Milkround schwer beim Knüpfen sozialer Kontakte. (c) pixabay

65 Prozent im Alter zwischen 25 und 34 Jahren geben an, das Knüpfen von Kontakten als Herausforderung zu empfinden. Bei den Baby Boomern sind es lediglich 23 Prozent.

Ergebnisse untypisch

„Die Ergebnisse dieser Befragung überraschen mich etwas, weil ich diese Form der ’sozialen Angst‘ oder Vorsicht beziehungsweise Unfähigkeit im Kontakteknüpfen am Arbeitsplatz weder bei meinen Klienten noch in meinem persönlichen Umfeld in jenem Ausmaß beobachte, wie dies in der Studie dargestellt wird“, meint Psychologe Christian Gutschi. Dies liege daran, dass es sich um keine österreichische, sondern eine US-amerikanische Studie handelt.

„Grundsätzlich beobachte ich sehr wohl in unserer Gesellschaft im Arbeitsbereich, dass Leistungsdruck, Konkurrenzdenken, Abgrenzung, Egozentrismus und Ähnliches stark zunehmen und es bei jungen Erwachsenen häufiger vorkommt, dass sie nicht mehr so bereit sind, soziale Beziehungen mit Arbeitskollegen zu knüpfen“, erläutert Gutschi. Auch werden Arbeitsplätze viel häufiger und schneller gewechselt und es komme nicht mehr zu so starken Bindungen, die eher über längere Zeit entstehen.

Stress als Hauptursache

Besonders schwierig ist die Situation für die unter 25-Jährigen. Bei dieser Alterssparte gibt fast jeder Vierte an, nervös zu sein, wenn es zu einem Treffen mit neuen Kollegen kommt. Die über 55-Jährigen sehen das Ganze eher entspannt. Hier sind es nur acht Prozent, die ein Kennenlernen mit neuen Mitarbeitern fürchten. 38 Prozent der Millennials haben sich schon krankgemeldet, um einer sozialen Begegnung aus dem Weg zu gehen.

Laut den Ergebnissen der Studie ist Stress der Hauptfaktor dafür, dass sich viele jungen Mitarbeiter unwohl fühlen, wenn es zu sozialen Kontakten kommt. Ein Drittel gibt dies als Hauptgrund für Zurückhaltung an. Trotz der eindeutigen Resultate haben erst 16 Prozent versucht, mit ihrem Vorgesetzten über die sozialen Ängste zu sprechen. Hier könnten Arbeitgeber Mittel ergreifen, um ihren Angestellten das Kennenlernen zu erleichtern.

Ergebnisse werden bestätigt

Vergangene Studien haben bereits gezeigt, dass sich Millennials gestresster bei der Arbeit fühlen als ihre älteren Kollegen. 28 Prozent der 18- bis 38-Jährigen haben hier angegeben, dass die Stresskompensation zu ihrem Job gehört. Bei den 53- bis 71-Jährigen waren das nur zwölf Prozent. Die Ergebnisse zeigen, dass Vorgesetzte einiges tun können, um ein Umfeld zu schaffen, in dem sich professionelle Netzwerke im Jobumfeld und darüber hinaus knüpfen lassen.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*