Ofcom-Studie attestiert britischen Kids rege nicht vorgesehene Nutzung. [...]
Kinder und Jugendliche im Vereinigten Königreich sind zunehmend in sozialen Medien unterwegs, ohne das dafür vorgesehene Alter erreicht zu haben. Bereits um die Hälfte der elf- und zwölfjährigen Briten verfügt dort über ein Profil, obwohl die meisten Plattformen erst ein Eintrittsalter von 13 Jahren erlauben. Zu diesem Fazit kommt der diesjährige Bericht zur Mediennutzung von Eltern und Kindern der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom http://bit.ly/2iq2wmF .
Politik sollte einschreiten
Dem Bericht nach haben 46 Prozent der Elfjährigen, 51 Prozent der Zwölfjährigen und immerhin 28 Prozent der Zehnjährigen ein Profil in sozialen Netzwerken. Die UK Children’s Charity (NSPCC) http://nspcc.org.uk sieht durch diese Entwicklung das Kindeswohl gefährdet und hat die Regierung angesichts der Studienergebnisse aufgefordert, etwas gegen nicht-altersgerechte Profile zu unternehmen. Sie solle soziale Medien künftig per Gesetz dazu verpflichten, Kinderschutz zu integrieren. Die NSPCC schlägt eine Ergänzung im neuen Datenschutzgesetz vor, das Großbritanniens Parlament innerhalb der nächsten zwei Wochen verabschieden will.
Internet-Giganten wie Twitter, Facebook, Google+ und Co wirft die NSPCC hingegen vor, Kinderschutz viel zu lange ignoriert zu haben. Eine Facebook-Sprecherin widerspricht und gibt an, dass die Altersbeschränkung durchgesetzt werde. So würden Accounts von mit Falschangaben aufgeflogenen Unter-13-Jährigen gelöscht und Cookies eingesetzt, um erneute Anmeldungen zu unterbinden.
Versäumnisse der Eltern
Der Bericht förderte auch zutage, dass betroffene Eltern kaum vom vorgesehenen Eintrittsalter wissen. Acht von zehn Erziehungsberechtigten von Kindern, die Instagram oder Snapchat verwenden, wussten nicht um die Altersbeschränkung. Dazu gaben im Schnitt 40 Prozent der Eltern an, ihren Kindern die Nutzung sozialer Medien auch dann zu gestatten, wenn diese das erlaubte Alter noch nicht erreicht haben.
Laut Ofcom beziehen Kinder ihre Nachrichten zunehmend aus sozialen Medien. Allerdings seien sich junge Briten meist über das Phänomen von Fake News bewusst: Nur 32 Prozent sind der Meinung, dass Nachrichten auf solchen Plattformen der Wahrheit entsprechen. Damit scheinen sie ihren australischen Altersgenossen einen Schritt voraus: Eine aktuelle Studie ergab, dass dort eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen zwischen acht und 16 Jahren falsche News nicht erkennen
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