Mit DevOps und Microservices verlieren Security-Experten an Einfluss

Die Verantwortung für die Sicherheit der IT-Umgebungen verschiebt sich deutlich, wenn Unternehmen DevOps-Verfahren und Microservices einführen. [...]

90 Prozent der Befragten berichten von Datenschutzverletzungen innerhalb der letzten 12 Monate. (c) alphaspirit – Fotolia
90 Prozent der Befragten berichten von Datenschutzverletzungen innerhalb der letzten 12 Monate. (c) alphaspirit – Fotolia

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Application Security in the Microservices Era“ von Radware. Etwa 70 Prozent der für diese Studie befragten Führungskräfte gaben an, dass die CISOs (Chief Information Security Officers) nicht der wichtigste Einflussfaktor bei der Entscheidung über die Politik, die Tools und die Implementierung von Sicherheitssoftware waren. Diese Verschiebung führt laut Radware potentiell zu neuen Sicherheitslücken und höheren Risiken bei der IT-Sicherheit.

Die schnelle Ausweitung der Rolle der Development Security Operations (DevSecOps) hat die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Sicherheitslage angehen, verändert, Tatsächlich berichteten 90 Prozent der Befragten über Datenschutzverletzungen innerhalb der letzten 12 Monate, und 53 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Exposition von Cloud- und Anwendungsdaten auf Missverständnisse in Bezug auf die Sicherheitsverantwortung mit ihrem Cloud-Provider zurückzuführen sind.

David Monahan, ehemaliger Managing Research Director, Security and Risk Management bei Enterprise Management Associates (EMA), erläutert: „Die derzeitige Umstellung auf Container und Mikroservices vereinfacht die Bereitstellung von Services, ermöglicht die kontinuierliche Integrationen und Entwicklung (CI/CD) und kann die Performance von Anwendungen verbessern. Gleichzeitig bringt sie aber einige intrinsische Risiken mit sich.“

„Wir befinden uns kulturell an einem Wendepunkt zwischen der Rolle von DevSecOps und dem CISO“, kommentiert Anna Convery-Pelletier, Chief Marketing Officer von Radware. „Unsere Forschung zeigt, dass die Befragten – unabhängig vom Titel – das Gefühl haben, die Kontrolle über ihre Sicherheitslage zu haben. Dennoch erlebten 90 Prozent der Unternehmen immer noch Datenverluste. Dies ist ein Widerspruch, der auf die organisatorischen Unterschiede zwischen DevSecOps und traditionellen IT-Sicherheitsrollen hinweist. Während das Team des CISO unmittelbar mit der Verantwortung für die Sicherheit konfrontiert ist, stellen die DevSecOps-Teams die Agilität in den Vordergrund. Bei der Sicherheit verfolgen sie daher oft einen ‚gut genug‘-Ansatz“.

Umstieg auf MicroServices

Unternehmen passen Rollen und Verantwortlichkeiten an, um sowohl den Agilitäts- als auch den Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden, die diese neuen Umgebungen mit sich bringen. Mehr als 90 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Unternehmen über DevOps- oder DevSecOps-Teams verfügen. Diese Teams sind relativ neu – nur 21 Prozent der Befragten berichten über DevSecOps-Teams, die länger als 24 Monate im Einsatz sind. Dabei kommt bei mehr als der Hälfte (58 Prozent) der Unternehmen nur eine DevSecOps-Position auf 6 bis 10 Entwickler. Bei der Bewertung der Zusammenarbeit zwischen DevOps und DevSecOps-Teams gehen 49 Prozent von einer sehr engen Kooperation aus, während ebenfalls knapp die Hälfte (46 Prozent) angaben, dass sie es irgendwie schafften, zusammenzuarbeiten.

Doch gerade diese Zusammenarbeit wird immer wichtiger, da das Vertrauen der Unternehmen in die Security Services der Cloud Provider sinkt. Im Jahr 2018 gaben 86 Prozent der Befragten an, dass sie dem Sicherheitsniveau ihrer Cloud-Anbieter vertrauen. Ein Jahr später ist diese Zahl um 14 Punkte auf 72 Prozent gesunken.

Der Bericht zeigt, dass Angriffe auf Applikationen eine ständige Bedrohung darstellen. Die Bandbreite der Angriffe, die die Befragten täglich erlebten, umfasste Zugriffsverletzungen, Session/Cookie-Poisoning, SQL-Injektionen, Denial-of-Service, Protokollangriffe, Cross-Site-Scripting und API-Manipulationen.

Zusätzlich zu den Umfragedaten enthält der Bericht auch Trends aus dem Traffic-Flow der Bot Manager-Kunden von Radware, aus dem hervorgeht, dass 45 Prozent des Internetverkehrs von Bots stammt. Die Aufteilung des Bot-Verkehrs zeigt, dass 17 Prozent des Traffics von „guten“ Bots stammt und 28 Prozent von bösartigen.


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