Mit Künstlicher Intelligenz zum Super-Katalysator

Einen rekordverdächtigen Katalysator zur Umwandlung von CO2 und Wasserstoff in Ethylen haben Forscher der University of Toronto entwickelt. Statt immer neue Materialkombinationen auszuprobieren und eventuell zu verwerfen, lösten sie ihre Aufgabe auf eine viel elegantere Methode. Sie nutzten Künstliche Intelligenz, um in kurzer Zeit 240 Werkstoffe virtuell zu testen. [...]

Laut Forschern aus Kanada und den USA kann Ethylen dazu beitragen das Klima zu schützen. (c) D. Perevezentsev, utoronto.ca

Als aussichtsreichstes Material stellte sich eine Legierung aus Kupfer und Aluminium heraus. Die beiden Metalle werden bei hohen Temperaturen miteinander verschmolzen. Dann folgte ein Prozess, der der Legierung den entscheidenden Kick versetzte. Das Team ätzte einige Aluminiumatome aus dem Verbund heraus, sodass eine poröse Struktur entstand. Professor Ted Sargent nennt sie „flauschig“. Partner bei der Entwicklung des leistungsfähigen Katalysators war Professor Zachary Ulissi von der Carnegie Mellon University.

„Wenn wir Ökostrom verwenden, um CO2 in Ethylen umzuwandeln, können wir mithilfe des neuen Katalysators sowohl CO2 wirtschaftlich verwerten als auch überschüssigen Ökostrom sinnvoll nutzen“, sagt Sargent. Ethylen wird weltweit in einer Größenordnung von 150 Mio. Tonnen pro Jahr hergestellt. Der Wert liegt bei 60 Mrd. Dollar. Würde auch nur ein Teil davon aus Ökostrom und CO2 hergestellt, wäre das ein großer Gewinn für das Klima.

Wirkungsgrad erreicht 80 Prozent

Das Team testete den neuen Katalysator in einem Elektrolyseur. Das ist ein Gerät, das unter anderem Wasser in Wasser– und Sauerstoff zerlegt. So ermittelten sie den Faradayschen Wirkungsgrad des Katalysators. Dieser gibt an, wie viel des eingesetzten Stroms im Produkt in anderer Form wiederzufinden ist. Mit 80 Prozent liegt er weit über vergleichbaren Katalysatoren.

Laut Sargent ist sein Team bereits nahe an der Wirtschaftlichkeit, doch Ethylen aus fossilen Rohstoffen sei immer noch billiger. Aus diesem Grund arbeiten die Wissenschaftler jetzt zweigleisig. Der Prozess wird verbessert, sodass noch weniger unerwünschte Nebenprodukte entstehen. Und die Forscher versuchen, den Strombedarf weiter zu verringern.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*