Mit Rechnerleistung Coronaviren bekämpfen

Die Fachhochschule St. Pölten unterstützt ein internationales Projekt zur Erforschung des Virus und eines Impfstoffs. Auch Privatpersonen können mit Rechnerleistung mithelfen. [...]

Die FH St. Pölten stellt automatisch freie Kapazitäten der Netzwerklabore des Departments Informatik und Security für das Projekt „folding@home“ zur Verfügung. (c) FH St. Pölten / Sebastian Schrittwieser

Die internationale Forschungsinitiative „folding@home“ erforscht derzeit die Funktionsweise der Coronaviren, um das Virus besser zu verstehen und schneller einen Impfstoff finden zu können. Diese Arbeit benötigt große Rechnerleistungen von Computern. Die Forscher suchen daher nach Personen und Unternehmen, die die Arbeiten unterstützen, indem sie freie Rechnerleistung anbieten. Die FH St. Pölten beteiligt sich an der Aktion und stellt Computerkapazitäten aus ihren Netzwerklaboren zur Verfügung.

Das Projekt „folding@home“ widmet sich der Funktionsweise von Proteinen, den Bausteinen des Lebens und damit auch von Viren. Es setzt aktuell einen Schwerpunkt auf das Coronavirus. Das Projekt erforscht die Interaktion der Viren mit menschlichen Zellen.

Greg Bowman, Biochemiker der Universität Washington und Leiter der Initiative, vergleicht die einzelnen Beträge zur gesamten Rechnerleistung und Forschung mit Tickets für eine Lotterie: Je mehr Tickets man kauft, umso höher die Chance auf einen Gewinn. Also je mehr Menschen sich mit einem kleinen Beitrag an Rechenleistung an der Forschung beteiligen, umso höher die Wahrscheinlichkeit schneller einen Wirkstoff gegen das Virus entwickeln zu können.

„Unsere Studierenden haben uns auf diese Initiative aufmerksam gemacht. Wir unterstützen das natürlich gerne. Damit helfen wir der Gesellschaft auf der ganzen Welt im Kampf gegen das Virus. Unsere FH kann, mit ihren leistungsstarken Netzwerklabors, neben der Fernlehre, auch die Kapazitäten aufbringen, um die Suche nach einem Mittel gegen das Coronavirus aktiv zu unterstützen – auch wenn es ‚nur‘ die dazu notwendige Rechenleistung ist“, sagt Helmut Kaufmann, Leiter des Departments Informatik und Security an der FH St. Pölten.

Netzwerklabore der FH für Corona-Forschung

Die FH St. Pölten stellt automatisch freie Kapazitäten der Netzwerklabore des Departments Informatik und Security für das Projekt zur Verfügung. „Wir haben in den letzten Wochen entsprechende Infrastrukturen geschaffen und bieten etwa freie Grafikleistung an. Dabei entstehen keine Verzögerung bzw. keine Ressourcenengpässe in den Laboren, die weiterhin unseren Studierenden für den Studienbetrieb – derzeit in Fernlehre – uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Wir leiten einfach Rechenleistung bis zur nächsten regulären Nutzung durch die FH an die globale Forschungsinitiative weiter“, erklärt Kaufmann.

Wer das Projekt folding@home unterstützen möchte, kann auf dessen Webseite eine Software herunterladen. Das Progamm nutzt freie Rechnerleistung während man am Computer arbeitet und stellt diese dem Forschungsprojekt zur Verfügung. Mehr dazu finden Interessierte hier.


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