Mit der Integration von Funkwasserzählern in ein digitales Netzwerk schafft die Bernhardt's Söhne GmbH neue und effizientere Möglichkeiten zur Fernablesung. Dadurch ergeben sich Vorteile für Wasserversorger genauso wie für Endkunden. [...]
Intelligente Technologien machen auch bei Wasserzählern nicht halt. „Der Umstieg von bisher üblichen mechanischen zu digitalen Wasserzählern ist vergleichbar mit dem Technologiesprung vom Wählscheibentelefon zum Smartphone. Das öffnet die Tür in eine neue Ära“, ist Peter Mittner, Geschäftsführer der G. Bernhardt’s Söhne GmbH, überzeugt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wasserversorger erhalten Ablesedaten in Echtzeit. Das Anschreiben der Endkunden, die Hin- und Rückfahrt, Einsendung der Auslesekarten sowie das Retouren-Management und andere Prozesse fallen weg. Das spart Zeit und Kosten, ist nachhaltig und kundenfreundlich.
Baustein für die Smart City
Digitale Wasserzähler sind eine von vielen Anwendungen in einer Smart City. „Wir bekommen viele Anfragen von Städten zu diesem Thema. Die Voraussetzungen sind gegeben, aber das Grundwissen ist gering“, berichtet Mittner. Eine Smart City würde seiner Meinung nach nur dann funktionieren, wenn Städte umfassend auf Digitalisierung setzen – bei der Müllentsorgung ebenso wie beim Parkleitsystem oder eben den Wasserzählern.
Besserer Service für den Kunden durch effiziente Fernauslesung
„In Österreich werden die Wasserzähler noch zu rund 80 Prozent händisch abgelesen, egal ob durch eine Firma oder durch den Endverbraucher selbst. Nur 20 Prozent wurden bereits auf Funkablesung umgestellt“, erklärt Mittner. Für Endkunden ergeben sich durch digitale Wasserzähler in Kombination mit Fernauslesesystemen neue Möglichkeiten. Die Fernauslesung erfolgt im Vorbeifahren eines Ablesewagens einmal jährlich. Dadurch muss der Kunde nicht mehr anwesend sein und ist an keine Termine gebunden. Auch Verbrauchsschätzungen entfallen. Damit sind Übertragungsfehler ausgeschlossen und dem Kunden steht ein besserer Service zur Verfügung.
Trinkwasserverluste minimieren: Alarm bei Lecks und Rohrbrüchen
Bei Stromzählern ist Funkablesung mittels Smart Metering bereits vorgeschrieben. Was den Wasserverbrauch betrifft, so scheint diese Entwicklung noch in den Kinderschuhen zu stecken. Eine ganz neue Zukunftstechnologie am Wasserzähler-Sektor sind IoT-Lösungen mittels LoRaWAN-Funktechnologie. Der Wasserverbrauch wird nicht nur einmal im Jahr abgelesen, sondern kann z.B. einmal am Tag übermittelt werden. Fehlermeldungen werden jedoch prompt übermittelt. Das bietet ein enormes Einsparungspotenzial. „Smarte Wasserzähler schlagen sofort Alarm bei Leckagen in der Wasserleitung, Rohrbrüchen oder Manipulationen. In der EU haben Trinkwasserleitungen einen Verlust von ca. 20 Prozent, den man so effizient minimieren könnte.“ Mittner ist der Meinung, dass jeder Nutzer seinen Verbrauch anhand der persönlichen Gewohnheiten überwachen können sollte. Dazu läuft im Moment ein Pilotprojekt mit mehr als 220 vernetzten Wasserzählern im ecoplus Wirtschaftspark Wiener Neudorf.
Tradition kombiniert mit Hightech
G. Bernhardt’s Söhne GmbH wurde 1845 gegründete und ist einer der führenden Wasserzählerhersteller und der einzige Produzent in Österreich. Das Unternehmen hat schon in der Monarchie die ersten Wasserzähler gebaut. Vor drei Jahren investierte man in die modernste Prüfanlage für Hauswasserzähler in Europa (Eichung vor Ort in Österreich, offizielle EU-Prüfstelle).
26 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen im niederösterreichischen Wiener Neudorf. Der Jahresumsatz 2017 lag bei 6,2 Millionen Euro. 2018 wurde es für die Entwicklung der intelligenten Wasserzähler mit dem IoT Innovator of the Year-Award in Barcelona ausgezeichnet. 2019 wurde Sensor Network Services in Kooperation mit G. Bernhardt’s mit dem „eAward 2019“ in der Kategorie Smart City und Infrastruktur ausgezeichnet. Die Bernhardt AG ist Teil der deutschen E.-Wehrle-Gruppe.
Weitere Informationen finden Interessierte auf der Unternehmens-Website unter www.bernhardt-wasserzaehler.at.
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